Die Allianz will Teile wie Türen, Front- und Heckklappen wiederverwenden.
Der Münchner Dax-Konzern und größte deutsche Versicherer verwies am Freitag auf England, die Niederlande und Frankreich, wo es demnach bereits seit einigen Jahren Vorgaben zur Förderung wiederverwendbarer Teile in Kfz-Werkstätten gibt. «Alle Expertinnen und Experten sind sich einig: Reparieren ist nachhaltiger, als Neuteile einzusetzen», sagte Frank Sommerfeld, der Chef der Allianz Versicherungs-AG, die das Sachversicherungsgeschäft in Deutschland betreibt.
Quelle der Ersatzteile sollen Autos mit Totalschäden sein, die bislang häufig zum Ausschlachten ins Ausland verkauft werden. Wiederverwenden will die Allianz Teile wie Türen, Front- und Heckklappen, aber auch Spiegel, Scheinwerfer oder Rückleuchten. «Sicherheitsrelevante Teile wie Lenkungen, Achsteile oder Räder werden nicht verwendet», sagte Sommerfeld.
Die deutschen Kfz-Versicherer leiden seit Jahren unter steigenden Kosten, die zu einem beträchtlichen Teil durch die hohen Preise neuer Ersatzteile verursacht sind. Da die Einnahmen derzeit die Kosten nicht mehr decken, erwartet der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft für dieses Jahr ein neuerliches Milliardendefizit der Versicherungsbranche in der Autosparte.