18.06.2024 15:27 Uhr | Lesezeit: 2 min
Ford: Vierte Restrukturierungsprogramm seit 2018. © Foto: picture alliance/Oliver Berg/dpa
von dpa
Der Autobauer Ford zückt in Europa nach Angaben des Betriebsrats erneut den Rotstift. Man sei informiert worden, dass es in Köln und an Standorten anderer EU-Staaten ein weiteres Restrukturierungsprogramm geben werde, sagte der Betriebsratschef von Ford Europa, Benjamin Gruschka, der dpa in Köln. Man solle “schlanker und effizienter” werden.
Ford: Schwierige Phase
Ford ist in einer schwierigen Phase. Langjährig bewährte Verbrennermodelle wie der Kleinwagen Fiesta wurden ausgemustert, der Pkw-Marktanteil von Ford in Europa sank über die Jahre. Teile der Entwicklungsabteilung wanderten in die USA. Mit einer Investition von knapp zwei Milliarden Euro setzte der US-Konzern aber weiter auf seinen Kölner Standort, der neben der Europazentrale auch die Produktion umfasst.
Scharfe Kritik
Betriebsrat Gruschka übte scharfe Kritik. “Anstatt sich auf die Markteinführung der zwei Kölner Elektroautos zu konzentrieren, verursacht das europäische Top-Management mit seiner Ankündigung einer neuen Restrukturierungswelle viel Unsicherheit”, sagte Gruschka. Man habe gerade erst einen Restrukturierungsplan abgeschlossen und schon folge der nächste.
Bei einer Betriebsversammlung am Dienstagmorgen hatte sich das Management nach Angaben des Betriebsrats ferngehalten und damit den Arbeitnehmervertretern überlassen, die schlechte Nachricht zu überbringen. Neben Köln hat Ford in Deutschland noch einen Standort in Saarlouis (Saarland). Dort soll die Produktion Ende 2025 eingestellt werden – das wurde schon vor längerer Zeit entschieden.