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Elektro-SUV Immer wieder Cybertruck-Rettungen bei Schnee – offenbar hätte Tesla die Schmach vermeiden können

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Aktuell machen Videos von Tesla Cybertrucks in misslichen Lagen die Runde. Besonders oft sieht man einen Cybertruck im kalifornischen Stanislaus National Forest und einen weiteren Truck in einer verschneiten Hauseinfahrt. Beide haben eines gemeinsam: Das riesige Elektro-SUV steckt fest und muss durch einen Verbrenner gerettet werden.

Für ein Auto, das auf der Internetpräsenz des Herstellers mit den Worten “Verschleißfestigkeit und Robustheit für die schwierigsten Pisten. Mit der elektronischen adaptiven Luftfederung, die 305 mm Federweg und 432 mm Bodenfreiheit bietet, können Sie alle Wege beschreiten” beworben wird, sind die Videos eine denkbar schlechte Werbung.

Es liegt nicht am Tesla Cybertruck

Immer mehr Medien, darunter auch das Fachmagazin “Jalopnik” greifen die viralen Clips auf. Aber wie kann es sein, dass ein angeblich geländetauglicher Truck an Stellen scheitert, die andere Fahrzeuge problemlos bewältigen? Am Antrieb kann es nicht liegen, denn derzeit liefert Tesla ausschließlich Cybertrucks mit Allrad aus, die für solche unwegsamen Pfade eigentlich bestens ausgestattet sind.

@accuweather

A Tesla Cybertruck got stuck in the snow on an off-road trail in California and had to be towed out by a Ford pickup. ⁣ ⁣ ⁣ #tesla #teslamotors #teslacybertruck #ford #fordsuperduty #truck #trucks #offroad #offroading #california #viral #viralvideos #viralvideo #trending #trendingnow #fyp

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Der Grund ist ein anderer: Die Standard-Bereifung ist anscheinend nicht schneetauglich. Denn anders als es bei Modellen wie dem Model 3 oder S der Fall ist, gibt es für den Cybertruck von Tesla derzeit optional keine reine Winterbereifung – sondern nur Allwetter-Pneus. Der Shop des Herstellers bietet lediglich Schneeketten – die in den gezeigten Situationen aber auch schon hilfreich gewesen wären.

Jeder Cybertruck wird aktuell mit Allwetter-Reifen der Marke Goodyear in den Abmessungen 285/65R20 geliefert. Der Zusatz “M+S” auf den Pneus weist darauf hin, dass sie grundsätzlich matsch- und schneetauglich sind, sagt aber über deren Performance bei starkem Schneefall nichts aus. Das liegt daran, dass für die Verwendung der Kennzeichnung “M+S” keine einheitlichen Prüfkriterien erfüllt werden müssen. Sind Reifenhersteller der Ansicht, dass die Reifen bei Kälte irgendwie funktionieren werden, kann der Zusatz auf den Rand gepresst werden.

Das ist auch der Grund dafür, dass diese Art der Bereifung in Deutschland ab Oktober 2024 verboten ist. Im kommenden Winter sind dann nur noch Reifen erlaubt, die das Alpine-Symbol beziehungsweise Bergpiktogramm mit der Schneeflocke (3PMSF) tragen. Dieses bestätigt, dass die Reifen, egal welcher Hersteller sie fertigt, laut Prüfung festgelegte Mindestanforderungen bei winterlichen Verhältnissen erfüllen.

Kunden sollten ihre Bereifung kennen

Tesla hätte die Irrfahrten seiner Kunden also vermeiden können, hätte man beim Kauf einen dezenten Hinweis auf die Unzulänglichkeiten der Reifen gegeben oder ab Werk andere Modelle montiert, die den Bedingungen in US-Nationalparks um diese Jahreszeit gewachsen sind.

Nun sind die Pannen der Fahrer ein gefundenes Fressen für die Konkurrenz. So stellte Ford-CEO Jim Farley im Dezember klar, dass das Abschleppen des Cybertrucks durch einen Ford-Truck keine Werbeaktion gewesen sei. Zumindest nicht offiziell.

Edelstahl-SUV

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Auch die Parkverwaltung des Stanislaus National Forest erlaubte sich einen Seitenhieb und schrieb: “Wir sind zuversichtlich, dass dieser Vorfall nicht nur hätte vermieden werden können, wenn der Fahrer des Cybertrucks die auf unseren Karten eingezeichneten topografischen Merkmale besser verstanden hätte, wenn er sich an die Grundsätze des 'Leave No Trace'-Prinzips gehalten hätte und wenn er generell besser vorbereitet gewesen wäre.”

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