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Ford Ranger Raptor Test:  Emotionale Landpartie

Der Ford Ranger Raptor ist ein 5-sitziger Pick-up, überraschend gesittetes Arbeitstier und starker Performer – Test: Ford Ranger Raptor. 

ford ranger raptor test:  emotionale landpartie

Erster Eindruck im Test des Ford Ranger Raptor

Der Raptor zählt zur Gattung Raubvogel, aber der stärkste und machohafteste Ford Ranger wirkt in einem voll durchgentrifizierten und grünen Großstadtviertel wie ein Dinosaurier. Die sind ausgestorben, der lebt. Und wie. Nicht als politisch korrekter Typ, sondern als Gegenteil davon. Nicht Matcha Latte mit Sojamilch laktosefrei. Bier. Nicht dezent. Präsent.

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Was sagen die Mitfahrer im Test über den Ford Ranger Raptor?

Einladend und ausladend. Mit 5,38 Meter Länge, 1,97 Meter Breite und 1,92 Meter Höhe stehen nicht viele auf der Straße. Seine üppigen Dimensionen reicht der Ranger Raptor nach hinten durch. Als Platz für vier Türen, fünf Sitzplätze und reichlich Ladung. 

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Arbeitstier mit Sportsitz

Nachdem der Aufstieg geschafft ist, bieten die bequemen Sportsitze gut Seitenhalt. Dahinter kann man, unterstützt von den Einbuchtungen am Rückteil der Vordersitze, auch als großer Erwachsener gut sitzen. Auf den Außenplätzen, in der Mitte weniger gut. Der Kardantunnel und das nahe Ende der Mittekonsole zwingen einen in der Sitzbankmitte in eine Klappmesserposition. Zu viert fährt es sich im Ranger Raptor bequemer.

Auch mit Kind. Auf den äußeren Plätzen finden sich an der Rückbank Isofix-Befestigungsanker für zwei Kindersitze und drum herum im Innenraum genug Ablagen: in den Fächern unter der Rückbank, den Getränkehaltern und vor dem Beifahrerplatz im zusätzlichen Handschuhfach. 

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Das Laden und den Laden im Griff

Das Beste kommt zum Schluss. Das Wachstum im Radstand um fünf Zentimeter auf 3,27 Meter gegenüber dem ersten Ford Ranger Raptor kommt vor allem der Ladefläche zugute. Hinter der Fahrkabine des Pick-ups tut sich eine etwa 1,20 Meter breite und über 1,50 Meter lange Ladefläche auf. Die bietet genug Platz für eine Euro-Palette. Mehr Ladefläche geht mit fünf Sitzplätzen nicht. 

Der Raptor hat das Laden und den Laden im Griff. Die Fernbedienung zweimal drücken, das Heckrollo über der Ladefläche öffnet sich elektrisch. Auf der soliden Heckklappe kann man auch als Burger geschwängerter Homo sapiens verweilen. Die Ladeklappe ist kein schweres Fallmesser mehr wie im Vorgänger (Test Ford Ranger Wildtrak 2.0 EcoBlue Diesel), sondern auffallend leicht.

Mit dem Ergebnis, dass sich die Gepäckklappe dank des integrierten Dämpfers mit wenig Kraftaufwand öffnen lässt. Sicheres Ein- und Ausladen ist auch bei Dunkelheit gewährt dank der Innenbeleuchtung in den Seitenwänden und der serienmäßigen 360-Grad-Umfeldbeleuchtung.

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Ranger mit Handicap?

Als klassisches 1-Tonnen-Arbeitstier taugt der Ford Ranger Raptor allerdings nicht. Wegen der Modifikationen packt der schärfste Ranger nur noch 676 kg Nutzlast auf der Laderampe. „Nur noch“? Passt. 

Gebremste Anhänger sind nicht mehr wie am Ford Ranger bis 3,5 Tonnen, sondern bis 2,5 Tonnen zugelassen. Ob man es als Handicap empfindet, hängt allein von der geplanten Nutzung ab.

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Pick-up und Sicherheit?

So viel er laden kann, so viel Assistenten hat er geladen. Die Sicherheit erhöhen der Notbrems- und Fahrspurassistent, das 360-Grad-Rundumsichtsystem mit „Split View“ und der Toter-Winkel-Assistent, der auch den Anhänger mit abdeckt. Der Parkassistent ist genauso Serie wie der Rückverkehrwarner und die Parksensoren vorn und hinten.

Das Fernlicht schaltet sich automatisch zu. Die Scheinwerfer tanzen auf der Straße den Matrix-Tanz. Der ACC-Tempomat hält automatisch das Tempo. Die Verkehrsschilderkennung sondiert nicht nur das aktuelle Tempolimit, sondern passt auch gleich aktiv die Geschwindigkeit an.

Was sagt der Autotester im Test über den Ford Ranger Raptor?

Einstieg: Rauf aufs Trittbrett, Handgriff ergriffen und man sitzt im bequemen Sportsitz. Wo der Ranger Raptor ist, da ist oben. Gut fürs Gefühl, gut für die Übersicht. Wenn ein Audi Q7 neben einem klein wirkt (Test Audi SQ7), versteht man, was wahre Größe ist. Mit 5,38 Meter vom Bug bis zum Heck, 2,21 Meter Breite über Außenspiegel und 13,0 Meter Wendekreis existieren nur noch enge Parkhäuser.

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Das 12,3-Zoll-Kombiinstrument macht es digital und klar. Links die Drehzahl, rechts der Tacho und dazwischen vier Anzeigen samt Öltemperatur. Der Lichtschalter sitzt tief. Auf Lichtautomatik gestellt, erledigt sich die kleine Kritik von selbst.

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Das Infotainment macht neben dem medialen Handwerkszeug (Digitalradio, Echtzeitverkehrsinfos, Sprachsteuerung, Apple CarPlay und Android Auto, induktive Ladestation fürs Smartphone, USB-A- und USB-C-Anschlüsse) richtig heiß Musik. Das Bang & Olufsen Soundsystem mit 10 Lautsprechern macht’s möglich und sorgt für eine kostenfreie Sitzmassage auf der Rückbank. Hinter der sitzt der Subwoofer, der die Kabine druckvoll mit Bässen bearbeitet.

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Der hochkant stehende 12-Zoll-Touchscreen, über den fast alles gesteuert wird, macht nicht nur Eindruck, sondern lässt sich sowohl von der Fahrer- als auch von der Beifahrerseite gut bedienen. Trotzdem kann man sich im SYNC 4 Infotainment in den Untermenüs verlieren.

Die Aktivierung der Differentialsperren über den Bildschirm schätzt auch nicht jeder Traditionalist. Aber, was soll’s? Schon mal komfortabler Pick-up gefahren? Sitzheizung, Lenkradheizung  … alles da.

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Die Vordersitze lassen sich 10-fach elektrisch verstellen und genauso wie das Lederlenkrad beheizen. Die orangen Farbakzente der Innenausstattung machen das Cockpit und Interieur sportiver als im normalen Ranger. Die hinteren Seitenscheiben sind dunkel abgetönt. Von außen macht das Ranger Topmodell mit der monumentalen Front, den adaptiven Matrix-Scheinwerfern, den 17-Zoll-Leichtmetallrädern mit 285/70 R17-Pneus und viel Federweg den Unterschied. 

Im Offroad-Einsatz profitiert der Ranger Raptor von den weit vorne platzierten Vorderrädern und dem dadurch möglichen Böschungswinkel von 32 Grad. Die Wattiefe ist mit 85 Zentimeter höchst bachtauglich. Die Federwege fallen mit 25,6 Zentimeter vorne und 29 Zentimeter hinten so lang aus wie die Bodenfreiheit mit 26,6 Zentimeter erhaben. Ein solider Unterfahrschutz aus Stahl bietet Schutz für die Ölwanne, den Kühler, die Lenkung, das Getriebe und das vordere Differential.

Der Allradantrieb „e-4WD“ arbeitet permanent. Entweder variabel in „4H“, mit Hinterradantrieb in „2H“ oder mit aktiviertem Verteilergetriebe sowie Sperrdifferential vorne und hinten in „4 L“, wenn bei niedriger Geschwindigkeit die volle Traktion gefordert ist. Im Geländeeinsatz werden die Achsverschränkung und der Bereich vor dem Fahrzeug auf dem zentralen Bildschirm visualisiert.

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Erfreulich komfortabel

Auf der Straße verhält sich der Ford Ranger Raptor für ein Pick-up erfreulich komfortabel. In der City erklimmt man die aller höchsten Bordsteine. Die Fox Druckstufendämpfer gestatten riesige Federwege und wirken trotzdem dem im Pick-up typischen Eintauchen von Front und Heck entgegen. In den sportlichen Fahrmodi lässt sich der Ranger Raptor erstaunlich souverän in die Kurve wuchten. Vorsicht hilft beim Fahren immer. Bei Lastwechseln kommt das Heck weich, aber wenn es kommt, kommt eben viel Heck.

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Und der Motor? Der Modellname des 2018er Raptor zeugte von Biss, der 213 PS leistende Diesel nicht so recht. Der mit der 10-Gang-Automatik liierte 3,0-Liter-Biturbo-V6 ist da ganz anders gestrickt. Weil er mit Benzin aus dem 80-Liter-Tank gefüttert wird und weit besser klingt.

Der V6-Biturbo baut schnell Kraft auf dank je einem Turbolader pro Zylinderbank, seinem um einen Liter größeren Hubraum und seinem „Anti-Lag“-System, das den Lader beim vom Gas gehen einen Moment bei Laune hält. 491 Nm Drehmoment bei 2.300 Touren und 292 PS Leistung bei 5.500 Touren sorgen für kraftvollen Schub und der serienmäßige Klappenauspuff dafür, dass es lecker klingt. 

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Betörend seidig

Der V6 arbeitet bei niedrigem Puls von 1.500 Touren betörend seidig und kultiviert. Monster kann er ebenso nach dem Druck auf die Raptor- oder Baja-Taste. In 7,9 Sekunden sind die 2.454 kg Schwermetall aus dem Stand auf Tempo 100 befördert. Die Wucht der Masse spürt man im Magen.

Wer den Koloss permanent bei 180 km/h Spitze hält, kommt mit den 13,8 Liter des WLTP aber garantiert nicht mehr klar – und darf auch über die verbrauchsgünstigere und mit 74.000 statt 80.000 Euro günstigere Ranger Raptor Variante mit dem sparsameren 210-PS-Diesel nachdenken.

Im Test stehen bei gelassener Fahrweise, die im Pick-up ideal ist, zwischen 12,1 und 12,8 Liter auf der Verbrauchsanzeige. Der Testverbrauch fällt höher aus mit 15 l/100 km. 

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Warum gerade den?

Der Ford Ranger Raptor macht ein seltenes, aber auch selten gutes Angebot mit fünf Sitzplätzen samt großer Ladefläche, großer Geländetauglichkeit und begeisterndem Motor. Der V6 säuft nach seiner Natur, erklärt den Raptor aber zur emotionalen Landpartie. Im Alltag, der nicht nur aus Emotion besteht, überrascht das Pick-up mit seinen harmonischen Eigenschaften, der Laufkultur seines V6 und seinem guten Komfort.

Weitere Informationen zum Ford Ranger Raptor

www.ford.de

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