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Nissan Juke

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Nissan Juke Hybrid N-Sport im Test

Für das neue Modelljahr hat Nissan den Juke überarbeitet, wir haben ihn jetzt in der Hybrid-Variante zum Test begrüßt.

nissan juke hybrid n-sport im test

Nissan Juke Hybrid N-Sport (c) Stefan Gruber

Der Nissan Juke ist 2010 an den Start gegangen und im Jahr 2019 in zweiter Generation auf den Markt gekommen. Fünf Jahre nach der Einführung gibt es jetzt eine kleine Auffrischung.

Optisch hat sich dabei so gut wie nichts verändert, der Look ist gleich geblieben, was aber nichts ausmacht, denn auch nach einigen Jahren wirkt der Juke so frisch wie am ersten Tag.

Im Vergleich zum Vorgänger wurde das Design nämlich deutlich harmonischer gestaltet, ohne dabei auf typische Merkmale zu verzichten.

Um die Brücke zum Vorgänger zu schlagen, gibt es den frisch überarbeiteten Juke aber wieder in der knalligen Iconic Yellow-Lackierung, die auch unser Testfahrzeug hatte.

Es ist eine Wohltat, dass es noch so bunte Autos gibt, die den tristen grauen Einheitsbrei an Farben, der so auf unseren Straßen zu sehen ist, durchbrechen. Im Laufe des Tests hat die Farbe auch zahlreiche positive Reaktionen bei Passanten und anderen Verkehrsteilnehmern hervorgerufen.

nissan juke hybrid n-sport im test

Die meisten Menschen werden einen so bunten Auftritt mögen, sich selbst jedoch nicht trauen, dafür aber bewundernd auf jene blicken, die den Mut zur Farbe haben.

Um auch der sportlichen Optik entsprechend flott unterwegs zu sein, haben wir den Juke mit der Hybrid-Motorisierung gewählt. Die Kombination aus Verbrenner und E-Motor ergibt eine Leistung von 143 PS (105 kW), womit er das stärkste Juke-Modell ist.

Preislich startet der Juke als 1,0 Acenta bei 23.990,- Euro, für den Hybrid in N-Sport-Ausstattung sind 36.290,- Euro fällig.

Im Preis ist aber auch schon alles enthalten, was man sich wünscht, inklusive der Iconic Yellow Lackierung.

Komplette Serienausstattung im Nissan Juke N-Sport

nissan juke hybrid n-sport im testUnter anderem sind 19“-Leichtmetallfelgen, ein Bose-Soundsystem, synthetische Teilledersitze, das ProPilot-Assistenzpaket, eine Klimaautomatik, ein Keyless-System, ein Digitaltacho, ein 12,3“-Touchscreen inkl. Navi, Voll-LED-Scheinwerfer und noch vieles mehr an Bord.

Beim Innendesign sind die Unterschiede deutlich größer als beim Außendesign. Das Cockpit zeigt sich in einem neuen Look, der 12,3“-Touchscreen ist im Breitformat gehalten und verfügt über eine deutlich bessere Auflösung und Darstellung als bisher.

Auch der neue 12,3“-Digitaltacho kann mit einer angenehmen Darstellung überzeugen. Geblieben sind ein Drehregler für die Lautstärke und eine getrennt untergebrachte Klimasteuerung, was wirklich sehr praktisch ist.

nissan juke hybrid n-sport im test

Gespart hat man lediglich bei den Ablagen, selbst das Fach mit induktiver Lademöglichkeit für das Smartphone ist so klein, dass größere Smartphones nur schwer Platz finden.

Überhaupt ist das Platzangebot dem sportlichen Design geschuldet etwas knapp bemessen. Fahrer und Beifahrer haben zwar noch viel Raum, im Fond geht es aber recht eng zu, und auch der Kofferraum ist mit einem Fassungsvermögen von 354 bis 1.237 Litern nur durchschnittlich groß bemessen. Ohne Hybrid-Antrieb gibt es immerhin 422 bis 1.305 Liter Stauraum, was deutlich über dem Schnitt liegt.

Überzeugen können aber die Verarbeitung und der Materialmix im Innenraum. Die gelben Alcantara-Einlagen auf Sitzen und Armaturenträger bringen einen freudig farbigen Touch in den Innenraum. Ebenso die gelben Ziernähte an Sitzen, Mittelkonsole und Türen.

Antrieb aus dem Konzernregal

nissan juke hybrid n-sport im test

Beim Antrieb hat man sich aus dem Konzernregal bedient und den Juke mit dem aus Renault- und Mitsubishi-Modellen bekannten Hybrid-Antrieb bestückt.

Ein 1,6-Liter-Benzinmotor mit 94 PS (69 kW) wird von einem 49 PS (36 kW) starken E-Motor unterstützt. Beide zusammen leisten 143 PS (105 kW).

Der Benziner liefert bei 3.600 U/Min ein maximales Drehmoment von 148 Nm, der E-Motor steuert zwischen 200 und 1.677 U/Min zusätzliche 205 Nm bei.

So wirkt der Juke Hybrid schon beim Anfahren sehr dynamisch und macht viel Spaß. Ruft man die volle Leistung ab, sprintet man in nur 10,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 166 km/h aber überschaubar, sollte bei uns in Österreich aber mehr als ausreichend sein.

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Auch beim Herausbeschleunigen aus mittlerem Tempo kann die Antriebskombination mit viel Kraft aufwarten, was den Fahrspaß weiter steigert. Gedämpft wird er aber durch das aufwendige Multi-Mode-Automatikgetriebe, das in der Praxis mehr Nachteile als Vorteile gegenüber einem Doppelkupplungsgetriebe hat.

Die Schaltvorgänge sind eher unharmonisch, zudem hat man oft das Gefühl, dass sich das Getriebe nicht so recht zwischen den Gängen für den E-Modus und jenen für den Verbrenner entscheiden kann.

So vergeht oft viel Zeit, bis der passende Gang parat ist. Auch die Abstimmung der Gänge lässt zu wünschen übrig, genau bei 50 km/h, einem Tempo mit dem man vor allem in der Stadt noch häufig unterwegs ist, ist man oft auf hohem Drehzahlniveau mit dem Verbrenner unterwegs.

Gute Abstimmung

nissan juke hybrid n-sport im test

Erst knapp über 50 km/h wird in den E-Modus gewechselt, und man gleitet angenehm dahin. Das zaghafte Handeln des Getriebes und die oft falsche Gang- bzw. Antriebswahl hat auch negative Auswirkungen auf den Verbrauch.

Laut Werk sollte man mit 4,7 bis 4,9 Liter über die Runden kommen, was für ein Hybrid-Auto auch der akzeptable und gewohnte Verbrauch ist. In der Praxis sind wir aber nicht unter 6,8 Liter pro 100 Kilometern gekommen, womit der Sparfaktor wegfällt.

Mehr Freude bereitet die gute Abstimmung, trotz sportlichen Charakters und guter Straßenlage ist die Federung für ein Auto dieser Größenordnung noch sehr angenehm. Die direkte Lenkung und die kompakten Abmessungen machen den Juke auch zu einem sehr wendigen Begleiter.

nissan juke hybrid n-sport im test

Bei der Sicherheitsausstattung zeigt sich der Juke wie ein Großer und bietet so gut wie alles, was man auch in höheren Klassen findet.

Unter anderem sind schon eine Querverkehrserkennung hinten, ein aktiver Totwinkel-Assistent und ein intelligenter adaptiver Tempomat mit Abstandsassistent und adaptiver Spurführung dabei. Diese Systeme haben in der Praxis auch sehr gut funktioniert.

Störend ist nur, dass man sich bei jedem Start für die Deaktivierung der Geschwindigkeitswarnung durch einen kleinen Menüdschungel durchhanteln muss, hier wäre ein Knopf zur schnellen Deaktivierung sehr wünschenswert, vor allem da viel zu oft ein falsches Tempo angezeigt wird.

Die Überarbeitung hat dem Juke aber sehr gut getan, er wirkt vor allem im Innenraum frischer und kann nach wie vor mit seinem sehr eigenen Stil und Charakter überzeugen.

Was uns gefällt:

Das Außendesign, die Ausstattung, der Fahrkomfort, das neue Cockpit

Was uns nicht gefällt:

Das Multi-Mode-Getriebe, das Platzangebot im Fond

Testzeugnis:

Sicherheit: 2

Ausstattung Komfort: 2

Verbrauch: 3-

Fahrleistung: 2

Fahrverhalten: 1

Verarbeitung: 1

Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 2

Platzangebot Rückbank: 3

Kofferraum: 3

Bedienbarkeit: 3

Ablagen: 3

Übersichtlichkeit: 3

Technische Daten Nissan Juke Hybrid N-Sport

Preis in Euro
Testwagenpreis ohne Extras 36.290,00
Testwagenpreis mit Extras: 36.290,00
davon Steuern 6.785,93
Technische Daten
Zylinder 4
Hubraum in ccm 1.598
Leistung PS/KW 94/69
Max. Drehmoment Nm/bei U/min 148/3.600
Systemleistung PS/KW 143/105
Getriebe 4AMT Mulit-Mode-Automatik
Antriebsart Frontantrieb
Fahrleistung und Verbrauch
0 – 100 km/h in sek. 10,1
Höchstgeschwindigkeit in km/h 166
Durchschnittsverbrauch in Liter 4,7 – 4,9
CO2 Ausstoß pro km in Gramm 107 – 111
Abmessungen und Gewichte
Länge in cm 421,0
Breite in cm 180,0
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) 159,5
Radstand in cm 263,6
Kofferraumvolumen in Liter 354 – 1.237
Tankinhalt in Liter 46
Leergewicht in kg 1.405
Zulässiges Gesamtgewicht in kg 1.810
Max. Zuladung in kg 405

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