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Honda-Test in Mugello: Updates finden Zuspruch, Einsatz lässt auf sich warten

Während die drei europäischen Hersteller im MotoGP-Feld – Ducati, Aprilia, KTM – seit dem Grand Prix von Frankreich in Le Mans Pause hatten, bis am Freitag in Barcelona das Rennwochenende zum Grand Prix von Katalonien beginnt, waren die beiden japanischen Hersteller seither privat testen.

Sowohl Honda als auch Yamaha testeten vor wenigen Tagen in Mugello, was ihnen aufgrund der Zugeständnisse im Reglement (Concessions) erlaubt ist. Aber während man bei Yamaha eine neue Verkleidung für die M1 nun so weit evaluiert hat, dass sie bereits homologiert ist und beginnend mit Barcelona an den Rennwochenenden eingesetzt wird, geht es bei Honda in kleineren Schritten voran.

Zwar äußern sich die Honda-Fahrer nach dem Mugello-Test positiv über eine getestete neue Aerodynamik, da sie das Turning-Problem der RC213V verringert. Im Renneinsatz wird man die neue Aero an diesem Wochenende in Barcelona aber noch nicht sehen.

 

Honda-Werkspilot Luca Marini spricht von einem “recht positiven Test”, merkt aber an: “Jetzt gilt es, alles zu analysieren, um zu entscheiden, welche Teile wir auf der Strecke einsetzen werden. Es gibt verschiedene Kombinationen. Was die Homologation betrifft, müssen wir abwarten. Wir wollen nichts überstürzen.”

Dass die Arbeitsweise im japanischen Werksteam eine ganz andere ist als im Ducati-Kundenteam VR46, für das er in den vergangenen Jahren am Start war, das ist Marini schon bei den Wintertestfahrten im Februar aufgefallen. Und das ist nicht zuletzt ein Grund, weshalb man neue Entwicklungen bei Honda nicht so rasch auf die Strecke bringt wie bei Yamaha, wo man sich über Winter mit zwei Ingenieuren von Ducati verstärkt hat.

“Die Japaner arbeiten hart und es wird im Verlauf des Jahres auch Upgrades geben”, sagt Marini. “Wir müssen aber clever sein. Wenn etwas einen klaren Vorteil bringt, dann werden wir es einsetzen. Wenn nicht, dann ist es vielleicht besser, mit weiteren Upgrades zu warten. Wir dürfen nicht vergessen, dass der Rückstand auf die Spitze momentan riesig ist.”

honda-test in mugello: updates finden zuspruch, einsatz lässt auf sich warten

Luca Marini

An die abwartende Arbeitsweise bei Honda hat sich Marini mittlerweile gewöhnt

Foto: Honda

Mit der Honda-Arbeitsweise, erst auf Nummer sicherzugehen anstatt so schnell wie möglich neue Entwicklungen auch im Rennen einzusetzen, ist Marini “absolut einverstanden”, wie er sagt. Sehen das seine Markengefährten auch so?

Beim Mugello-Test war nicht nur das Werksteam mit Luca Marini und Joan Mir im Einsatz, sondern auch die beiden LCR-Honda-Pioten. Johann Zarco sagt über die neue Aerodynamik der RC213V: “Mein Gefühl war, dass das Turning besser geworden ist.” Und Zarcos Teamkollege Takaaki Nakagami berichtet, dass das Fahrgefühl “viel besser als mit dem Basispaket” war und die Richtungswechsel “einfacher möglich” waren.

Als Joan Mir zum Mugello-Test befragt wird, antwortet er: “Wir haben eine ganze Menge Dinge ausprobiert, hauptsächlich ging es um die Aerodynamik, aber auch um ein paar unterschiedliche Motorkonfigurationen. Es war ein produktiver Test, aber das, was wir fordern, werden wir hier [in Barcelona] nicht zur Verfügung haben. Wir werden hier mit einem ähnlichen Paket fahren wie bisher.”

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Joan Mir

Joan Mir rechnet nicht vor Ende Juni mit einem echten Schritt vorwärts

Die in Mugello getestete Aerodynamik bezeichnet Mir als “keine riesige Evolution, aber einen Schritt”. Und auf Nachfrage, ob sich die neuen Teile überhaupt direkt in einer besseren Rundenzeit niederschlagen würden oder ob es vor allem darum gehe, das Fahrgefühl zu verbessern, antwortet der Spanier: “Das ist eine gute Frage. Um die Rundenzeiten zu verbessern müssen wir natürlich auch die Schwachstellen beheben.”

“Wenn es also gelingt, die guten Aspekte, die wir jetzt haben, mit den guten aus der Vergangenheit zu kombinieren, dann werden wir auch bezogen auf die Rundenzeiten einen Schritt machen, der wirklich spürbar sein wird”, so Mir.

“Aber”, setzt der Honda-Werkspilot im zweiten Jahr fort, “es ist ein laufender Prozess. Ich glaube, wir werden wahrscheinlich noch einen Monat brauchen. Ab Ende Juni werden wir dann einen Schritt nach vorne machen. Da bin ich mir sicher.”

Weitere Co-Autoren: Lorenza D’Adderio. Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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