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Kurt Porsche gehörte bei allen bisherigen Jochpass Oldtimer Memorial zur Spitzengruppe

„Das schönste Rennen am Jochpass“

Kurt Porsche gehörte bei allen bisherigen Jochpass Oldtimer Memorial zur Spitzengruppe

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Kurt Porsche in Nesselwang

Bad Hindelang/Nesselwang – Der Automechaniker, Fahrlehrer und Zauberkünstler Kurt Porsche hat bisher an allen Internationalen Jochpassrennen Memorial teilgenommen und gehörte immer zu den Top-Ten.

Fans vom Jochpassrennen und Oldtimern nutzten 1999 die Chance, die das 100-jährige Bestehen der neuen Jochpassstraße bot, um die alte Tradition der Bergrennen in neuer Form, als Internationales Jochpassrennen Memorial, wieder zum Leben zu erwecken. Seitdem geht es auf der Strecke zwischen Bad Hindelang und Oberjoch nicht mehr darum, wer die 6,79 Kilometer lange Distanz mit 105 Kurven und 400 Meter Höhenunterschied am schnellsten überwindet, sondern um genaue Planung und Präzision. Die Teilnehmer müssen eine Sollzeit setzen, die sie genau einzuhalten haben.

Ebenfalls diese Fähigkeiten brauchen Zauberkünstler, damit ihre magischen Nummern auf der Bühne gelingen. Kein Wunder also, dass einer von ihnen, der Nesselwanger Kurt Porsche, zu den erfolgreichsten Fahrern des Jochpass Memorials zählt: Er war seit 1999 bei allen Rennen dabei, landete immer in den Top-Ten und sechsmal auf dem ersten Platz.

Mit Menschen arbeiten

Mit seiner Zaubershow, die seinen Namenskürzel aufgreifend „Poku’s Hokus“ hieß, hat er zwischen seinem 30. und 55. Lebensjahr in diversen Veranstaltungen im süddeutschen Raum für Staunen und gute Laune gesorgt. Heute lässt er zwar keine Damen mehr im Raum schweben, aber er hat seinen kleinen Koffer mit Zauberutensilien immer dabei. Mit seinen Einlagen lockert er die Atmosphäre in den Pausen des Rennwochenendes und bei der anschließenden Helferbrotzeit in Bad Hindelang auf.

Nur seine Liebe zu den Motoren ist älter als die Leidenschaft für die Zauberei. Er habe mit 12 die ersten Runden auf einem Motorrad gedreht und mit 13 eine Automechaniker-Lehre, damals noch in Schongau, angefangen, erzählt er. Im Gespräch mit ihm merkt man schnell, dass für ihn der direkte menschliche Kontakt sowie die Weitergabe von seinem Wissen und seinen Erfahrungen sehr wichtig ist. Mit Sicherheit ein Grund dafür, dass er 1977 den Job in der Werkstatt für den Beruf des Fahrlehrers eintauschte. Diesen hat er bis heute nicht ganz aufgegeben: Der 78-Jährige hat ein Auto umgebaut, um Menschen mit Behinderung wieder ein Stück Mobilität zurückzugeben, indem er ihnen das Autofahren unter veränderten Bedingungen neu beibringt.

Kurt Porsche kauft sich einen Porsche

Auf dem Jochpass fährt er seit 2001 einen grünen Porsche 356B Coupé, Baujahr 1963, dessen Wartung er selbstverständlich selbst übernimmt. „Es macht Spaß, im Frühjahr alles wieder fit zu machen“, sagt der gelernte Automechaniker. Bei den ersten Rennen fuhr er noch eine Bugatti-Replika. Porsche erzählt vom zweiten Jahr, als er von einem Mann an der Bushaltestelle deswegen lautstark mit „Ihr, mit euren Saukarren!“ beschimpft wurde. Ein Jahr später wiederholte sich die Szene. Mit Sicherheit eine zusätzliche Motivation, einen richtigen Oldtimer zu kaufen.

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Kurt Porsche in seiner Bugatti-Replika

Als der Nesselwanger im darauffolgenden Frühjahr eine Lebensversicherung ausbezahlt bekam, war es so weit. Dank seinem neu erworbenen Porsche trat Porsche dem Deutschen Automobil-Veteranen Club, DAVC, bei. Als dann bei einer Fahrzeugweihe die Mitglieder der Allgäuer Clubs beim Kaffeetrinken zusammensaßen, horchte er auf: „Die Stimme des Mannes neben mir kenne ich!“ So lernte er den Oldtimer-Fan Karl-Heinz Franke kennen. Der ehemalige Kritiker wurde schnell zum Freund und die Geschichte zu einer der immer wieder erzählten Jochpass-Anekdoten. Franke gehörte mit seinem BMW-Unikat zu den Allgäuer Stammfahrern, bis er 2014 starb.

Schönste Strecke

Kurt Porsche nimmt regelmäßig an Oldtimer-Veranstaltungen und Bergrennen in Deutschland, zum Beispiel in Baden-Baden, Schongau oder im Pfaffenwinkel, aber auch im Ausland, beispielsweise am Mendelpass oder am Timmelsjoch, teil, gemeinsam mit seinem Copiloten und Nachbarn Hermann Mair. „Das größte und schönste von allen ist das Jochpassrennen“, betont er. „Das liegt an der ganzen Atmosphäre, man kennt viele Teilnehmer, es ist ein bisschen familiär, alles harmoniert. Allein das Mitmachen finde ich hier bereits spannend.“ Deswegen engagiert er sich im Verein Jochpass Oldtimer Memorial und sammelt Erinnerungsstücke und historische Materialien. In seiner Garage hängt u.a. die Sieger-Plakette des Jahres 1929.

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Plaketten in der Garage von Kurt Porsche

Das Geheimnis des Erfolgs liegt sowohl beim Zaubern als auch beim Bergrennen nicht an magischen Kräften, sondern am fleißigen Üben. Für größere Veranstaltungen trainieren Porsche und Mair im örtlichen Biathlon-Leistungszentrum, das mit Lichtschranken ausgestattet ist. Sie fahren 50 bis 100 kleine Runden und achten besonders auf den Start und die Zieleinfahrt, damit sie beim Wettbewerb möglichst sekundengenau landen.

Das Jubiläumsrennen

Wer Herrn Porsche mit seinem grünen Porsche mit Startnummer 13 live erleben möchte, kann dies am Wochenende vom 13. bis 15. Oktober bei der großen Jubiläumsveranstaltung in Bad Hindelang tun. Weitere Informationen dazu: www.jochpass-oldtimer-memorial.com.

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