Ford

"Ford+": BEVs sollen so profitabel werden wie Verbrenner

Dazu sollen die Batteriekosten bis 2025 um 40 Prozent auf 100 Dollar pro kWh sinken

Bei einer Online-Veranstaltung Veranstaltung für Kapitalanleger erläuterte Ford seinen “Ford+”-Zukunftsplan. Die Elektrifizierung spielt dabei natürlich eine Hauptrolle. Ford will im Jahr 2030 etwa 40 Prozent seines weltweiten Absatzes rein elektrisch sein werden.

Ziel ist, dass Elektroautos genauso profitabel werden wie Verbrenner-Autos. Doch dazu müssen die Kosten sinken. Daher erhöht Ford die Investitionen in die Elektromobilität bis 2025 auf über 30 Milliarden US-Dollar – bisher war von 22 Milliarden Dollar die Rede.

Batterien

Ein Schwerpunkt sind dabei die Batterien. 150 Ford-Experten im Forschungszentrum Ford Ion Park evaluieren derzeit die Akkus von Zulieferern und Startup-Firmen. Die Akkus sollen künftig großenteils selbst produziert werden, zumindest im Rahmen von Joint Ventures wie der kürzlich gegründeten Firma BlueOvalSK. Wie bereits bekannt, erwartet Ford bis 2030 einen jährlichen Akku-Bedarf für seine Fahrzeuge von 240 GWh pro Jahr weltweit; diese Batterien sollen in zehn Werken gefertigt werden. Ein bei der Veranstaltung gezeigtes Bild legte nahe, dass davon drei in Europa stehen werden.

Künftig will Ford drei Akku-Linien haben:

  • IonBoost: Lithium-Ionen-Akkus mit hoher Energiedichte für Elektro-Pkw
  • IonBoost Pro: Lithium-Eisenphosphat-Akkus für Nutzfahrzeuge
  • Festkörperbatterien für große Reichweite (von Solid Power)

Ford-Chef Jim Farley sagte, er glaube, dass Festkörperbatterien noch in dieser Dekade auf den Markt kommen werden. Was die Batteriekosten angeht, so glaubt Ford, dass sie bis zur Mitte der Dekade um 40 Prozent sinken werden, auf dann nur noch 100 Dollar pro Kilowattstunde. Bis 2030 sollen daraus 80 Dollar pro kWh werden:

Plattformen

Was die Fahrzeuge angeht, so soll die Zahl der Plattformen (heute sind es fünf) reduziert werden. Eine davon, eine Plattform für Heck- und Allradantriebe, soll für SUVs, Lieferwagen und Pick-ups gleichermaßen geeignet sein. Mike Livine von der Presseabteilung von Ford North America twitterte Bilder davon:

Eine andere Plattform soll offenbar der Modulare Elektrobaukasten (MEB) von Volkswagen sein. Ob es noch weitere Plattformen geben soll, wurde nicht klar. Nach einem Bericht von Automotive News Europeim Vorfeld der Veranstaltung will Ford künftig zwei Elektroplattformen nutzen:

  • GE2 (die Nachfolgeplattform von GE, auf der der Mustang Mach-E basiert)
  • eine modifizierte Form des MEB

Beide Plattformen sollen nach dem Artikel ab 2023 genutzt werden. Bereits bekannt war, dass Ford in Köln ab 2023 ein Elektroauto auf MEB-Basis bauen will.

“Delivering Ford+”: Fords Plattform-Chef Hau Thai Tang zeigt zwei Elektro-Plattformen

Bei der Elektrifizierung seiner Modellpalette hatte Ford bisher seine margenstarken Modelle Mustang, Transit und F-150 im Blick. In Zukunft will Ford den Explorer (ein Fünf-Meter-SUV) und dem Vernehmen nach auch den baugleichen Lincoln Aviator elektrifizieren.

Außerdem ähnelte eines der Autos, die Ford-Plattform-Chef Hau Thai-Tang als Silhouette zeigte (siehe oben, der erste Tweet von Mike Levine) dem Ford Bronco. Darüberhinaus soll demnächst ein Auto in der Klasse des Ford Fusion (entspricht dem Ford Mondeo) vorgestellt werden. Ob es sich dabei um ein Elektroauto handeln wird, wurde nicht klar.

Als weitere wichtige Entwicklungsfelder neben der Elektromobilität benannte Ford den Nutzfahrzeugsektor (wo Ford Weltmarktführer ist), die Konnektivität und das autonome Fahren (rechte Säule im folgenden Chart):

In Sachen autonomes Fahren verkündete Ford, dass Argo im Jahr 2022 nach Deutschland expandieren werde. Ansonsten legte Ford großen Wert auf “Blue Oval Intelligence”. Darunter ist offenbar eine Cloud-basierte Plattform zu verstehen, die auch das teilautonome Fahrsystem BlueCruise unterstützt, das im F-150 Lightning debütiert.

Quelle: Ford (Pressemitteilung), Ford (Video des Events)

Bildergalerie: “Delivering Ford+” (Online-Event am 26. Mai 2021)

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