Isuzu

Isuzu D-Max Space Cab (2023) als Adventure Camper im Test

Ein robuster Pick-up für Abenteurer

isuzu d-max space cab (2023) als adventure camper im test

Wer ein Fahrzeug sucht, das sowohl im Alltag als auch im Abenteuer eine gute Figur macht, sollte sich den Isuzu D-Max genauer ansehen. Der Pick-up aus Japan bietet eine robuste Bauweise, einen sparsamen Dieselantrieb und eine komfortable Ausstattung. Wir haben den D-Max mit dem 1,9-Liter-Dieselmotor und dem Zeltaufbau von TJM getestet und einen Wochenendtrip zum Berchtesgadener Salzbergwerk unternommen.

Der D-Max ist ein echter Hingucker auf der Straße. Mit seiner Länge von 5,27 Metern, seiner Breite von 1,87 Metern und seiner Höhe von 1,79 Metern (ohne Dachzelt) wirkt er massiv und kraftvoll. Die Frontpartie ist markant gestaltet, mit einem großen Kühlergrill und zwei Fangzähnen-ähnlichen Akzenten welche die optionalen Zusatzscheinwerfer einrahmen.

Die Seitenlinie ist dynamisch und zeigt die muskulösen Radhäuser, die mit 18-Zoll-Leichtmetallfelgen und Yokohama Geolandar Offroad-Reifen bestückt sind. Die Heckpartie ist schlicht gehalten, mit einer großen Ladeklappe, einer Anhängerkupplung und einer Rückfahrkamera.

Mit zur Sonderausstattung und nicht übersehbar ist bei unserem D-Max das mattschwarze Multi-Rack System über der Ladefläche, auf welchem das Dachzelt mitsamt ausklappbarer Leiter sowie eine Markise, beides von der Marke ARB, und zwei Zusatzkanister von Overland montiert sind. Unterstrichen wird der martialische Look unseres Pick-ups dann zusätzlich noch von der Offroad-Folierung im Reifendesign.

Zu den weiteren Extras unseres Testwagens gehören zusätzlich noch eine Seilwinde der Marke WARN mit 3.600 kg Zugkraft, ein spezielles Fahrwerks-Update aus Federn und Dämpfern von OME und – damit auch ja nichts im Gelände passiert – ein durchgängiger Unterfahrschutz aus Aluminium.

Dabei hat der D-Max einen Leiterrahmen, der ihm eine hohe Stabilität und Geländegängigkeit verleiht. Natürlich verfügt er über einen Allradantrieb, der per Drehschalter bis zu einer Geschwindigkeit von 100 km/h zwischen Hinterradbetrieb und Allradantrieb gewechselt werden kann, sowie natürlich eine Geländeuntersetzung. Die Bodenfreiheit beträgt 25 Zentimeter, die Wattiefe 80 Zentimeter und die Böschungswinkel 30,5 Grad vorne und 24,2 Grad hinten. Der D-Max kann bis zu 3,5 Tonnen Anhängelast ziehen und hat eine Nutzlast von knapp über einer Tonne.

Der Innenraum des Isuzu D-Max ist übersichtlich und funktional gestaltet. Die Materialien sind solide, aber nicht besonders hochwertig. Die vorderen Sitze sind bequem und bieten einen guten Seitenhalt, die hintere Sitzbank in unserem Space Cab bieten sich gut als witterungs-geschützte Ablage oder als Notsitzgelegenheiten.

Die Ausstattung ist umfangreich und umfasst unter anderem ein 9-Zoll-Touchscreen-Infotainment-System mit Apple CarPlay und Android Auto, eine Rückfahrkamera, eine Zweizonen-Klimaautomatik, einen Spurhalteassistenten, einen Notbremsassistenten, einen Totwinkelwarner sowie einen adaptiven Geschwindigkeitsregler mit automatischen Abstandshalter.

Der Motor wurde von Isuzu selbst entwickelt und ist die einzige Option. Der 1,9-Liter-Turbodiesel hat eine Leistung von 163 PS und ein maximales Drehmoment von 360 Newtonmetern. Der Vierzylinder läuft spürbar rau, besonders beim Kaltstart, wo er durch lebhaftes Nageln auffällt. Obwohl der Dieselmotor nach dem Erreichen der Betriebstemperatur etwas leiser wird, bleibt er aus der Ferne gut hörbar. Nur in hohen Drehzahlen wie auf der Autobahn bringt er kultivierte Anleihen an den Tag.

Die Kraftübertragung übernimmt eine 6-Gang-Automatik, die trotz leichter Trägheit des Wandlers die Gänge passend sortiert und keineswegs als Spaßverderber bezeichnet werden kann. Das Fahrwerk zeigt sich dank modifizierter Federn und Dämpfer OME im Gegensatz zu herkömmlichen Pick-ups mit serienmäßigen Blattfedern straff und gut ausbalanciert. Dennoch neigt die Hinterachse dazu, Querfugen und Unebenheiten auch mal durchzulassen.

Was den Verbrauch angeht ist der D-Max zwar kein Asket, aber auch nicht der durstigste Schluckspecht. Im Drittelmix verbraucht er 9,7 Liter auf 100 Kilometer, etwas über einem halben Liter mehr als die Werksangabe. Bei Vollgas auf der Autobahn, bis zu 180 Sachen mit ordentlich Windgeräuschen und lautem Reifenabrollen, verbrauchten wir gut und gerne 13 Liter auf hundert Kilometer.

Im Gelände fühlt sich unser Pick-up sehr wohl. Kein Wunder, denn Allradantrieb, Untersetzungsgetriebe und Sperrdifferenzial erweitern die Einsatzmöglichkeiten gerade auf unbefestigtem Terrain erheblich. Neben der beeindruckenden Watfähigkeit – der D-Max schafft eine Wassertiefe von 80 Zentimetern – helfen die großzügigen Böschungswinkel im Gelände enorm. Einziger Schwachpunkt ist der durch den langen Radstand bedingte etwas geringe Rampenwinkel und die Trittbretter an unserem Testfahrzeug.

Das eigentliche Highlight des Fahrzeugs ist das Dachzelt von ARB. Zusammengeklappt findet es unter einer Abdeckung auf dem Multi-Rack Platz. Der Aufbau des Zeltes erfordert nur beim ersten Mal etwas Geduld. Hat man das System einmal verstanden, kann man die Schlafstätte in fünf Minuten alleine aufbauen. Das Zelt ist über eine Aluminiumleiter zu erreichen und bietet mit einer Liegefläche von 2,40 m x 1,40 m ausreichend Platz für zwei Personen und ist mit einer einigermaßen bequemen Schaumstoffmatratze ausgestattet.

Aufklappbare Lüftungsklappen über den Seitenfenstern sorgen für ein angenehmes Raumklima. Kleine Fliegengitter am ausziehbaren Gestänge des Eingangs schützen vor Mücken. Jedes Fenster ist zusätzlich mit einem Moskitonetz ausgestattet, das auf der Außenseite des blickdichten Außenstoffes angebracht ist. Zum Lieferumfang des Zeltes gehört neben einem kleinen Anbauzelt, das den Einstieg um die Leiter herum noch einmal vor neugierigen Blicken schützt, auch die wasserdichte Abdeckplane aus LKW-Planen-ähnlichem Material.

So einfach der Aufbau auf Anhieb klappt, so mühsam bleibt das Zusammenfalten oder das erneute Verstauen unter der Plane. Natürlich geschieht das alles in zwei Metern Höhe – auf einem der Hinterräder stehend oder auf der Heckklappe – und wer schon einmal versucht hat, einen Schlafsack passgenau in seine Hülle zu quetschen, kann sich vorstellen, wie das bei einem 1,20 x 1,40 großen Dachzeltbeutel aussieht.

Mein Sohn und ich haben den D-Max Adventure Camper mit ARB-Dachzelt für einen Wochenendausflug ins Salzbergwerk Berchtesgaden genutzt. Das Salzbergwerk ist ein spannendes Ausflugsziel, das die Geschichte und die Bedeutung des Salzes für die Region zeigt. Das Salzbergwerk ist das älteste noch in Betrieb befindliche Salzbergwerk Deutschlands und wurde 1517 eröffnet. Im Nassabbau wird das Salz mit Hilfe von Süßwasser aus dem Gestein gewonnen. Besucher können mit einer Grubenbahn in das Innere des Salzberges einfahren und eine Strecke von 1.400 Metern zurücklegen.

Dabei erfahren sie alles über den Salzabbau, die Arbeit der Bergleute, die Tradition der Berchtesgadener Knappschaft und die technische Entwicklung. Der größte Spaß, vor allem für meinen Sohn, war natürlich die Rutschpartie auf der alten Bergmannsrutsche und die Fahrt über den unterirdischen Salzsee – mit imposanter Lightshow und feenartiger Musik. Nach der Besichtigung des Salzbergwerks ging es an den nahe gelegenen Chiemsee. Hier galt es, einen möglichst ruhigen Platz direkt am Ufer zu finden, schließlich wollten wir noch angeln und etwas Leckeres grillen.

Erfolglos beim Angeln, aber müde und dennoch satt ging es dann ins luftige Bett über unserem Pickup. Wie bereits gesagt, die Faltmatratze im Dachzelt ist jetzt nicht das Nonplusultra an Komfort, aber wer zum Beispiel nach einem langen schweißtreibenden Trekkingtag in den Alpen richtig richtig müde ist – den wird das bisschen fehlender Luxus sicher nicht stören. Und wen es doch zu sehr stört, der kann statt einem D-Max ja zum Beispiel zum Cliff 4×4 von Sunlight greifen.

Nichtsdestotrotz hat uns der Adventure Camper in Form des Isuzu D-Max auf unserem Wochenendtrip nicht enttäuscht, denn er ist genau das, was er zu sein scheint. Ein robuster, zuverlässiger und vielseitiger Begleiter, der sowohl auf der Straße als auch im Gelände zu überzeugen weiß. Mit einem souveränen Maß an Fahrkomfort, einer ordentlichen Portion Sicherheit und einem kraftvollen, aber nicht zu durstigen Antrieb.

Die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten und eine Anhängelast von 3,5 Tonnen machen ihn für eine breite Zielgruppe interessant, egal ob Offroad-Fans oder Handwerker. Und das Tüpfelchen auf dem i war bei unserem Testwagen natürlich die Adventure Camper Ausstattung, die –  wenn es nach meinem Sohn ginge – jedes Wochenende zum Abenteuer machen würde. Leider wird der Space Cab offiziell nicht in Deutschland in der V-Cross Ausstattung angeboten. Die Preise für die Double Cab Variante beginnen bei 53.990 Euro. Das optional verbaute Zubehör wie das ARB Dachzelt (2.000 Euro), das Rhino Multi-Rack (knapp 2.400 Euro), das OME Fahrwerk sowie Seilwinde, Unterfahrschutz und mehr wird direkt von Taubenreuther vertrieben und kostet alles in allem knapp über 10.000 Euro.

Isuzu D-MAX 1.9l Space Cab 4×4 V-Cross Adventure Camper

  • Motor: 1,9-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel
  • Getriebeart: 6-Gang-Automatikgetriebe
  • Antrieb: zuschaltbarer Allradantrieb mit Geländeuntersetzung und sperrbarem Hinterachsdifferenzial
  • Leistung: 163 PS (bei 3.600 U/Min)
  • Max. Drehmoment: 360 Nm (bei 2.000 – 2.500 U/Min)
  • Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
  • Verbrauch: 9,1 l/100km (WLTP) // Testverbrauch: 9,7 l/100km
  • Emission: 239 g/km
  • Länge: 5.265 mm
  • Breite: 1.870 mm
  • Höhe: 1.790 mm (Serie, ohne Multi-Rack und Dachzelt)
  • Leergewicht: 2.035 kg (Serie, ohne Multi-Rack und Dachzelt)
  • Zuladung: 1.065 kg (Serie, ohne Multi-Rack und Dachzelt)
  • Anhängelast: 3.500 kg (gebremst, 12% Steigung)
  • Wattiefe: 800 mm
  • Basispreis: 34.990 Euro (Single Cab, 2WD, L-Ausstattung)
  • Preis der Testversion: 41.990 Euro (Space Cab, 4WD, Automatik, LSE-Ausstattung)
  • Preis des Testwagens: ca. 54.990 Euro (Space Cab, 4WD, Automatik, V-Cross) + ca. 10.000 Euro optionales Zubehör

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