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Mercedes EQE 350 4Matic SUV im Test

Mit dem EQE SUV hat Mercedes auch in der Oberklasse einen elektrischen SUV im Programm, wir haben den Stromer jetzt zum Test begrüßt.

mercedes eqe 350 4matic suv im test

Mercedes EQE 350 4Matic SUV (c) Stefan Gruber

Der Mercedes EQE SUV ist der kleine Bruder des EQS SUV und zeigt sich optisch dem Flaggschiff zum Verwechseln ähnlich, ist aber um rund 26 cm kürzer.

Die moderne Linienführung steht dem elektrischen SUV dabei sehr gut, das Fahrzeug wirkt auch sehr nobel und dynamisch zugleich.

Für unseren Test haben wir den EQE 350 4Matic SUV gewählt, der etwas über dem Basismodell positioniert und mit Allradantrieb ausgerüstet ist.

Der Basispreis ist mit 94.440,- Euro nur knapp unter der 100.000,- Euro-Grenze positioniert, lässt sich mit etlichen Extras aber um einiges erhöhen, wie unser Testauto gezeigt hat.

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Auch wenn die Basisausstattung schon recht gut ist, so kann man seinen EQE SUV noch mit vielen Extras individualisieren.

Wir hatten unter anderem noch die Nappa-Lederausstattung mit Sitzklimatisierung vorne, eine Hinterachslenkung, ein Head-up-Display, die Klimatisierungsautomatik Thermotronic, das Night-Paket, das AMG Line Premium-Paket, spezielle Zierleisten im Innenraum und die Digital Light-Scheinwerfer mit Projektionsfunktion an Bord.

Der Gesamtpreis summiert sich damit auf 126.090,- Euro und lässt aber auch keine Wünsche mehr unerfüllt.

Modernes Cockpit im Mercedes EQE SUV

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Optisch kann der Innenraum mit einem sehr noblen Mix aus dunklen Brauntönen und hellem Beige aufwarten, was wirklich sehr gut aussieht. Die helle Auskleidung von Fußraum und Kofferraum ist aber nur bedingt auf Dauer schön, da die Farbe sehr zu Verschmutzungen neigt.

Die Fahrzeugaufbereiter dieses Landes wird diese Farbkombination aber sehr freuen und ihnen Stammkunden bringen.

Das Cockpit selbst wirkt hypermodern und besteht aus einem Digitaltacho und einem hochformatig angeordneten Touchscreen, der über eine sehr schöne Darstellung verfügt.

mercedes eqe 350 4matic suv im test

Optisch und auch in Bezug auf die Bedienung kann das MBUX-Infotainmentsystem durchaus überzeugen, wer möchte kann viele Funktionen auch via Sprachbefehl steuern und so die Arbeit an die Technik delegieren.

Im Vergleich zu anderen Mercedes-Modellen hat der Sprachassistent im EQE SUV aber nicht ganz so überzeugt, immer wieder hat er uns nicht verstanden, sich dafür aber ins Gespräch von Fahrer und Beifahrer eingemischt und vermeintliche Befehle empfangen.

Dadurch war die Fahrt so wie mit einem Kleinkind am Rücksitz, das ständig irgendwelche Zwischenrufe absetzt, wenn sich die Eltern vorne unterhalten. Gepaart mit ständigem Gepiepse irgendwelcher Assistenzsysteme bleibt so der Innenraum immer etwas lebendig, ob man will oder nicht.

Viel Platz im großen SUV

mercedes eqe 350 4matic suv im test

Dabei könnte man die Fahrt auch in aller Stille genießen, denn der Innenraum ist so gut gedämmt, dass weder Wind- noch Abrollgeräusche zu merken sind – ganz wie man es sich von einem Auto dieser (Preis)klasse erwartet.

Nicht ganz so überzeugt haben uns die Materialauswahl und die Verarbeitungsqualität, hier zeigt sich im Detail der Sparstift sehr deutlich, vor allem im Tür-Bereich und bei den Lüftungsdüsen.  Ein Detail, das auch Mercedes-Stammkunden im Gespräch mit uns festgestellt haben.

Eine Sensation ist dafür das Platzangebot, welches auch in der zweiten Reihe noch grandios ist. Durch den flachen Fahrzeugboden und den langen Radstand fühlt man sich auch in der zweiten Reihe wie ein König untergebracht.

mercedes eqe 350 4matic suv im test

Die großzügigen Ablagen runden den praktischen Nutzwert weiter auf, lediglich die USB-C-Anschlüsse sind etwas versteckt und nicht leicht zugänglich untergebracht.

Auch die Sitze überzeugen mit viel Komfort und sind für lange Reise gemacht. Das Kofferraumvolumen zeigt sich mit 520 bis 1.675 Litern Fassungsvermögen ebenfalls von einer sehr großzügigen Seite.

Der EQE SUV soll aber nicht nur beim Komfort und dem Fassungsvermögen des Kofferraums Langstreckenqualitäten aufweisen, sondern auch beim Antrieb die E-Mobilität zu einer brauchbaren Alternative machen.

Viel Fahrspaß ist garantiert

mercedes eqe 350 4matic suv im test

Mercedes EQE 350 4Matic SUV (c) Dr. Marianne Skarics-Gruber

Für genug Power in jeder Situation sorgt der Elektroantrieb mit einer Leistung von insgesamt bis zu 292 PS (215 kW). Der Motor liefert dabei ein maximales Drehmoment von 765 Nm. Der Fahrer kann verschiedene Fahrmodi wählen, die sich auch spürbar voneinander unterscheiden.

Auch wenn die Kraft schon im Comfort-Modus sehr gut spürbar ist, so verwandelt sich der 486 cm große Elektro-SUV im Sport-Modus zur richtigen Sportskanone.

Für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen nur 6,6 Sekunden, damit ist die Allradversion um 0,3 Sekunden flotter als das gleich starke Modell mit Heckantrieb.

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Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 210 km/h. Aber auch beim Zwischensprint kann der EQE SUV überzeugen, Überholmanöver werden zur sekundenschnellen Aktion.

Auf keinen Fall sollte man beim Kauf auf die Hinterachslenkung verzichten, diese macht den SUV auch unheimlich wendig. Man merkt zu keiner Zeit die mindestens 2,5 Tonnen Fahrzeuggewicht.

Überzeugt hat uns hier auch das adaptive Dämpfersystem, welches nicht nur jederzeit für einen perfekten Anpressdruck auf die Straße sorgt, sondern auch mit viel Komfort aufwarten kann. Den Spagat zwischen Sportlichkeit und Komfort haben die Techniker wirklich hervorragend hinbekommen.

Reichweite kann überzeugen

mercedes eqe 350 4matic suv im test

Die größte Überraschung war aber der Verbrauch. Wir hätten nicht gedacht, dass wir auch nur annähernd an die vom Werk angegebenen Werte bei Verbrauch und Reichweite auch im Test herankommen.

Mit einem Durchschnittsverbrauch von 18,5 kWh sind wir im unteren Bereich der vom Werk angegebenen Range von 18,3 bis 21,5 kWh gelandet.

In Kombination mit der 90,56 kWh großen Batterie haben wir eine Reichweite von knapp 500 Kilometern geschafft, womit wir auch in der Range zwischen 488 und 566 Kilometer gelegen sind.

mercedes eqe 350 4matic suv im test

Sehr angenehm ist auch die Steuerung der Rekuperation in drei Stufen, die via Schaltwippen hinter dem Lenkrad geregelt werden kann. An Schnellladestation kann man die Batterien mit bis zu 170 kW laden, was auch ein durchaus brauchbarer Wert ist.

Der Mercedes EQE 350 4Matic SUV hat in unserem Test also durchaus Langstrecken-Qualitäten gezeigt und sich als sehr komfortables, spritziges und geräumiges Elektroauto gezeigt.

Dies tröstet über kleine Verarbeitungs- und Bedienungsmängel hinweg und macht den EQE SUV zu einem idealen Partner für jene, die ein E-Auto auch für weite Strecken nutzen möchten.

Was uns gefällt:

Das Design, der Fahrkomfort, der Antrieb, das Platzangebot, die Sitze, die Geräuschdämmung, die Fahrleistungen, die Reichweite

Was uns nicht gefällt:

Schwächen bei der Bedienung, übereifrige Assistenzsysteme mit Fehlfunktionen, ein Sprachassistent, der sich dauernd in Gespräche einmischt

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 2

Ausstattung Komfort: 1

Verbrauch: 1

Fahrleistung: 1

Fahrverhalten: 1

Verarbeitung: 3

Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1

Platzangebot Rückbank: 1

Kofferraum : 1

Ablagen: 1

Übersichtlichkeit: 2

Technische Daten Mercedes EQE 350 4Matic SUV

Batteriekapazität in kWh90,56

Preis in Euro
Testwagenpreis ohne Extras 94.440,00
Testwagenpreis mit Extras: 126.090,00
davon Steuern 21.015,00
Technische Daten
Leistung PS/KW 292/215
Max. Drehmoment Nm 765
Getriebe 1 Gang Automatik
Antriebsart Allradantrieb
Fahrleistung und Verbrauch
0 – 100 km/h in sek. 6,6
Höchstgeschwindigkeit in km/h 210
Durchschnittsverbrauch in kWh 18,3 – 21,5
Reichweite in KM 488 – 566
Abmessungen und Gewichte
Länge in cm 486,3
Breite in cm 194,0
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) 168,5
Radstand in cm 303,0
Kofferraumvolumen in Liter 520 – 1.675
Leergewicht in kg 2.485
Zulässiges Gesamtgewicht in kg 3.115
Max. Zuladung in kg 630

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