Es gibt immer mehr Zweifel und Ungereimtheiten rund um die Ankündigungen des E-Auto-Importeurs Elaris.
Schon Anfang April hatte die Automobilwoche berichtet, dass die Emil-Frey-Gruppe mit der Elaris AG über eine mögliche Zusammenarbeit streitet: Die Frey-Gruppe soll helfen, das Aftersales-Geschäft bei Elaris neu zu organisieren. Doch die Frey-Gruppe ließ verlauten: „Es wird keine Geschäftsbeziehungen zwischen Elaris und der Emil-Frey-Gruppe geben.“
Elaris: Ungereimtheiten bei angeblichen Kooperationen
Hinzu kommt, dass auch die Werkstattkette Euromaster nicht mehr mit Elaris kooperiert. Laut Elaris-Chef Lars Stevenson hatte der Vorstand Mitte März die finale Entscheidung getroffen, nicht mehr mit der Werkstattkette zusammenzuarbeiten. Erst wenige Wochen zuvor hatte Elaris allerdings ein Wertpapierprospekt veröffentlicht, laut dem der dreijährige Kooperationsvertrag sich automatisch verlängert, wenn er nicht sechs Monate zuvor gekündigt wird. Euromaster gibt laut Automobilwoche an, die im Vertrag festgelegte Zusammenarbeit bereits am 27. Juni 2023 beendet zu haben, lange vor dem Börsengang des E-Auto-Importeurs Elaris Mitte März dieses Jahres. Demnach sei der Vertrag bereits zum 20. April 2024 ausgelaufen – an diesem Tag habe Elaris mehr als drei Viertel seiner gelisteten Vertriebs- und Servicestandorte von der Website entfernt, heißt es in dem Bericht weiter. Elaris selbst gibt an, rund 80 Händlerstandorte zu haben, auf der Website wurden zuvor nur 63 Betriebe gelistet, Ende April waren es dann nur noch 14 Standorte. Elaris beteuert, dass das Unternehmen mit der Aktualisierung der Website hinterherhinke.
Ohne funktionierendes Servicenetz gerät Elaris in Bedrängnis
Ein funktionierendes Werkstattnetz und eine entsprechende Ersatzteilversorgung sind elementar für die ambitionierten Absatzziele, die Elaris-Chef Stevenson in verschiedenen Medien angekündigt hatte: Im laufenden Jahr zielte Stevenson auf einen Fahrzeugabsatz im „mittleren bis oberen vierstelligen“ Bereich, berichtet Automobilwoche. Für 2024 plant er mit einem Gesamtumsatz von 150 bis 200 Millionen Euro – im Oktober 2023 hatte Stevenson gegenüber der “FAZ” noch von 600 Millionen Euro gesprochen. Im Juni 2023 rechnete Stevenson laut einem Interview in der “Welt” mit Jahreserlösen von 180 Millionen Euro. Laut dem Zwischenbericht waren es nach zehn Monaten gut fünf Prozent davon.
Elaris hatte unter anderem mit besonders günstigen E-Auto-Angeboten von sich reden gemacht, darunter etwa ein Leasingangebot für den E-Kleinstwagen Elaris Pio, der ab 29 Euro pro Monat verfügbar war – EFAHRER.com berichtete.
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