Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, ehe auch der Peugeot 308 vollends unter Strom gesetzt wird. Schließlich ermöglicht die Technik der EMP2-Plattform den französischen Kompaktwagen auch als batterieelektrische Variante auf den Markt zu bringen. Doch einfach einen Elektromotor in die ansehnliche Karosserie zu packen, so einfach ist es dann doch nicht. Schließlich wird auch bei den Stromern der Konkurrenzkampf härter und die Wettbewerber aus China drängen mit Macht nach Mitteleuropa.
Konzentration aufs Wesentliche
Peugeot E-308
Also muss ein schlagendes Argument her, damit sich die Autofahrer für den E-308 entscheiden und nicht für einen PS-Wucherer aus dem Reich der Mitte. Peugeot setzt also auf Komfort und Effizienz. Um die Aerodynamik zu verbessern, haben die Techniker den Vorderwagen verändert und hinter dem geschlossenen Kühlergrill sowie vor den Rädern zusätzliche Spoiler verbaut, um die Luftführung zu verbessern. Außerdem ist der Unterboden geglättet. Neben der Windschlüpfrigkeit, die dem Verbrauch drückt, gehen auch die Windgeräusche entlang der Karosserie zurück. Darüber freuen sich die Passagiere, denn im Peugeot E-308 geht es im Innenraum sehr leise zu. Zudem sorgt das große Glasdach für ein angenehmes Licht.
Platz ist vorne genug. In der zweiten Reihe geht es deutlich enger zu und man möchte Erwachsenen keine längeren Strecken zumuten. Der Kofferraum hat ein Fassungsvermögen von 361 Litern, legt man die Lehnen der Rückbank um, entsteht eine leicht ansteigende Ladefläche und das Volumen steigt auf 1.271 Liter.
Die Batterie besteht aus 17 Modulen und befindet sich im Unterboden, was natürlich zu einem tiefen Schwerpunkt führt. Die Energiespeicher haben eine Kapazität von 54 Kilowattstunden (netto: 51 kWh), was für eine Reichweite von maximal 415 Kilometern (gemäß dem WLTP-Zyklus) reicht. Um diese Effizienz zu erreichen, bestehen die Akkus jetzt zu 80 Prozent aus Nickel und zu jeweils zehn Prozent aus Mangan und Kobalt. Doch die Energiespeicher sind nur ein Teil des Antriebsstrangs. Damit ein Elektromobil sparsam vorankommt, ist auch ein effizienter Elektromotor nötig. Damit die E-Maschine sowohl leise ist als auch genug Leistung hat, haben die Ingenieure einen Technologiewechsel von Permanentmagnet zu einer Hybridmagnet-Wicklung vorgenommen.
Die positive Kehrseite der Medaille ist die Effizienz. Der Bordcomputer meldete nach unserer Testfahrt, die uns auch über Autobahnen und Landstraßen führte, einen Durchschnittsverbrauch von lediglich 15,6 kWh/100 km aus. Das entspricht genau der Peugeot Werksangabe. Beim Laden liefert der E-308 Durchschnittliches. Während der dreiphasige 11-kW-Onboardlader die Akkus in fünfeinhalb Stunden von null auf 100 Prozent füllt, sind beim DC-Stromtanken maximal 100 kW drin. Damit sind die Batterien innerhalb von 27 Minuten von 20 auf 80 Prozent gefüllt. Bleibt nur noch der Preis. Mit 47.440 Euro ist der Peugeot E-308 kein Sonderangebot. Aber das ist auch bei anderen Kompaktklassen-Stromern so.