“Sehr enttäuscht über die Situation”: BMW schimpft über Kollision mit Ferrari
“Ich stehe Robert nahe – er ist einige Jahre für uns gefahren”, erinnert WRT-Teamchef Vincent Vosse im Gespräch mit Motorsport-Total.com daran, dass der ehemalige Formel-1-Pilot noch vor wenigen Monaten bei WRT im LMP2-Cockpit saß. “Letztes Jahr haben wir mit ihm die Meisterschaft gewonnen, und ich respektiere ihn sehr.”
“Ich werde sagen, dass ich so etwas nicht von ihm erwartet habe, aber ich werde ihn nicht verurteilen”, sagt der Belgier, der sich “zunächst beruhigen und wahrscheinlich nächste Woche mit ihm über den Vorfall sprechen” wird. “Von einem Sportler seines Niveaus – und er ist wirklich ein Sportler, weil ich ihn so sehe – muss ich leider sagen, dass ich über die Situation enttäuscht bin.”
Vosse: Langstreckenrennen haben sich verändert!
“Ich sage nicht, dass man Kontakt haben oder das Auto nicht schonen muss”, erklärt der Belgier. Aber jede Zehntelsekunde könne die Situation im Rennen verändern. “Als ich Langstreckenrennen gefahren bin, hast du ein 24-Stunden-Rennen mit fünf Runden [Vorsprung] gewonnen. Das ist auch nicht die Art des Rennens.”
BMW hätte sich härtere Strafe gewünscht
Das Strafmaß stößt dem WRT-Teamchef allerdings sauer auf – denn der private AF-Corse-Ferrari #83 bekam lediglich eine 30-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe. “Am Ende ist es etwas, das wir nicht akzeptieren”, schimpft der Belgier. “Für mich war die Strafe sehr unfair. Man nimmt jemandem das Rennen weg und hat es verdient, irgendwie stärker ausgebremst zu werden, als drei Stunden später wieder um das Podium kämpfen zu können.”
Stattdessen hätte sich Vosse eine andere Strafe für Kubica und seine Fahrerkollegen gewünscht. “3 Minuten, 5 Minuten, ich weiß es nicht”, grübelt der Teamchef über das fragwürdige Strafmaß in der Langstrecken-WM (WEC) und erinnert an eine ähnliche Situation beim letzten Rennen in Spa.