Ford Puma MHEV
Wer hätte gedacht, dass Ford den Namen Puma so toll findet, dass er ihn für den kleinen SUV erneut herausholt? FOCUS online testet den Konkurrenten von Peugeot 2008 oder VW T-Cross als Mildhybrid.
Ein SUV-Coupé ist der Puma nicht, sonst würde er dem VW Taigo Konkurrenz machen. So wildert er im Revier der Kleinwagen-SUV unter anderem gegen den Wolfsburger Primus T-Cross. Lifestyle ist Trumpf beim Puma, der auf dem Fiesta basiert, aber deutlich größer wirkt. Ist er auch, denn mit einer Länge von 4,21 Metern (15 Zentimeter mehr als der Fiesta), einer Breite von 1,81 Metern und einer Höhe von 1,53 Metern überragt er den Plattformspender deutlich.
Was kostet der Puma?
Apropos Automatik: P, R, N, D und eventuell S (für Sport) – alles bekannt, aber was bedeutet das L?
Nun, bei einem Hybrid-Elektrofahrzeug bezeichnet Ford selbst das „L“ als…
Niedrig (L)
- In dieser Stellung ist die Motorbremsleistung am höchsten.
- Der Schalthebel kann bei jeder Fahrzeuggeschwindigkeit in die Stellung Low (L) gebracht werden.
- Diese Stellung sollte nicht dauerhaft oder bei normaler Fahrt verwendet werden, da sie den Kraftstoffverbrauch erhöht.
Anders ausgedrückt: Wenn Sie einen steilen Berg hinunterfahren und die Bremswirkung des Motors nutzen wollen, ist die Stellung L am sinnvollsten. Bei amerikanischen Autos war der „L-Gang“ früher auch bei normalen Automatkgetrieben Standard.
Bereits in der Basisvariante ist das Fahrzeug übrigens gut ausgestattet. An Bord sind unter anderem Scheinwerfer mit LED-Abblendlicht und LED-Tagfahrlicht, Sportsitze vorne mit verstärktem Seitenhalt, Ford SYNC 3 inkl. Ford Navigationssystem mit AppLink, 8“-Touchscreen (20,3 cm Bildschirmdiagonale), Pre-Collision-Assist inkl. Aufprallschutzsystem mit Fußgänger- und Radfahrererkennung, intelligenter Geschwindigkeitsbegrenzer mit Limitanzeige, Park-Pilot-System hinten, Müdigkeitswarner und Verkehrszeichenerkennung.
Wie fährt er sich und was verbraucht er?
Kommen wir zum Benzin: Der WLTP-Testverbrauch wird mit 5,4 bis 6,0 Liter auf 100 km angegeben. Mit dosiertem Gasfuß ist dieser Wert auch erreichbar.
Wer etwas mehr Wert auf Fahrspaß legt, wird damit allerdings nicht hinkommen, sondern eher eine 6 vor dem Komma haben. Angesichts des Fahrverhaltens auch eine überlegenswerte Option, denn das Fahrwerk von Ford kann sich im Vergleich zu Opel oder VW mehr als sehen lassen.
Wie ist er innen drin?
Kopffreiheit ist mehr als genug vorhanden, auch die Beinfreiheit reicht für Personen bis 1,95 Meter. Im Fond bewegen wir uns eher im Bereich eines Kleinwagens, so dass es ab 1,80 Meter mit der Beinfreiheit etwas enger wird – es sei denn, es sitzt eine extrem kleine Person am Steuer.
Die Sitze sind bequem, der Seitenhalt könnte etwas besser sein. Insgesamt gibt es aber wenig zu kritisieren.
Das Navigationssystem von Ford mit 8-Zoll-Infotainment-Bildschirm ist – wie bereits erwähnt – in der Titanium-Ausstattung serienmäßig. Die Verarbeitungsqualität ist für die Fahrzeugklasse gut, die Bedienung überwiegend funktional. Allerdings steht das Display recht steil im Fahrzeug, was gewöhnungsbedürftig ist.
Der Clou des Kofferraums ist die „MegaBox“. In diesem Fach lassen sich sperrige Gegenstände verstauen, denn bei den Maßen 76x75x30 cm ergibt sich ein Fassungsvermögen von 80 Litern. Das Gesamtvolumen des Kofferraums beträgt laut Ford 456 Liter, bei umgeklappter Rückbank und dachhoher Beladung sogar 1216 Liter.
Interessant und praktisch ist auch der flexible Kofferraumdeckel, der beim Öffnen automatisch mit nach oben fährt.
Fazit
Wer sich nicht an der geringen Kniefreiheit im Fond stört, bekommt von Ford ein ausgewachsenes kleines SUV, das viel zu bieten hat. Die unverbindliche Preisempfehlung von 30.000 Euro wird mit einigen Extras zwar überschritten, was für ein Auto dieser Größe schon viel ist – aber die Konkurrenz hält meist noch mehr die Hand auf. So ist das Preis-Leistungs-Verhältnis noch als gut zu bezeichnen.
vt/