Der GT2 war die höchste Ausbaustufe beim 996er Porsche 911. Einer der seltenen Sportwagen wird bei RM Sotheby’s versteigert – inklusive Clubsport-Paket und mit nur 600 Kilometern auf dem Tacho.
Erster 911 mit Wasser- statt Luftkühlung: Beim 996er Porsche 911 hatten die Fans was zu schlucken. Objektiv hat aber auch diese Generation ein Ausnahme-Sportwagen hervorgebracht. Besonders, wenn es sich um die Top-Ausbaustufe GT2 handelt. Nur 1287 Stück wurden gebaut. Einer davon wird am 7. Juli über RM Sotheby’s in der Schweiz versteigert.
100 kg leichter als ein Turbo
Der GT2 kam 2001 als rennstreckenorientierte Version des Turbo auf den Markt. Durch mehr Ladedruck, grössere Ladeluftkühler und weniger Abgasgegendruck steigt die Leistung des 3,6-Liter-Twin-Turbo-Boxers um zehn Prozent auf 462 PS. Statt Allrad- setzte der GT2 auf Hinterradantrieb und verzichtet auf einige Annehmlichkeiten. Schiebedach und Klimaautomatik flogen weg, stattdessen zog serienmässig eine Keramikbremse ein. Gegenüber dem Turbo spart der GT2 100 Kilogramm ein. Optimiert wurden auch das Fahrwerk und die Sechsgang-Handschaltung, an der Hinterachse wohnt ein Sperrdifferenzial. Neue Frontschürze und ein grösserer Heckflügel verbessern die Aerodynamik und erhöhen den Anpressdruck.
Bis zu 120'000 Franken Erlös erwartet
Der GT2 ist einer der ersten gebauten und einer von nur 247 Exemplaren des ersten Baujahres 2001. Erstmals ausgeliefert wurde er nach Rotterdam, bevor er nach ein paar Monaten zu einem Händler in die Schweiz übersiedelte. Von dort fand er 2015 seinen Weg in die Carrera Collection. Zum jetzigen Zeitpunkt hat der GT2 Clubsport nur 601 Kilometer auf dem Tacho, ist also quasi ein Neuwagen. Man darf bezweifeln, dass dieses Tracktool jemals seinem Zweck nachgehen wird. Am 7. Juli wird er zusammen mit 911 R, Mercedes 280 SE 3.5 Cabriolet, Chevrolet Camaro und anderen Preziosen via RM Sotheby’s versteigert. Nach Schätzungen könnte der GT2 bis zu 120'000 Franken erzielen.
Text: Moritz Doka
Bilder: RM Sotheby's
