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Überarbeitung für die Honda CBR 1000 RR-R Fireblade SP: Feuer unter Kontrolle

Das Motorrad mit der höchsten straßenlegalen Leistung aus einem Liter Hubraum hat irrwitzige 218 PS. Motor, Fahrwerk und Elektronik wurden jetzt überarbeitet.

überarbeitung für die honda cbr 1000 rr-r fireblade sp: feuer unter kontrolle

(Bild: Honda)

Die Honda mit dem sperrigen Namen CBR 1000 RR-R Fireblade SP hat serienmäßig den stärksten straßenzugelassenen Ein-Liter-Reihenvierzylinder-Saugmotor der Welt. Honda spricht von exakt 217,6 PS, wobei die Angabe aufs Komma genau vermutlich nur Renn-Ingenieure interessieren dürfte. Mit der Leistung sticht die Fireblade alle anderen Superbikes aus. Die SP bringt im Vergleich zur ebenso starken Standard-Fireblade auch noch ein semi-aktives Fahrwerk und Brembo-Stylema-R-Bremsen mit.

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Alles, was schnell macht

Zwar bietet die Ducati Panigale V4 R (Test) mit V4-Motor die gleiche Leistung, doch kostet sie aber auch rund 15.000 Euro mehr. Wobei die CBR 1000 RR-R Fireblade SP mit 28.100 Euro Listenpreis schon kein Schnäppchen ist. Dafür erhält der Sport-Fan aber auch alles, was schnell macht. Zwar kam die intern als SC82 bezeichnete Fireblade bereits 2020 auf den Markt, doch so exzellent sie auch war, es gab noch einige Kritikpunkte. Vor allem ihre lange Endübersetzung, die ihr zu viel Spritzigkeit nahm, und die extreme Sitzposition. 2022 gab es dann die ersten Nachbesserungen, doch so ganz überzeugen konnte sie immer noch nicht. Deshalb nahmen sich die Entwickler die Fireblade noch einmal gründlich vor und präsentieren für 2024 eine in vielen Details optimierte Version.

Honda CBR 1000 RR-R Fireblade SP (8 Bilder)

überarbeitung für die honda cbr 1000 rr-r fireblade sp: feuer unter kontrolle

Honda hat sein Superbike CBR 1000 RR-R Fireblade SP für 2024 gründlich überarbeitet. (Bild: Honda)

Motor überarbeitet

So wurden unter anderem die Titan-Pleuel und die Kurbelwelle erleichtert, was insgesamt eine Ersparnis von 565 Gramm ergibt. Ventilfedern und -hub sowie die Steuerzeiten sind modifiziert, die Verdichtung von 13,4:1 auf 13,6:1 erhöht. Es bleibt zwar bei 217,6 PS, aber sie liegen jetzt schon 500/min früher an: bei 14.000. Das Gleiche gilt für das maximale Drehmoment: Es beträgt weiterhin 113 Nm, aber schon bei 12.000 statt 12.500/min. Ganz wichtig ist Honda, dass die Leistungskurve im mittleren Drehzahlbereich nun geglättet ist und gleichmäßiger ansteigt.

Traditionsreiche Baureihe

Kürzere Übersetzung

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Für bessere Beschleunigung und Durchzug änderten die Entwickler erneut die Gangstufen und vergrößerten das Kettenblatt um einen Zahn, sodass sich eine noch kürzere Endübersetzung ergibt. Der serienmäßige Endschalldämpfer von Akrapovic hat ein Liter mehr Volumen und reduziert die Geräuschentwicklung von 99 auf 96 dB(A). Es wurde Zeit, könnte man sagen.

Lärmprobleme

Außerdem bekommt die Fireblade ein neues Ride-by-Wire mit zwei separaten Stellmotoren für die Drosselklappen (je eine für zwei Zylinder), die für sanftere Lastwechselübergänge kurz nacheinander geöffnet werden. Auch die elektronischen Assistenzsysteme sind überarbeitet. Im ABS-Modus “Race” (den es neben den ABS-Modi “Standard” und “Track” gibt) ist das Anti-Blockier-System am Hinterrad abgeschaltet.

Leichterer Rahmen mit beabsichtigtem Flex

Doch “power is nothing without control”, wie es die Pirelli-Reklame vor 30 Jahren so schön formulierte. Daher wurden Rahmen und Chassis umfangreich geändert. Zunächst einmal ist der Aluminiumrahmen um 960 Gramm leichter, unter anderem weil Innenrippen entfernt und die Rohrquerschnitte geändert wurden. Vor allem aber hat er dadurch 17 Prozent weniger Seiten- und 15 Prozent weniger Torsionssteifigkeit und kann so durch Bodenwellen in Kurven auftretenden Energien besser verarbeiten. Das verbessert Handling und Grip. Die Form der Aluminiumschwinge stammt von Hondas MotoGP-Werksrenner RC213V-S. Die obere Halterung des hinteren Federbeins ist jetzt direkt am Motorblock befestigt, der bisherige Querträger entfällt. Der Radstand bleibt zwar bei 1455 mm, aber der Lenkkopf steht mit 65,3 Grad minimal flacher und der Nachlauf vergrößert sich leicht auf 101,9 mm.

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