Zwischen Kompaktkrise, Elektrifizierungskosten und Konkurrenz aus dem eigenen Haus. Die ungewisse Zukunft des BMW 1er ...
- Bildergalerie: BMW 1er (2024)
- 1. Der 1er ist ein Schrägheck
- 2. Kosten der Elektrifizierung
- 3. Der X1
- Verliert der BMW 1er gegen den eigenen Konkurrenten X1?
- Top 10 Märkte
BMW hat Anfang Juni die ersten offiziellen Bilder der neuen BMW 1er Reihe veröffentlicht. Obwohl die am 5. Oktober 2024 startende Kompaktklasse intern den neuen Codenamen F70 trägt, handelt es sich bei dem neu enthüllten Auto um ein tiefgreifendes Facelift des im Mai 2019 vorgestellten F40.
Dementsprechend bildet die UKL2-Plattform weiterhin die Basis für die neue Generation des BMW 1er. Nach fünf Jahren auf dem Markt mit relativ mäßigen Verkaufsergebnissen will BMW dem 1er-Reihe wieder neuen Schwung verleihen. 2023 lag der kleinste Münchner auf dem deutschen Markt im internen Verkaufsranking mit etwas mehr als 20.000 Einheiten nur noch auf Platz sechs, weit hinter seinem beliebten großen Bruder X1 (Platz 1: rund 37.000 Einheiten).
Bildergalerie: BMW 1er (2024)
BMW geht mit dem 1er also den selben Weg, den sie schon beim X5 F15 beschritten. Als dritte Generation positioniert, kam auch dieser mit dem gleichen Chassis, dem gleichen Radstand und dem gleichen Innenraum wie der Vorgänger (E70). Diese Art der Aktualisierung soll den rückläufigen Absatz eines ausgereiften Produkts ankurbeln und gleichzeitig Entwicklungskosten für eine neue Generation einsparen.
Bleibt die Frage, ob es eine tatsächlich neuentwickelte Generation der 1er-Reihe überhaupt noch geben wird? Ausgehend von einer Analyse der Verkaufstrends der letzten 12 Jahre, scheint die Wahrscheinlichkeit gering. Hier die drei wichtigsten Gründe:
1. Der 1er ist ein Schrägheck
BMW 1er Neugestaltung 2024 (F70)
Es ist einer der Schlüssel zum Erfolg der drei deutschen Premiummarken: Modelle anzubieten, die sich problemlos überall verkaufen lassen. Der 1er ist weder in China (dort nicht mehr, bis Ende 2023 gab es eine 1er Limousine) noch in den USA erhältlich. Diese Tatsache könnte erklären, warum BMW beschlossen hat, vorerst ein großes Facelift durchzuführen und eine mögliche nächste Generation zu verschieben.
2. Kosten der Elektrifizierung
BMWs Elektro-Strategie ist bisher gut aufgegangen. Im weltweiten Abschlussranking des Jahres 2023 standen die Bayern auf dem sechsten Platz beim Absatz von Elektroautos. Nur Tesla, BYD, zwei weitere chinesischen Unternehmen und VW verkauften mehr. Damit liegt BMW vor großen Marken wie Toyota, Hyundai, Ford und sogar Mercedes.
3. Der X1
Die größte Gefahr für den Fortbestand der BMW 1er-Reihe ist nicht bei Audi A3, VW Golf oder weiteren Kompaktäquivalenten zu suchen, sondern intern: der BMW X1. Bislang haben die beiden Modelle recht gut koexistiert. Zunächst stellte BMW 2004 die erste Generation der 1er-Reihe vor, 2009 folgte die erste Generation des X1.
Verliert der BMW 1er gegen den eigenen Konkurrenten X1?
Globale Auslieferungen
Motor1 Numbers: Wird es eine neue Generation des BMW 1er geben?
Mit der Einführung der zweiten Generation des X1 im Jahr 2015 begann sich das Gleichgewicht jedoch zu verschieben. Mit Einführung des F48 begannen die Verkaufszahlen des X1 zu klettern, während sich der 1er mit Einführung des F40 seit 2019 nicht rehabilitieren konnte und weiter abfiel. Mit dem U11 distanzierte sich das Kompakt-SUV immer weiter vom kleinen Bruder.
Top 10 Märkte
Absatz der BMW 1er Reihe nach Märkten im Jahr 2023
Die Zeit wird zeigen, ob BMW weiterhin Interesse an der 1er Reihe zeigt. Eines ist jedoch gewiss, die globalen Kunden besitzen bisher eine klare Präferenz zwischen der 1er-Reihe und dem SUV-Bruder, dem X1. Auch wenn letzterer in der Regel teurer ist.