Digital

Nachrichten

Garmin Dash Cam Live im Test: Autokamera mit Echtzeit-Fernzugriff

garmin dash cam live im test: autokamera mit echtzeit-fernzugriff

Garmin Dash Cam Live

Die Garmin Dash Cam Live sticht vor allem die Möglichkeit des Echtzeitzugriffes und der Live-Übertragung aus dem breiten Angebotsfeld der Dashcams heraus. Wie gut das neue Top-Modell ist, zeigt der Test.

Die Garmin Dash Cam Live ist eine hochwertig verarbeitete Dashcam, die Bilder per Live-Übertragung (optional) an Smartphones zur Garmin Live App senden kann. App und Gerät biete eine hohe Qualität, aber die Kamera ist mit knapp 370 Euro recht teuer. Wer noch den LTE-Tarif dazu bucht, muss mit weiteren 11 Euro pro Monat rechnen.

Weitere hochwertige Autokameras zeigt unsere Top 10: Die besten Dashcams – Beweismittel nach dem Unfall.

Design

Die Kamera hat ein hochwertiges und unaufdringliches Design. Die genaue Maße der Dashcam sind 8 × 5 × 2 Zentimeter bei einem Gewicht von 110 Gramm. Das entspricht etwa der Größe einer Zigarettenschachtel mit aufgesetztem Objektiv. Das Display der Kamera hat eine Diagonale von 2,95 Zoll (7,5 Zentimeter) und eine Auflösung von 640 × 360 Pixel. Es handelt sich dabei um ein LCD. Die Dashcam wird mit einem Klebe-Standbein befestigt und lässt sich mit einem Kugelgelenk in alle Richtungen drehen.

Die App hat einen einfachen Aufbau und erlaubt das Speichern und Abspielen der Aufzeichnungen oder Live-Übertragungen. Über die App ist es parallel möglich, den Standort der Dashcam – und damit das Fahrzeug – zu orten.

Das Teilen der Videos ist mit der App ebenfalls möglich. Die Speicherung der Daten erfolgt auf der microSD-Karte (16 GByte) oder in einem kostenpflichtigen Cloudspeicher mit der Bezeichnung „Vault-Abonnement“. Die Kosten dafür betragen 6 Euro im Monat. Die Speicherung der Videos erfolgt bei aktiver WLAN-Verbindung manuell auch ohne Abonnement parallel in der Cloud, allerdings löscht das System die Videos nach 24 Stunden.

Ausstattung

Zur Ausstattung gehören Kamera mit Halterung sowie ein kurzes und ein langes Stromkabel, das per Micro-USB verbunden wird. Außerdem ist ein USB-Adapter für den Zigarettenanzünder dabei. Teilweise sind Zigarettenanzünder mit Dauerstrom versorgt. Wenn das im jeweiligen KFZ nicht der Fall ist, sind unter Umständen weitere Kabel notwendig. Nicht dabei ist ein Saugnapf für die Dashcam, die Befestigung erfolgt über den Klebehalter.

Gibt es kein Mobilfunk-Abonnement mit Garmin, speichert die Dash Cam die Videos in der bereits eingebauten microSD-Speicherkarte. Diese hat eine Größe von 16 GB, was nicht gerade besonders großzügig ist – vor allem angesichts des Gesamtpreises der Kamera.

Damit die Kamera bei ausgeschaltetem Motor funktioniert, muss sie mit einer konstanten Energiequelle versorgt werden. Nicht bei allen Fahrzeugen liefert der Zigarettenanzünder Strom, wenn die Zündung aus ist. In dem Fall hilft ein optionales Kabel, das die Kamera mit dem OBD II-Anschluss verbindet. Es kostet noch einmal knapp 50 Euro. Alternativ dazu gibt es das KFZ-Anschlusskabel von Garmin zur Parküberwachung, bei dem die Cam direkt mit den Stromleitungen des Autos verbunden wird – wer das installiert, sollte aber wissen, was er tut. Das Kabel wechselt für 35 Euro den Besitzer.

Schade ist, dass sich die Kamera aus der Ferne nicht bewegen lässt, um das Fahrzeug komplett überwachen zu können. Allerdings ist es in größeren Fahrzeugen möglich, mehrere Kameras mit der App zu synchronisieren. Das kann im professionellen Umfeld sinnvoll sein.

Ebenfalls dabei ist ein Radarwarner. Dazu setzt die Dashcam auf eine externe Datenbank, die auch ohne Abonnement funktioniert. Die Warnung vor Radarfallen ist kostenlos mit dabei. Allerdings ist diese Funktion verboten und muss in Deutschland ausgeschaltet werden.

Sonderfunktionen

Die wichtigste Sonderfunktion der Dashcam besteht sicherlich darin, sich Live-Bilder der Kamera unterwegs anschauen zu können. Für den Zugriff dazu ist eine LTE-Verbindung notwendig. Dadurch wird die Kamera zu einer vollwertigen Dashcam inklusive der Echtzeitüberwachung des Fahrzeugs oder Bootes. Damit das funktioniert, muss die Kamera aber mit einer stabilen externen Energiequelle verbunden sein, insbesondere direkt mit der Autobatterie oder an den OBD II-Anschluss im Fahrzeug. Ohne externe Stromversorgung hält der Akku nur 30 Minuten.

Die Bilder sendet die Kamera per LTE. Allerdings ist dazu ein eigener Vertrag mit Garmin notwendig. Das „LTE-Vault-Abonnement“ kostet 11 Euro/Monat und ist nur für den Einsatz mit der Dash Cam Live verfügbar. Die Verwaltung des Abonnements erfolgt über die Garmin Drive App.

Bedienung

Die Bedienung der Dashcam kann mit Sprachbefehlen erfolgen. Dadurch können Nutzer ihre Hände am Fahrzeug behalten. Die generelle Verwendung der Dashcam baut aber auf die Garmin Drive App auf. Diese steht in den App-Stores für iPhones und Android-Smartphones zur Verfügung. Die App ist die Zentrale, wenn es darum geht, die Videos anzuzeigen und zu verwalten. Wenn die Kamera über ein LTE-Abonnement verfügt, ist über die App der Standort der Kamera und des Fahrzeugs zu sehen.

Bildqualität

Die Auflösung der Kamera entspricht 1.440p. Sie nimmt auch Ton auf. Mit entsprechenden Einstellungen beginnt die Kamera beim Betätigen der Zündung automatisch mit der Aufzeichnung. Das Weitwinkelobjektiv hat einen Blickwinken von 140 Grad und kann Tag und Nacht-Sichten anzeigen und aufzeichnen. Die Dashcam zeichnet die ganze Fahrt auf und speichert die Videos in den Formaten GLV und MP4 auf der SD-Karte. Die Videos werden in einzelnen Minuten aufgeteilt.

Preis

Durch die hochwertige Verarbeitung und den Sonderfunktionen ist die Kamera recht teuer. Die unverbindliche Preisempfehlung von Garmin beträgt 400 Euro. Einige Händler führen die Dashcam bereits ab 370 Euro. Das ist natürlich happig. Allerdings ist die Ausstattung sehr gut: Standortanzeige, Diebstahlarm und Park-Überwachung gibt es bei günstigen Modellen nicht.

Fazit

Die Garmin Dash Cam Live ist teuer, bietet dafür aber auch viel. Die Live-Ansicht ermöglicht die Überwachung des Autos, Wohnmobils, Bootes oder LKWs, auch wenn der LTE-Vertrag natürlich monatliche Kosten verursacht. Die Bedienung mit Sprachsteuerung ist funktional und erleichtert die Verwendung der Dashcam während der Fahrt. Aufnahmen starten etwa automatisch und die Qualität der Videos ist hoch. Es lohnt sich daher durchaus die Kamera zu kaufen, wenn man für eine Dashcam den relativ hohen Betrag von 400 Euro ausgeben möchte. Eine Remote-Steuerung wäre schön, ist aber kein K.-o.-Kriterium und der restliche Umfang kann sich sehen lassen.

Wer mit einer Kamera ins Ausland fährt, sollte sich lieber informieren, welche Bestimmungen dort gelten. Mehr dazu erklären wir im Ratgeber Dashcam im Urlaub: Rechtlich absichern und hohe Strafen bis 10.000 Euro vermeiden.

  • Fernzugriff mit Echtzeitübertragung möglich
  • hohe Verarbeitungsqualität
  • Sprachsteuerung
  • teuer
  • Abokosten durch LTE-Vertrag
  • Fernzugriff nicht einfach nutzbar, da dauerhaft externe Energieversorgung notwendig
  • Kamera kann remote nicht bewegt werden

TOP STORIES

Top List in the World