Honda

MotoGP 2024: Honda zeigt das neue Design für Joan Mir und Luca Marini

Nach der Trennung von Marc Marquez stellt die MotoGP-Saison 2024 für Honda einen Neustart dar. Zwei Jahre hintereinander hat der größte Motorradbauer der Welt den letzten Platz in der Herstellerwertung belegt. Um wieder auf die Erfolgsstraße zu kommen, hat Honda eine komplett neue RC213V entwickelt.

Bereits im vergangenen Herbst ist Technikdirektor Shinichi Kokubu von seinen Funktionen entbunden worden. Seine Rolle hat Shin Sato übernommen. Beim Nachsaison-Test Ende November in Valencia gab es schon eine erste Version des neuen Prototypen.

Dieser wurde für den Wintertest in Malaysia weiterentwickelt. Der neue Motor hat laut den Fahrern etwas mehr Drehmoment. Der Fokus wurde nun auch stark auf die Aerodynamik gelegt. Insgesamt wurde das Motorrad leichter und ist nun näher am Mindestgewicht von 157 Kilogramm.

 

In Sepang fuhr Joan Mir schon deutlich schneller als im Vorjahr. Der Ex-Weltmeister sprach von deutlichen Fortschritten. Auch sein Gefühl für das Vorderrad ist nun erheblich besser. Die vielen Stürze sollen der Vergangenheit angehören.

Den Platz von Marquez hat Luca Marini übernommen. Der Italiener brachte Erfahrung von Ducati mit und konnte bereits Vergleiche anstellen. Laut Marini generiert die neue Honda aktuell noch nicht so viel Grip wie die Desmosedici.

Auch mit gebrauchten Reifen wird das Motorrad schwieriger zu fahren und die Rundenzeiten werden langsamer. “Auf den Longruns sind wir nicht so stark wie auf eine schnelle Runde. Daran müssen wir noch arbeiten und das wissen wir”, sagt Teammanager Alberto Puig.

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Honda 2024

Weniger orange Repsol-Farben, dafür mehr blaue und rote Farbtöne

Foto: Honda

Honda hat sich weitere Expertise an Board geholt. Beim Test in Malaysia war erstmals Alexander Baumgärtel mit einem Honda-T-Shirt in der Box zu sehen. Der Mitbesitzer von Kalex ist nun offizieller Berater der japanischen Ingenieure.

Nicht nur aerodynamisch sieht das neue Motorrad anders aus, sondern auch beim Design. Im Zuge der Trennung von Marquez hat sich Red Bull als Sponsor verabschiedet und ist zu Tech3 gewechselt. Das Logo des spanischen Mineralölkonzerns Repsol ist kleiner geworden.

Seit 1995 ist Repsol der Hauptsponsor des Honda-Werksteams. In jüngerer Vergangenheit war der Vertrag auch mit Marquez verknüpft. Durch dessen Abschied verhandelte Repsol nach und reduzierte das Sponsorvolumen. Der Vertrag gilt noch bis Ende 2024.

Der Schriftzug von Repsol ist auf die Unterseide der Verkleidung gerückt, während auf der Seite groß Honda zu lesen ist. Außerdem sind blaue und rote Farbelemente von HRC prominenter im Design verarbeitet. Orange ist nicht mehr so viel zu sehen.

Auch in den Boxen wurde einiges verändert. Mir hat die Marquez-Mechaniker rund um Crewchief Santi Hernandez übernommen. “Die Situation hat sich sehr verändert”, sagt Mir. “Santi hat eine Arbeitsweise, die sehr gut zu mir passt. Er hilft mir nicht nur technisch.”

“Die Tatsache, dass er so viele WM-Titel gewonnen hat, kommt nicht von ungefähr. Seine Methode gefällt mir sehr gut.” Mir hatte beim Saisonfinale in Valencia den Wunsch geäußert, die Marquez-Crew zu übernehmen. Somit wechselte seine Mannschaft auf die andere Seite und betreut Marini.

Giacomo Guidotti ist für den Neuzugang zuständig. “Wir hielten es für sinnvoll, weil Santi Spanier und Giacomo Italiener ist”, sagt Puig. “Wir denken, dass die Fahrer immer näher an einem Chefmechaniker dran sind, der die gleiche Sprache spricht wie sie.”

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Die RC213V ist für 2024 eine komplett neue Entwicklung

Mir steht vor seiner zweiten Saison mit Honda. Im Vorjahr schaffte er es nur einmal in die Top 10 und sammelte lediglich 26 WM-Punkte. Mirs Vertrag läuft mit Saisonende aus. Ob es zu einer weiteren Zusammenarbeit mit Honda oder zu einem Wechsel kommt, ist offen.

Marini hat einen Zweijahresvertrag mit Honda unterschrieben. Das war für ihn eine Grundbedingung, um sich dem Projekt anzuschließen. Nach seinem Halbbruder Valentino Rossi und Max Biaggi ist er in der modernen MotoGP-Ära der dritte Italiener im Honda-Werksteam.

Als Testfahrer ist auch weiterhin Stefan Bradl an Board. Honda plant für die kommenden Monate ein umfassendes Testprogramm. Aufgrund des neuen Concession-Systems haben Honda und Yamaha einige Zugeständnisse erhalten, um mehr Entwicklungsmöglichkeiten zu haben.

Es sind private Tests mit den Stammfahrern erlaubt. Außerdem darf auf jeder Strecke getestet werden. Die Motorspezifikation ist auch nicht für die komplette Saison eingefroren. Außerdem darf während der Saison ein zweites Aerodynamik-Paket homologiert werden.

Mit Bildmaterial von Honda.

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