Eine Lackierung vom Profi ist teuer, doch mit etwas Geschick lassen sich kleine Lackschäden auch selbst beheben. AUTO BILD erklärt, wie die Lack-Reparatur funktioniert.
- Wann muss ein Lackschaden ausgebessert werden?
- Lackschäden selbst beheben
- So gehen Sie vor:
- Wann zum Profi?
Steinschläge oder kleine Kratzer – Lackschäden am Auto sehen nicht nur unschön aus, sie bergen auch die Gefahr von Rost. Selbst kleinste betroffene Stellen bieten der Korrosion Angriffsfläche. Und hat sich der Rost erst mal eingenistet, verursacht er schnell schlimmere Schäden, als es ursprünglich der Fall war. Daher sollte man auch kleine Lackschäden schnell ausbessern.Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die teuerste Option ist wohl der Besuch beim Lackierer, aber eine Profi-Lackierung ist bei Steinschlägen und feinen Kratzern nicht unbedingt notwendig. Zur Versiegelung der Oberfläche und ein optisch ansprechendes Ergebnis reicht es meist aus, die betroffene Stellen auszubessern. Und diese Aufgabe kann man leicht selbst umsetzen.
Wann muss ein Lackschaden ausgebessert werden?
Der Autolack besteht aus verschiedenen Schichten: Unter dem Klar- und dem Metallic-Lack befinden sich noch ein Fülllack, die Grundierung und eine Schicht aus Phosphat. Solange die kleinen Kratzer nur im Bereich des Klarlacks sind, lassen sie sich durch einen Lackreiniger und anschließendes Polieren oder mit Hilfe eines speziellen Kratzerentferners beseitigen. Bei Bedarf kann auch ein sehr feines Schleifpapier mit 3000er oder 5000er Körnung zum Einsatz kommen. Besonders gut wird das Ergebnis, wenn Sie nass schleifen, das Schleifpapier immer wieder in Wasser tränken. Die nach dem Schleifen matte Stelle muss anschließen poliert werden, damit der Glanz zurückkehrt.
Lackschäden selbst beheben
Bei kleinen Schäden am Autolack muss nicht gleich der Lackierer aufgesucht werden. Oft können sie einfach in Eigenregie repariert werden. Dabei sollte sich aber jeder Hobbybastler im Klaren darüber sein, dass er zu Hause kaum so ein Ergebnis erzielen wird, wie ein Profi mit der entsprechenden Ausrüstung. Jedoch ist eine DIY-Lackreparatur oft dem Zeitwert eines älteren Autos angemessener. Zudem ist diese Methode stets besser, als gar nicht zu handeln und dem Rost das Feld zu überlassen.Wichtig: Vorab müssen die zu lackierenden Teile gut gesäubert und entfettet werden. Dafür am besten einen Silikonentferner verwenden. Schwer zugängliche Bauteile wie zum Beispiel der Stoßfänger sollten vorher abgebaut werden.
Bild: Hans-Joachim Mau Steinschläge ausbessern: Zur Ausbesserung von Steinschlägen sind Lackstifte geeignet. Sie sind beim Hersteller in nahezu allen Original-Farben bestellbar. Meist befindet sich im Deckel eine kleine Drahtbürste, damit wird der Steinschlag angeschliffen. Danach per Pinsel den Lack vorsichtig in den Steinschlag tupfen und die frische Farbe trocknen lassen. Sollte der Pinsel für die betroffene Stelle zu groß sein, kann der Lack mit winzigen Tröpfchen per Nadel (Nähmaschinennadel oder Haushaltsnadel) aufgetragen werden. Richtig glatt wird die Oberfläche, wenn nach dem Tupfen die Stelle mit 1000er-Schleifpapier aufgeraut wird. Doch zuvor mindestens eine Stunde den frischen Lack trocknen lassen, danach polieren.Oberflächliche Kratzer: Oberflächliche Schrammen, etwa in den Griffmulden der Türen können oft mit Kratzerentfernern behandelt werden. Einige Minuten polieren und die Reste mit einem feuchten Tuch abwischen. Jeweils 15 Minuten trocknen lassen. Mehr zum Thema Auto polieren, lesen Sie hierTiefe Kratzer und Lackschäden: Tiefe Kratzer, Roststellen und Lackplatzer müssen ausgebessert werden, bevor sie lackiert werden können. Je nach Position des Schadens, kann es einfacher sein, das Bauteil vorher abzubauen. Zu Beginn sollte die betroffene Stelle entlang von Kanten im Blech gut abgeklebt werden. Dabei unbedingt auf Falten und Lücken im Papier achten.
So gehen Sie vor:
So funktioniert die Lack-Reparatur
Wann zum Profi?
Wer ein Ergebnis wie vom Profi möchte, sollte die Lackreparatur auch dem Profi überlassen. Denn alles, was über das Auspolieren hinausgeht, wird in Eigenregie nie so perfekt, wie beim Experten in der Fachwerkstatt. Gerade bei besonders großen Kratzern oder Lack-Abplatzern hilft lokales Ausbessern nicht weiter. In so einem Fall sollte das ganze Bauteil neu lackiert werden. Auch hier gilt: Nur wer keine Probleme mit Farbunterschieden hat, kann das Ganze selbst in Angriff nehmen.