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Kleine R: Neuer Motor von Aprilia fährt

Aprilia hat in China über Partner Zongshen einen neuen Motor patentiert. Es ist ein kleiner Twin, und der fährt bereits in einem neuen Supersportler.

In diesem Artikel:

Die Begriffe Aprilia und 250er wecken Erinnerungen. Vor allem olfaktorische und akustische, denn sie drehen sich um einen extremen Zweitakter, der unter 5.000/min gar nicht, ab 7.000 gerade so und nur zwischen 9.000 und 11.000/min richtig fahrbar war. Diese Erinnerungen weckt ein Patent eines neuen kleinen Twins von Aprilia. Diesmal wirklich von Aprilia, denn der alte RS 250-Motor war der RGV-V2 von Suzuki. Und die etwas nüchterne Realität: In China arbeitet Aprilia mit Zongshen zusammen, und wirklich nach Rennmotor sieht der neue Twin nicht aus.

kleine r: neuer motor von aprilia fährt Aprilia

Aprilias A2-Twin

Klar wird mit Blick auf die Patentzeichnungen, dass Aprilia auf zwei Zylinder setzt. Wasserkühlung, DOHC-Zylinderkopf und eine Seilzugkupplung sind klar zu erkennen. Allerdings: Das Kupplungsgestänge führt Aprilia durch das Getriebegehäuse. Die Kupplung wird somit nicht per Zug geöffnet, sondern gedrückt. Nennenswerte Vorteile: kaum. Doch die kolportierten 250 Kubik sind nur die unterste Ausbaustufe des neuen Twins, denn das Gehäuse wirkt eigentlich zu groß für diesen Hubraum. Und das passt zu den ersten Sichtungen eines Erlkönigs mit wohl diesem neuen Motor. Der kleine Supersportler wirkt wie ein 300er- oder 350er-Maschine. Im Kontext Aprilia böte sich RS 330 an als kleine Schwester der RS660. Die Leistung dürfte sich im Bereich der A2-Klasse also maximal 48 PS finden lassen, wahrscheinlich 42 bis 44 PS, damit das Motorrad deutlich unter 160 Kilogramm wiegen darf. Mit 250 Kubik und knapp über 30 PS sind Motorräder in China, Indien und in anderen asiatischen Ländern stark gefragt.

Zentraler Nockenwellenantrieb

Unterstrichen wird die Idee eines Basis-Motors mit mehreren Hubraumstufen vom ungewöhnlichen, mittigen Kettenantrieb der beiden Nockenwellen. Technisch ergibt diese Art des Ventiltriebs nur Sinn bei sehr langen Nockenwellen, wenn Motorendesigner die Linie wahren wollen, oder: Wenn so einfach größere Zylinder und Zylinderköpfe eingesetzt werden sollen, ohne das Kurbelgehäuse aufwendig anzupassen.

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Fazit

Der neue Motor scheint bereits einem neuen Aprilia-Modell zu fahren. In Indien ist ein Erlkönig gesichtet worden. Ein kleiner Supersportler zwischen 250 und 300 Kubik. Mit 330 bis 350 Kubik könnte Piaggio als Mutter von Aprilia in unseren Breiten die A2-Klasse von unten entern. Fraglich, allerdings nicht unsinnig. Die Patentzeichnungen lassen auf einen modularen Motor schließen, der recht einfach auf mehr Hubraum umgebaut werden kann. Und die immer stärker wachsende Klasse zwischen 300 und 400 Kubik ist in lukratives Feld.

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