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BMW 740d xDrive Test – Der siebte Streich folgt sogleich

Bei diesem ausführlichen Autotest des BMW 740d xDrive fuhren wir die nunmehr siebte Generation der Münchner Oberklasse, um ihr genauer unter das Blechkleid zu schauen.

Die bei BMW intern als G11 bezeichnete Baureihe erlebte im November 2022 ihren Marktstart und verkörpert die Philosophie der Oberklasse mit Fokus auf den asiatischen Markt.

Mit Einführung des G11 fielen sämtliche früheren Langversionen aus dem Portfolio und seither wird nur noch eine Fahrzeuglänge gebaut, die allerdings länger ausfiel als die L-Variante des Vorgängers.

Unser Testfahrzeug fuhr als 740d mit der Basismotorisierung und dem M Sportpaket auf unser Testgelände. Die Farbe Tansanitblau Metallic ist eine BMW Individualfarbe und wird für 2.340 Euro angeboten.

Das Wichtigste im Überblick

  • In puncto Fahrkomfort und Platzangebot überragende Oberklasse-Limousine.
  • Technologisches „State of the Art“ sichert Luxus und Infotainment im High-End-Bereich.
  • Überaus effizienter Dieselantrieb sichert gute Fahrleistungen und exorbitante Reichweite.
  • Stark polarisierende extrovertierte Optik.

Exterieur – Einmal alles in XXL bitte

Der aktuelle BMW 7er ist zweifellos eine mondäne Erscheinung, die in jeder Hinsicht der XXL-Philosophie nachkommt. Bereits die übergroße Doppelniere an der Fahrzeugfront ist ein Aufmerksamkeitsgarant schlechthin. Diese garantiert bei Dunkelheit durch ihren dann illuminierten Rahmen für noch mehr Aufsehen.

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Mondän, mondäner, BMW 7er – Die riesige Doppelniere zeigt sich monströs groß…

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…und kann bei Dunkelheit illuminiert werden.

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In der Seitenperspektive wird der lange Radstand schnell ersichtlich.

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20 Zoll große Räder sind beim M Sportpaket serienmäßig montiert.

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Der Heckabschluss zeigt sich hoch und mit festungsähnlichem Charakter.

Flankiert wird diese Doppelniere durch die LED-Lichteinheiten auf zwei Etagen, von der die obere Etage die Aufgabe des Tagfahr- und des Blinkerlichts übernimmt. Durch das M Sportpaket trägt die Front schwarze Stilelemente, welche aber durch das dunkle Tansanitblau nur dezent in Erscheinung treten. Übrigens gibt es dieses Tansanitblau auch in Matt für stolze 6.900 Euro.

Nicht weniger „dezent“ zeigt sich der BMW 740d xDrive in der Seitenansicht. Mit 5,39 Meter Fahrzeuglänge übertrifft er den Vorgänger um satte 130 Millimeter – und das sieht man.

Insgesamt gesehen, strahlt der aktuelle 7er jede Menge feudalen Prunk aus und zeigt dadurch klar die Fokussierung auf den chinesischen Markt, in dem genau solche feudalen und staatstragenden Designs bevorzugt werden. Die optische Dynamik des Vorgängers blieb dabei etwas außen vor und wurde fast gänzlich der oberen Mittelklasse aus München überlassen.

Zumindest hierzulande liefert das edle Gefährt dafür Polarisierungspotenzial und sorgt entweder für Lobeshymnen oder Hatertyraden. Dazwischen bleibt nicht viel. Ohne Zweifel ist diese bararische Oberklasse-Limousine eine dominante Erscheinung, die in keinem Fall übersehen werden kann.

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Interieur – Luxus, wohin das Auge wandert

Der Innenraum des größten Münchners strotzt derweil nur so von Luxus und Opulenz. Nicht nur die sorgfältige Auswahl an edlen Materialien und eine gekonnte Mixtur dieser belegen die Zugehörigkeit zur Oberklasse, sondern auch die umfassenden Ausstattungsmerkmale.

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Die Instrumententafel wird durch das große Curved Display und die auffällige Ambientebeleuchtung dominiert.

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Das M Sportlenkrad wurde unten nun abgeflacht.

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Erstklassiger Sitz- und Reisekomfort wird durch diese phantastischen Sitze garantiert.

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Viele Details mit hochwertigem Materialeinsatz verstärken den Oberklasse-Eindruck nachhaltig.

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Im Fondbereich herrschen sehr großzügige Platzverhältnisse.

Ob als Fahrer oder Beifahrer – Komfort ist umfassend omnipräsent und sorgt sogleich für Wohlgefühle jedweder Art. Der Duft des Innenraums vollendet olfaktorisch den glanzvollen Auftritt des Münchners, alles fasst sich toll an – der Wohlfühlfaktor ist extrem. Dazu kommt eine intuitive Anordnung aller Bedienelemente, welche selbst Novizen in diesem Raumschiff sehr schnell die Orientierung sichert. Das M-Sportlenkrad ist sehr dick und nun sogar unten abgeflacht. Das ist noch nicht lange so bei BMW. Durch die Dicke des Lenkradkranzes ist es angenehm griffig; was wiederum ganz dem entspricht, wie man es von einem BMW kennt und liebt.

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Noch mehr Komfort bietet der rechte Sitzplatz im Fond…

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…auf dem die sogenannte Lounge-Position eingenommen werden kann.

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Dabei fährt der (besser unbesetzte) Beifahrersitz komplett nach vorne…

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…und der rechte Fondplatz geht in den „Beine-hoch-Modus“…

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…um maximalen Komfort zu bieten.

Noch luxuriöser wird es im Fond unseres Testwagens, der dank dem 6.730 Euro teuren Exekutive-Lounge-Paket selbst dem Hochadel als probates Beförderungsmittel gerecht wird. Dieses beinhaltet nicht nur besonders bequeme vollklimatisierte Sitze, sondern bietet auf der rechten Seite eine Relaxfunktion, die den Sitz in eine Art Liegesessel verwandelt und so für optimale Erholung währen der Fahrt sorgt. Vollendet wird dies mit einem Entertainment-Potpourri, welches sich problemlos einer Heimkino-Anlage als Konkurrenz stellen kann.

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Mit den Tablet-artigen Bedienpanels in den Türen…

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…wird außerdem auch der Theater-Modus aktiviert…

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…wodurch der unter dem Dach schlummernde Flat-Screen elektrisch nach unten gefahren wird…

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…und auf gut 32 Zoll perfektes Entertainment bietet.

Ein riesiger 32.2-Zoll-Wide Screen fährt auf Wunsch unter dem Panoramaglasdach schlafend, elektrisch nach unten und macht den Fondbereich zum Kinosaal. Dazu später mehr. Das Platzangebot hat überall riesige Reserven und lässt keinerlei Ansatz für etwaige Kritik zu. Ein 540 Liter großer Kofferraum plus Durchlademöglichkeit schluckt genügend, um die Insassen auch für einen längeren Zeitraum verreisen lassen zu können.

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Bei all dem Luxus sollten die praktischen Dinge nicht vergessen werden, wie ein 540 Liter großer Kofferraum…

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…der auch eine Durchlademöglichkeit für sperrige Dinge wie eine Skiausrüstung besitzt.

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Die versteckt integrierten Lüftungsdüsen werden elektrisch per Slider eingestellt.

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Das Ambientelicht erstreckt sich auch auf die wunderschönen Lautsprecherabdeckungen der Bowers & Wilkins-Soundanlage.

Antrieb und Fahreigenschaften – Im 7er auf Wolke 7

Es ist in der Tat ein Frevel, diesen Motor als Basisantrieb zu bezeichnen. Denn der 3.0-Liter-Reihenvierzylinder ist als Turbodiesel eine Liaison mit einem 48-Volt-Mildhybridsystem eingegangen und leistet damit 299 PS. Das maximale Drehmoment beträgt deftige 650 Newtonmeter, die bereits knapp über der Leerlaufdrehzahl abrufbar sind.

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Der seidenweich laufende Reihensechszylinder ist bereits bekannt, wurde aber nochmals effizienter getrimmt.

Das heißt, ab 1.500 Touren schiebt der Selbstzünder mit Nachdruck an und bringt die Limousine mit Vehemenz voran. Dies vollzieht sich so leise, wie nie zuvor in einem BMW 7er. Will heißen, dass die Geräuschdämmung hier besonders viel Aufmerksamkeit erhielt und der Fahrkomfort von unseren Testfahrern entsprechend in höchsten Tönen gelobt wurde.

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Die Sport Steptronic schaltete völlig BMW-konform jederzeit absolut passend und stets komfortabel sanft.

Diese akustische Entkopplung wird von einem grandios arbeitenden Luftfahrwerk unterstützt, das dafür sorgt, dass man das Fahrverhalten dieses aktuellen 7ers schnell mit dem einer S-Klasse vergleicht. Trotz des M Sportpakets ist hier zwar kräftiger und nie defizitärer Vortrieb spürbar, aber die von BMW bekannte Dynamik und Sportlichkeit ist dem neuen 7er mehr abgewöhnt worden, als vielleicht mancher BMW-Fan gutheißen möchte.

Im Grunde bedeutet dies aber auch, dass die siebte Generation des 7ers endgültig in einer der luxuriösen Oberklasse gerecht werdenden Ära angelangt ist. Die unerschütterliche Souveränität des Fahrwerks wird mit einer präzisen und perfekt arbeitenden Vierrad-Lenkung kombiniert und lässt Fahrer und Insassen nicht nur auf Wolke sieben schweben, sondern das lange Schiff auch handlicher wirken und erleichtert das Manövrieren auch in urbanen Gefilden nicht unerheblich.

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Höhlenbewohner – Das Endrohr lugt aus der Unterbodenverkleidung und bleibt somit im Verborgenen.

Dass der BMW 740d xDrive nur 5,8 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigt, ist ein überaus respektabler Wert, doch im Innenraum der Limousine fühlt sich dieses weit weniger spektakulär an als vermutet. Der Komfortlevel glättet diesen Sprint wie ein Bügeleisen das feine Cashmere-Seidenhemd – auch das ist Komfort.

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Diverse Fahrmodi bringen auch entsprechende Ambientestimmungen für den Innenraum.

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Durch die Luftfederung kann die Karosseriehöhe auch manuell angepasst werden.

BMW hat sich bei diesem spürbaren Komfortzuwachs zulasten der Sportlichkeit sicher etwas gedacht. Denn in der Oberklasse waren die Stuttgarter mit ihrer S-Klasse im Verkaufsvergleich zahlenmäßig deutlich weiter vorne. Das will BMW mit diesem Unterfangen sicherlich ändern und könnte durchaus Erfolg haben.

Absolut beeindruckend und damit auch überzeugend war derweil das Verbrauchsergebnis, welches wieder einmal zeigt, wie unglaublich effizient ein moderner Verbrenner arbeiten kann. Dass dieser Motor bereits in der Vergangenheit durch seine Sparsamkeit auffiel, ist kein Geheimnis. Doch mit jeder Überarbeitung legten die Motorenspezialisten noch eins drauf, was ein Durchschnittswert von gerade einmal 6,5 Liter auf 100 Kilometer eindrucksvoll aufzeigen konnte.

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Überragendes Ergebnis auf der Sparrunde: Eine Oberklasse-Limousine als echtes „3-Liter-Auto“ gab es so noch nie.

Trotz der über 2,2 Tonnen Leergewicht ist das ein hervorragendes Ergebnis, aber es geht noch mehr – beziehungsweise weniger. Auf der Sparrunde reduzierte sich der Verbrauch auf uns sprachlos machende 3,0 Liter auf hochgerechnet 100 Kilometer. Rechnet man dieses Ergebnis auf die 74 Liter Tankinhalt, wären theoretisch unfassbare 2.400 Kilometer Reichweite mit einer Tankfüllung möglich.

Ausstattung, Komfort, Technik im BMW 740d xDrive

Unser Testfahrzeug erfüllte ausstattungstechnisch alle erdenkbaren Wünsche und hatte dank diverser Pakete so ziemlich alles an Bord, was bei der Münchner Oberklasse aktuell möglich ist.

Dazu gehört auch das bereits erwähnte Exekutive-Lounge-Paket für rund 6.700 Euro, welches aber bei dessen Buchung eine ganze Litanei an anderen Paketen und Ausstattungen nach sich zieht. Insgesamt sind es acht Optionen und zwei Pakete, die das Konglomerat zu einem Gesamtpreis von 13.230 Euro in die Limousine verfrachtet.

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Ob elektrische Sonnenrollos oder elektrische Türbetätigungen – der BMW 7er lässt einen nichts vermissen.

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Auch Gaming ist kein Thema und das eigene Smartphone wird mittels App zum Controller.

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Derweil können Parkplatzmanöver gespeichert und somit automatisiert werden.

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Intuitiv – Das Bedienkonzept des BMW Operating Systems wirft keine Fragen auf.

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Augmented Reality erleichtert die Routenführung mit Echtzeitbildern.

Dabei sind dann nicht nur zwei voll klimatisierte, sondern auch massagefähige Sitze im Fond, sondern auch das Entertainment sucht aktuell seinesgleichen. In Kombination mit dem knapp 6.000 Euro teuren Bower & Wilkins Diamond Surround Soundsystem mit ihren 36 (!) Lautsprechern, knapp 2.000 Watt Gesamtleistung und der vierten Klangdimension in Form von Körperbass, der durch sogenannte Shaker unter den Sitzen erzeugt wird, ist das Erlebnis für alle Sinne noch um einiges stärker als in einem topmodernen Kino.

Wählt der Insasse den Cinema-Modus aus, fahren elektrisch blickdichte Rollos an den hinteren Seitenfenstern und an der Heckscheibe hoch und das Kino-Flair wird perfektioniert. Dank TV, Amazon Prime, Youtube, Netflix & Co. steht dem Filmvergnügen nichts mehr im Wege.

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Eine umfassende Umgebungskontrolle in hochaufgelöster Bildwiedergabe erleichtert das Rangieren ungemein.

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Kleine Komfort-Gimmicks gibt es auch auf dem linken Fondplatz.

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Der Bildschirm in seiner Ruheposition…

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…bietet aktiviert eine ganze Armada an Unterhaltungsmöglichkeiten…

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…die im Relax-Modus besonders angenehm genossen werden können.

Das fulminant animierte Farbspiel der umfangreichen Ambientebeleuchtung ist derweil ein grandioser Blickfang, der nicht nur eine Vielzahl an Farben im Repertoire hat, sondern sich sogar im Rhythmus der Musik verändern kann. Das wirkt in einer die Contenance pflegenden Limousine auf ausschließlich Luxus gewöhnte Insassen gegebenenfalls etwas sinister, aber wird dennoch eine Frage des Geschmacks bleiben.

Dass die Limousine auch sonst voll vernetzt wurde, ist als selbstverständlich anzunehmen. So ist es wenig verwundernd, dass das volle Potenzial bezüglich Infotainments aber auch Assistenzsysteme – alles State oft he Art – erst ausgeschöpft werden kann, wenn der geneigte BMW-Fahrer eine BMW-ID eingerichtet hat und diese auch per App in Benutzung stellt.

Das intuitiv bedienbare BMW Operation System der Generation 8.5 umfasst auch einen sehr ausgereiften Sprachassistenten, der sogar die Türen elektrisch öffnen und schließen kann. Richtig gelesen. Elektrische Türen für zusätzliche 1.500 Euro, die sich wie in einem Rolls-Royce per Knopfdruck oder mittels Druck aufs Bremspedal automatisch schließen und per Knopfdruck so weit öffnen, wie es die Umgebung zulässt, sind ebenfalls Bestandteil unseres Testwagens.

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Safety first: Bei aktiver Lounge-Position kann der Beifahrersitz die Sicht einschränken; der Fahrer hat das letzte Wort.

Ansonsten sichern diverse echte physische Bedienelemente einen schnellen und zielsicheren Zugriff auf alle Funktionen. Die Assistenzfunktionen arbeiten alle sehr exakt und zuverlässig, lediglich eine Ausnahme haben wir gefunden. Bei komplexen Ampelkreuzungen mit drei Ampeln – je Fahr- oder Abbiegespur eine – kann die Ampelerkennung schon mal verwirren, sodass zum Beispiel trotz Grün für die Geradeausspur auf der man sich befindet, die rot geschaltete Ampel für Rechtsabbieger erkannt wird und das Auto entsprechende Warnmaßnahmen in Gang setzt. Aber ja, das ist Jammern auf Höchstniveau.

Varianten und Preise des BMW 740d xDrive

Der Oberklassetraum aus München startet bei 117.000 Euro als „Design Pure Excellence“. Als diese sind eine Soft Close Automatik, ein großes statisches Glasdach, Matrix-LED-Scheinwerfer, ein „kleines“ Bowers & Wilkins Soundsystem, die Luftfederung, Parkassistenz mit Rückfahrkamera, BMW Operating System 8.5 mit Navi & Co. und ein adaptiver Tempomat sowie vieles mehr bereits an Bord.

Als „M Sportpaket“ startet der Diesel bei 123.900 Euro zusätzlich mit einer deutlich sportlicheren Optik wie unter anderem den 20-Zoll-Rädern und „My Modes“ Fahrprogrammen – um nur einiges zu benennen.

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Beim Testwagen handelte es sich um ein Exemplar mit dem M Sportpaket und daher um die goldene Ausstattungsmitte.

„M Sportpaket Pro“ heißt die höchste Ausbaustufe ab 127.600 Euro und lässt der Limousine on top noch eine M Sportbremse und viele optische M-Highlights innen wie außen angedeihen.

Interessant: Der BMW 7er ist auch als vollelektrische Variante im Angebot und hier ist der „kleinste“ BMW i7 eDrive50 mit seinen 455 PS Systemleistung bereits ab 115.700 Euro im Angebot. Ein Preisvorteil gegenüber dem Diesel als Einstiegsmotorisierung, der offensichtlich aus Gründen zur Förderung der E-Mobilität entstanden ist.

Fazit – So viel Oberklasse wie noch nie

Der aktuelle BMW 7er darf sich mit Fug und Recht als erstklassige Oberklasse-Limousine bezeichnen, welcher das bislang höchste Komfortlevel überhaupt innewohnt. Noch nie war ein BMW 7er sowohl fahr- als auch ausstattungstechnisch luxuriöser und komfortabler gewesen. Dass er dadurch etwas von seinem sportiven Temperament abgeben musste, wird vielleicht BMW-Hardliner erschrecken.

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5,39 Meter vollgepackt mit Luxus und Komfort, garniert mit einem grandiosen Fahrverhalten: Der BMW 740d xDrive.

Doch Interessenten dieser Fahrzeugklasse wird der Tausch von Sportlichkeit gegen Komfort sehr gefallen, denn diese sind weniger auf der Suche nach einem Sportderivat, was der 7er in der Vergangenheit zumindest in Details gut und vor allem besser als alle anderen mimen konnte. Die Prämisse heißt Luxus und Komfort im Überfluss. Und hier punktet auch der BMW 740d xDrive, der selbst als Diesel vollends überzeugen konnte.

Zudem lässt er seine vollelektrische Konkurrenz aus eigenem Hause reichweitentechnisch weit hinter sich und bleibt dabei monetär absolut auf dem Teppich. Die 1.300 Euro Aufpreis zum kleinsten vollelektrischen BMW 7er wird jeder verschmerzen, der viel fährt und hohe Reichweiten ohne Zwischenstopps als unverhandelbar sieht.

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Selbst in der Heckansicht verströmt der BMW 7er einen äußerst feudalen Charakter.

Freude am Fahren gibt es dabei immer noch mehr als genug. Die Optik ist sicherlich Geschmackssache und was den Chinesen gefällt, ist hierzulande nicht unbedingt als vorteilhaft gesehen. Aber über Geschmack zu streiten ist müßig und daher hier eher sekundär betrachtet.

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Allradantrieb ist bei allen Modellen der 7er-Reihe gesetzt.

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Das Curved Display besitzen ebenfalls alle BMW 7er.

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Die 74 Liter Tankvolumen genügen bei moderater Fahrweise für Strecken quer durch Europa.

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Ein Blick auf die Türverkleidung im Fond.

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Die Musterung der Verglasung vor dem Hofmeisterknick.

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An der massiven Fahrzeugfront des BMW 7er…

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…wird die Luftzufuhr je nach Bedarf durch automatische Klappen in der Doppelniere geregelt.

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Die „Iconic Flow“ Tagfahrlichter mit Kristalloptik kosten 2.100 Euro extra..

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Wer viel unterwegs ist und Zwischenstopps so gering wie möglich halten möchte…

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…ist mit dem Dieselantrieb bestens beraten.

Text & Fotos: NewCarz

Pro & Contra

Pro:

  • überragend komfortables Fahrverhalten
  • fast verschwenderische Platzverhältnisse
  • grandios luxuriöses Ausstattungsniveau
  • umfangreiche digitale Individualisierungsmöglichkeiten
  • souveräner und überaus sparsamer Dieselantrieb
  • extrem sparsam und dadurch hohe Reichweite

Contra:

  • hoher Preis
  • extrem lange und teure Aufpreisliste
  • polarisierende Außenoptik

Konkurrenz: Mercedes-Benz S-Klasse, Audi A8, Maserati Quattroporte, Lexus LS, Porsche Panamera

Technische Daten: BMW 740d xDrive M Sportpaket

  • Farbe: Tansanitblau Metallic
  • Fahrzeugklasse: Oberklasse / Limousine
  • Länge x Breite x Höhe (m): 5,39 x 1,95 (2,19 mit Außenspiegeln) x 1,54
  • Radstand (mm): 3.215
  • Antrieb: Reihensechszylinder-Turbodiesel mit DPF und SCR-Kat
  • Hybridart: 48-Volt-Mildhybrid
  • Hubraum (ccm): 2.993
  • max. Leistung: 220 kW (300 PS) bei 4.000 rpm
  • max. Drehmoment (Nm): 650 bei 1.500 bis 2.500 rpm
  • Getriebe: 8-Gang-Automatik Sport Steptronic 
  • Antriebsart: Allrad xDrive
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP): 6,2 l/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 6,5 l/100 km
  • CO2-Emissionen (Werksangabe): 162 g/km
  • Abgasnorm (WLTP): 6d-ISC-FCM
  • Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h (sec): 5,8
  • Wendekreis (m): 12,3
  • max. Bodenfreiheit (mm): 136
  • Kofferraumvolumen (l): 540
  • Leergewicht (kg): 2.255
  • Zuladung (kg): 640
  • max. Anhängelast ungebremst/gebremst (kg): 750/2.100
  • max. Stützlast (kg): 85
  • max. Dachlast (kg): k. A.
  • Tankgröße (l): 74
  • Kraftstoffart: Diesel
  • Neupreis des Testwagens: 160.080 Euro (Basispreis: 117.000 Euro)

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