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Ingenieure statt Straßenprotest? Mercedes-Boss macht Klima-Klebern Vorschlag

Klimaschutz im Mercedes-Werk

Ingenieure statt Straßenprotest? Mercedes-Boss macht Klima-Klebern Vorschlag

Tausende Menschen demonstrieren regelmäßig für den Klimaschutz. Doch wenn man dem Mercedes-Chef glaubt, gibt es eine effektivere Möglichkeit etwas fürs Klima zu tun.

München – Um die Folgen des Klimawandels abzumildern, ist es essenziell wichtig, weniger Emissionen auszustoßen. Eine Ursache dafür ist der Straßenverkehr. Vor allem Autos und Motorräder sind für einen großen Teil der Abgase verantwortlich. Aus diesem Grund ist das Autofahren eins der zentralen Anliegen vieler Klima-Aktivisten. Bereits mehrere Ideen wurden laut, mit denen der Verkehr in Deutschland klimafreundlicher gemacht werden soll. Dazu gehört auch die Einführung des Deutschlandtickets, das mehr Bürgerinnen und Bürger zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel anregen soll.

Vielen Protestierenden geht das jedoch nicht weit und schnell genug. In den vergangenen Monaten kam es immer wieder zu Straßenblockaden von Klima-Aktivisten, um für mehr Maßnahmen zum Klimaschutz zu demonstrieren. Doch vielleicht ist die Straße gar nicht der richtige Ort für die jungen Klima-Aktivisten.

Für die Umwelt: Bewirken Klima-Aktivisten mehr im Mercedes-Werk?

Sollten junge Menschen für das Klima auf die Straße gehen? Im Interview mit der Bild am Sonntag hatte der Mercedes-Chef Ola Källenius einen ganz anderen Vorschlag. „Ich fände es besser, wenn sie sich als Ingenieurinnen und Ingenieure bei uns bewerben würden, um aktiv an dem gemeinsamen Ziel der CO₂-Neutralität mitzuarbeiten“, sagte er. „Wenn sie gut sind, stellen wir sie gerne ein.“

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Straßenblockade von Klima-Aktivisten

Die Kritik der Aktivisten an den Geländewagen wies Källenius zurück: „Aus meiner Sicht geht es nicht um einzelne Fahrzeugformen, sondern darum, Autos insgesamt nachhaltig zu machen. Bei Mercedes werden alle Autos grüner. Wir streiten doch auch nicht darüber, ob Wohnungen, Doppelhaushälften oder Einfamilienhäuser wegen des Klimawandels verboten werden sollen.“ Ähnliche Ansichten vertritt auch der Verkehrsminister Volker Wissing (FDP), der auf Zukunftstechnologien wie E-Fuels als saubere Lösung für Autos mit Verbrennermotor setzt.

Nicht nur Mercedes-Chef übt Kritik: Viele Aktionen der Klima-Aktivisten muten fragwürdig an

Von vielen Seiten wächst die Kritik an den Klima-Protesten, obwohl die meisten Menschen in Deutschland das Anliegen

nachvollziehen können. Bereits im Jahr 2020 gaben fast 90 Prozent in einer Umfrage des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz an, dass Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels ergriffen werden sollten.

Kritisiert wird vor allem, dass die Forderungen der Klima-Aktivisten utopisch seien. Laut dem Business Insider sei es absolut

unrealistisch, dass sich Jahrzehnte der Verkehrs- und Infrastrukturpolitik innerhalb einiger Monate oder Jahre ändern lassen. Weiter führen die Blockaden – Mittel der Wahl für viele Klima-Aktivisten – sogar zu einer zusätzlichen Umweltbelastung und bewirken nicht, dass Bürgerinnen und Bürger umdenken. Damit wäre das Ziel der Demonstrierenden weit verfehlt.

Tatsächlich muten einige Aktionen der Protestierenden fragwürdig an, beispielsweise haben sich Klima-Aktivisten an einen klimaneutralen Reisebus geklebt. (kiba)

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