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Nissan Ariya e-4ORCE Evolve+ im Test

Der Nissan Ariya hebt sich nicht nur optisch von der Konkurrenz ab, wie unser Test mit dem Topmodell der Baureihe gezeigt hat.

nissan ariya e-4orce evolve+ im test

Nissan Ariya e-4ORCE Evolve+ (c) Stefan Gruber

Nissan war mit dem Leaf einer der Pioniere im E-Segment, mit dem Ariya haben die Japaner im Jahr 2022 auch erstmals einen SUV mit Elektroantrieb auf den Markt gebracht.

Optisch besticht der Ariya mit einem extrem dynamischen und modernen Look, der sich wohltuend von der breiten Masse abhebt.

Der Mix aus glatten Flächen und schnittigen Kanten steht dem SUV sehr gut, aber neben der Optik soll der Ariya auch in jede andere Richtung begeistern können.

Für unseren Test haben wir das europäische Topmodell, den Ariya e-4ORCE Evolve+, gewählt. Das „+“ steht dabei für noch mehr Leistung.

nissan ariya e-4orce evolve+ im test

Während der Ariya e4ORCE Evolve mit 306 PS (225 kW) auskommen muss, stehen im Evolve+ satte 394 PS (290 kW) zur Verfügung.

Hinzu kommt eine noch bessere Ausführung, die schon serienmäßig 20“-Alufelgen und eine Nappalederausstattung in Blau beinhaltet.

Mit einem Listenpreis von 68.490,- Euro ist das Topmodell der Ariya-Baureihe im Vergleich zur Konkurrenz und in Anbetracht der üppigen Ausstattung auch sehr fair kalkuliert.

Sehr luxuriöse Ausstattung im Nissan Ariya

nissan ariya e-4orce evolve+ im test

Immerhin verfügen die feinen Ledersitze auch über eine Klimatisierung, es gibt eine Sitzheizung im Fond, ein Head-up-Display, ein Bose Premium-Soundsystem, LED-Scheinwerfer mit adaptiver Leuchtweitenregulierung, ein Keyless-System und noch vieles mehr.

Lediglich die Pearl Blue Lackierung in Kombination mit schwarzem Dach muss mit einem Preis von 1.400,- Euro zum Basispreis hinzu gerechnet werden.

Der Innenraum bietet ebenfalls einem gelungenen Mix aus futuristischen Elementen, feinsten Materialien und viel Platz.

nissan ariya e-4orce evolve+ im test

Das Cockpit besteht aus einem 12,3“-Digitaltacho und einem 12,3“-Touchscreen, die ein sehr homogenes Gesamtbild ergeben und mit einer einfachen Bedienung erfreuen. Warum man es jedoch nicht geschafft hat, auch eine Uhrzeit irgendwo zu integrieren, ist uns allerdings ein Rätsel geblieben.

Der futuristische Eindruck wird auch durch die in der Dekorleiste integrierten Symboltasten für die Klimasteuerung sowie die breite Konsole zwischen Fahrer und Beifahrer verstärkt.

Die Konsole lässt sich nicht nur elektrisch via Tastendruck in der Länge verschieben, sie bietet auch Tasten zum Öffnen einer in der Armaturenlandschaft versteckten Ablagenkonsole.

Viel Platz für alle Passagiere

nissan ariya e-4orce evolve+ im test

Ein Traum sind die bequemen klimatisierten Nappaledersitze, die auch perfekten Halt bei flotter Kurvenfahrt bieten.

Extrem großzügig zeigt sich der Ariya auch beim Platzangebot, sogar im Fond steht für die Passagiere in jede Richtung viel Raum zur Verfügung. Für ein Auto mit einer Länge von 459,5 cm ist der Ariya damit ein wirkliches Raumwunder.

Lediglich das Kofferraumvolumen ist durch den Allradantrieb im Vergleich zum Ariya mit Frontantrieb etwas kleiner ausgefallen. Statt 468 Liter stehen nur noch 415 Liter Stauraum zur Verfügung.

Dafür bietet der Allradantrieb auch in jeder Situation eine perfekte Traktion, womit wir auch schon beim Fahrkapitel im Test angelangt sind.

nissan ariya e-4orce evolve+ im test

Die zwei E-Motoren im Ariya erfreuen mit einer Gesamtleistung von 394 PS (290 kW) und einem maximalen Drehmoment von 600 Nm.

Der Fahrer kann aus verschiedenen Fahrmodi wählen, wobei schon im Standard-Modus in jeder Situation viel Kraft zur Verfügung steht.

Im Sport-Modus werden aber alle Systeme nochmals geschärft, und es kommt auch ein virtueller Motorsound hinzu, um das sportliche Feeling zu erhöhen.

Ob man den Sound mag oder nicht bleibt Geschmacksache, wir hätten gerne auf das künstliche Gesäusel verzichtet und auch im Sport-Modus die absolute Ruhe im Ariya genossen.

Viel Fahrspaß im Topmodell

nissan ariya e-4orce evolve+ im test

Die Geräuschdämmung ist nämlich auf Luxusklasse-Niveau, und selbst bei Autobahntempo dringen kaum Wind- oder Abrollgeräusche in den Innenraum vor.

Während und der Sound nicht so überzeugt hat, haben es uns aber die Fahrleistungen im Sport-Modus.

Trotz einem Leergewicht von rund 2,3 Tonnen sprintet der Elektro-SUV mit so viel Elan und Leichtigkeit davon, wie eine Gazelle, die gerade vor einem Löwen auf der Flucht ist.

Dank der satten Straßenlage merkt man das Gewicht auch in keiner Weise bei flott gefahrenen Kurven.

nissan ariya e-4orce evolve+ im test

Für den Paradesprint von 0 auf 100 km/h vergehen zudem nur 5,1 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist auf 200 km/h limitiert. Damit ist der Allradler um 40 km/h schneller als die Ariya-Modelle mit Frontantrieb.

Trotz der sportlichen Fahrleistungen bleibt der Ariya stets angenehm gefedert und bietet jede Menge Komfort.

Schade ist nur, dass die Rekuperation nur aus-, oder via e-Pedal-Taste angeschaltet werden kann. Dem sportlichen Charakter entsprechend wäre eine mehr abgestufte Regelung via Schaltwippen hinter dem Lenkrad eine schönere Lösung.

Reichweite geht in Ordnung

nissan ariya e-4orce evolve+ im test

Sehr überrascht hat uns, dass der Ariya trotz sportlicher Fahrweise in unserem Test beim Verbrauch die vom Werk angegebenen Werte erreicht hat.

Wir haben genau die 20,4 kWh erzielt, die auch Nissan im Prospekt verspricht. Warum Nissan die Reichweite der 87 kWh-Batterie jedoch mit 498 Kilometern angibt, bleibt uns ein Rätsel, rein rechnerisch gehen sich nämlich beim angegebenen Verbrauch nur rund 425 Kilometer aus, die wir auch erreicht haben.

Damit zählt der Ariya aber dennoch zu den wenigen E-Autos, mit denen realistisch über 400 Kilometer Reichweite erzielt werden. An einer DC-Ladestation kann man die Batterien mit bis zu 130 kW aufladen, was aus unserer Sicht auch ein ausreichender Wert ist.

Wir hatten in unseren Tests bislang ohnedies selbst bei einer 350 kW-Station und einem Auto, das mehr als die 130 kW schafft, noch nie über 100 kW erzielt, jedoch natürlich schon von glücklichen E-Auto-Fahrern gehört, dass mehr möglich ist.

Der Nissan Ariya e4FORCE hat uns auf jeden Fall in unserem Test in jede Richtung überzeugen können. Er bietet eine grandiose Ausstattung, lässt sich extrem agil und mit viel Fahrspaß bewegen und kann auch bei der Reichweite punkten.

Was uns gefällt:

das Design, die Ausstattung, der Innenraum, der Fahrkomfort, die Federung, die Geräuschdämmung, die Fahrleistungen

Was uns nicht gefällt:

das Kofferraumvolumen ist nur durchschnittlich, dass es keine feinstufigere Abstimmung der Rekuperation gibt, die geringe Zuladung

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1

Ausstattung Komfort: 1

Verbrauch: 1-

Fahrleistung: 1

Fahrverhalten: 1

Verarbeitung: 1

Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1

Platzangebot Rückbank: 1

Kofferraum: 4

Ablagen: 2

Übersichtlichkeit: 1-

Technische Daten Nisan Ariya 87 kWh e-4ORCE Evolve+

Preis in Euro
Testwagenpreis ohne Extras 68.490,00
Testwagenpreis mit Extras: 69.890,00
davon Steuern 11.486,34
Technische Daten
Leistung PS/KW 394/290
Max. Drehmoment Nm 600
Getriebe 1 Gang Automatik
Antriebsart Allradantrieb
Fahrleistung und Verbrauch
0 – 100 km/h in sek. 5,1
Höchstgeschwindigkeit in km/h 200
Batteriegröße in kWh 87
Durchschnittsverbrauch in kWh 20,4
Reichweite in Kilometer 498
Abmessungen und Gewichte
Länge in cm 459,5
Breite in cm 185,0
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) 165,0
Radstand in cm 277,5
Kofferraumvolumen in Liter 415 – 1.280
Leergewicht in kg 2.315
Zulässiges Gesamtgewicht in kg 2.655
Max. Zuladung in kg 340

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