- Effizienz: Mercedes-Benz Vision EQXX legt die Latte höher …
- Engineering Explained | Das effizienteste Auto, das je gebaut wurde? Mercedes-Benz EQXX.
- Japan: die Elektromobilität soll durch Partnerschaft schneller wachsen
- VW-Marke: Mit dem ID.3 und ID.7 GTX Anschluss halten
Effizienz: Mercedes-Benz Vision EQXX legt die Latte höher …
Stromverbräuche von unter 10 kWh pro 100 Kilometer? Für ausgewachsene Elektroautos eigentlich kaum vorstellbar, es sei denn, man ist im Sanddünen-Modus unterwegs. Der letzte wirkliche Effizienzmeister kam nie an den Massenstart – der niederländische Solarstromer von Lightyear. Um das Unternehmen ist es seit der Insolvenz recht still geworden. Mercedes-Benz hat vor etwas mehr als zwei Jahren, im Januar 2022 den Vision EQXX vorgestellt, eine windschlüpfrige Elektro-Studie, die weltweit Aufsehen erregte. Nun meldet sich der EQXX ausgerechnet aus der Wüste zurück …
Langsteckenfahrt in Dubai
Dass Elektrofahrzeuge im Temperatur-Sweet-Spot um die 25°C am besten funktionieren ist kein Geheimnis. Bereits die erste Testfahrt des EQXX, der einen cW von nur 0,17 bei recht geringer Stirnfläche von nur 2,12 qm, zeigte das Potenzial des „nur“ 1.750 kg schweren Stromers auf. Mit einer für 2022 seltenen 900-Volt-Technologie und Spezialbatterien schaffte der 200-PS-Stromer Verbräuche und Reichweiten, die bislang nahezu konkurrenzlos sind. Und nun setzte die Studie noch einen drauf:
Auf seiner dritten Langstreckenfahrt über mehr als 1.000 Kilometer hat der Technologieträger VISION EQXX bewiesen, dass selbst die Arabische Wüste kein Hindernis für Energieeffizienz ist. Auf einem anspruchsvollen Streckenprofil, das verkehrsreiche Straßen in der Stadt und die offene Wüste umfasste, erreichte das zukunftsweisende Testfahrzeug einen Stromverbrauch von 7,4 kWh/100 km. Dies entspricht einem Äquivalent von etwa 0,9 l/100 km bei einem benzinbetriebenen Fahrzeug. Bei Außentemperaturen von bis zu 34 Grad Celsius übertraf der VISION EQXX seine eigene bisherige Bestmarke deutlich. Man könnte sagen, hier ist also wirklich ein „Weniger-als-1-Liter-Auto“ unterwegs.
Zur Technik
Die Durchschnittsgeschwindigkeit beim Rekordversuch betrug 79,4 km/h, die gefahrene Höchstgeschwindigkeit 140 km/h. Die zurückgelegte Stecke betrug 1.010 km – für eine 100 kWh-Batterie tatsächlich sensationell. Die Leistung des Stromers liegt bei 180 kW (240 PS).
Ob die zukünftige EV-Plattform davon profitiert?
AMG hat nahezu zeitgleich seine neue „eigene“ Elektroplattform angeteasert, die gerade in Schweden zur Winterperprobung ist. In Polarkreisnähe werden bei Temperaturen von bis zu -25°C Kältetests ausgeführt. Logischerweise ist die AMG.EA Plattform auf Leistung ausgelegt – schließlich muss auch der inzwischen hauseigene „Tuner“ ins Elektrozeitalter überführt werden.
Viel ist noch nicht bekannt, denn die Erprobung hat gerade erst begonnen – nur so viel: Die künftige Architektur wird in vielen Aspekten eine technologische Vorreiterrolle übernehmen und zahlreiche Innovationen auf die Straße bringen. So basiert das AMG.EA Antriebskonzept auf der Axial-Fluss-Motorentechnologie, die in Bezug auf Leistungsdichte, Größe und Gewicht ihresgleichen suchten soll. Der innovative Antrieb wirkt im Zusammenspiel mit einer neuen Hochleistungs-Hochvoltbatterie.
Engineering Explained | Das effizienteste Auto, das je gebaut wurde? Mercedes-Benz EQXX.
Japan: die Elektromobilität soll durch Partnerschaft schneller wachsen
Nissan ist Elektropionier. Honda eher nicht. Die ersten Gehversuche mit dem kleine Honda e waren für den japanischen Hersteller eher mau verlaufen, auch der neue Honda e:Ny1 verkauft sich derzeit eher suboptimal. Nissan hingegen zeigte früh mit dem LEAF, dass man beim Umdenken keine Schwierigkeiten hat. Derzeit hat man mit LEAF und ARIYA zwei Modelle im Portfolio. Die Zusammenarbeit mit Renault tat ihr übriges. Die eben verkündete strategische Partnerschaft ist also – zumindest bei der Elektromobilität – keine Partnerschaft unter „Gleichen“.
Absichtserklärung zu strategischer Partnerschaft
Aber so schnell gehts dann auch wieder nicht. Am Freitag wurde erst einmal ein eine Absichtserklärung abgegeben. Um die Bemühungen um Kohlenstoffneutralität und die Vermeidung von Verkehrsunfällen weiter zu beschleunigen, sei es wichtig, Umwelt- und Elektrifizierungstechnologien sowie die Softwareentwicklung zu stärken. Die beiden Unternehmen sind übereingekommen, dass es notwendig sei, ihre Stärken zu bündeln und die Möglichkeiten einer künftigen Zusammenarbeit zu prüfen.
VW-Marke: Mit dem ID.3 und ID.7 GTX Anschluss halten
VW hat gerade zwei neue Varianten seiner ID-Serien angekündigt. Den VW ID.3 GTX und den VW ID.7 GTX. Wobei GTX das Kürzel für Allrad und/oder etwas mehr Leistung ist. Mehr Leistung heißt aber in dem Fall auch höhere Preise. Die hat VW allerdings noch nicht veröffentlicht.
Der ID.3 GTX
Vom ID.3 gibts einen GTX und einen GTX Performance – beides weiter Hecktriebler. Letzterer soll 326 PS entwickeln, der normale GTX 286 PS. Die nutzbare Batteriekapazität liegt bei 79 kWh, Schnellladen ist mit bis zu 175 kW möglich. Als Reichweite gibt VW laut WLTP bis zu 600 km an. Der Spurt von 0 auf 100 km/h dauert bei der Performance-Version 5,6 Sekunden.
ID.7 GTX
Beim ID.7 GTX Tourer handelt es sich tatsächlich um einen Allradler mit Dual-Motor-Antrieb. Hier liegt die Topleistung bei maximal bei 335 PS. Der Frontmotor schaltet sich nur zu, wenns nötig wird, der Heckmotor macht also die Hauptarbeit. Die höchste Ladeleistung liegt bei 200 kW, 10-80% SOC sollen in weniger als einer halben Stunde erledigt sein. Der potentere Allradler darf tatsächlich 1.400 kg ziehen, der „normale“ GTX übrigens nur 1.000 kg. Nachdem der ID.7 Tourer Pro S nackt bereits ab 61.000 Euro kostet, dürfte die GTX-Version irgendwo bei 66.000 Euro landen. Eine Menge Geld für einen VW – vor allem im Vergleich zum Wettbewerb aus München bzw. China.
Um den Preis in Beziehung zu setzen: ein Passat R-Line (Verbrenner) startet bei 53.470 Euro für den 2.0 Liter TDI SCR mit 150 PS.
Fotos: Engineering Explained (Youtube Stills), Mercedes-Benz, AMG, Lightyear, Nissan, Honda, VW