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Cecchinello: Honda dachte über Rückzug aus der MotoGP nach

cecchinello: honda dachte über rückzug aus der motogp nach

Cecchinello: Honda dachte über Rückzug aus der MotoGP nach

Seit Jahren kämpft der einst so erfolgreiche MotoGP-Hersteller Honda um den Anschluss. Feierte man mit Marc Marquez in den Jahren 2013 bis 2019 insgesamt sechs Titel, bedeutete dessen schwere Armverletzung zu Beginn der Saison 2020 eine Zäsur – nicht nur für den Fahrer, sondern auch das Team.

Honda verlor in der Entwicklung den Weg und fiel im Vergleich zur stärker werdenden Konkurrenz immer weiter zurück. Mit dem Ende des vergangenen Rennjahres strich dann auch Marquez die Segel und wechselte zu Gresini-Ducati.

Zu dem Zeitpunkt hatte Honda bereits begonnen, im Hintergrund an Umstrukturierungen zu arbeiten und sich etwas von der Arbeitsweise und Mentalität der mittlerweile erfolgreicheren europäischen Hersteller im Feld abzuschauen.

Honda vor Entscheidung: Bleiben oder gehen?

Lucio Cecchinello, dessen LCR-Team seit dem Einstieg in die MotoGP 2008 auf Honda-Maschinen jetzt, weiß, an welchem Scheideweg die japanische Marke stand.

“Vergangenes Jahr kam Honda aufgrund der mangelnden Konkurrenzfähigkeit des Motorrads an einen Punkt, an dem sie eine Entscheidung treffen mussten: entweder mehr in das MotoGP-Projekt zu investieren oder sich zurückzuziehen”, räumt er im Gespräch mit der spanischen Ausgabe von Motorsport.com ein.

“Honda hat sich für den Verbleib entschieden, weil die DNA des Unternehmens von Motorrädern kommt, auch wenn sie jetzt Raketen für den Weltraum bauen”, erklärt der LCR-Teamchef weiter und zeigt sich mit der Richtung, die das Top-Management des Tokioter Unternehmens zuletzt eingeschlagen hat, zufrieden.

“Was ich dieses Jahr sehe, ist, dass viel mehr Honda-Leute involviert sind. Der Vorstand ist entschlossen, die Wettbewerbsfähigkeit des MotoGP-Projekts wiederherzustellen.”

Honda stellt sich für 2024 auch personell neu auf

“Das beginnt mit einer größeren Bereitschaft, finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen”, weiß Cecchinello. Und es geht damit einher, dass sich auch personell einiges getan hat. So wurde der technische Direktor Takeo Yokoyama vor etwas mehr als einem Jahr durch Ken Kawauchi von Suzuki ersetzt.

Beim letzten Japan-Grand-Prix wurde Shinichi Kokubu, der Leiter des MotoGP-Projekts, durch Shin Sato abgelöst. Und der nächste, der gehen muss, ist General Manager Tetsuhiro Kuwata, der seinen Posten im April an Taichi Honda abgeben wird.

Das Team scheint also – trotz des Weggangs von Marquez – entschlossen, vom letzten Platz in der Hersteller-Tabelle wieder in jene Regionen vorzudringen, in denen er sich eigentlich befinden sollte. Und seine Strategie besteht zu einem großen Teil darin, für dieses Ziel Hand in Hand mit LCR zu arbeiten.

Cecchinello sieht bereits effizientere Arbeitsweise

“In diesem Jahr hat Honda seine Herangehensweise an die Motorradentwicklung geändert”, sagt Cecchinello. “Bisher wurde die erste Analyse vom Testteam durchgeführt, das die Teile dann an das Werksteam weitergab, das wiederum beurteilte, ob sie gut waren oder nicht. Erst dann kamen sie zu uns, sobald verfügbar.”

“Jetzt macht das Testteam seine Analyse und die Teile werden gleichzeitig an die vier Stammfahrer verteilt. HRC erhält die Ergebnisse und Daten von allen vier Fahrern zur gleichen Zeit. Das ist ein viel effizienteres System”, lobt der LCR-Teamchef.

Dessen Garage mit Johann Zarco und Takaaki Nakagami befand sich bei den MotoGP-Tests in Sepang und Katar deshalb auch in ständigem Austausch mit der des Werksteams.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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