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Effizienz-Champion statt Kilowatt-Vampir: Das sind die sparsamsten E-Autos

effizienz-champion statt kilowatt-vampir: das sind die sparsamsten e-autos

EFAHRER.com hat getestet, welche Elektroautos die sparsamsten sind.

Bei keiner anderen Fahrzeugklasse ist ein Blick auf die Effizienz so wichtig, wie beim Elektroauto. Der aktuelle Stromverbrauch, die Restreichweite – alles ist miteinander verbunden und da der leere Tank nicht so schnell aufgefüllt werden kann, wie beim Verbrenner, sollten Stromer besonders sparsam sein.

Die Hersteller geben unter Berufung auf das WLTP-Prüfverfahren meist unrealistische Reichweitenangaben an, welche in der Praxis kaum erreicht werden können – genau wie beim Verbrenner. Beim E-Auto sind Verbrauch und Reichweite aber ungleich wichtiger. Im Folgenden soll es darum gehen, welches Elektroauto in der Praxis am wenigsten Strom verbraucht. Die Abweichungen zur Herstellerangabe haben wir in diesem Artikel identifiziert und die ehrlichsten Hersteller gekürt.

Im Kern wird der Stromverbrauch genau wie der Verbrauch eines Ottomotor-Fahrzeuges berechnet – also pro 100 Kilometer. Die Messzahl beträgt hier aber nicht Liter, sondern Kilowattstunden Strom. Es gibt mehrere Faktoren, welche den Stromverbrauch beeinflussen, zu den wichtigsten gehören Aerodynamik, Gewicht und Effizienz von Motor und Leistungselektronik. Ähnlich wie beim WLTP-Reichweitenwert entspricht aber auch der Stromverbrauch nach dem WLTP-Prüfverfahren bei weitem nicht der Realität. In diesem Prüfverfahren fahren die Autos einen halbstündigen, vorgegebenen Testlauf. Gemessen werden Geschwindigkeiten, Beschleunigungen und Schaltzeitpunkte. Gefahren wird außerhalb und innerhalb von Städten mit vorgegebenen Geschwindigkeiten. EFAHRER.com testet selbst regelmäßig die aktuellsten Elektroautos unter streng festgelegten, gleichbleibenden Bedingungen. Hier zeigen sich zum Teil sehr große Unterschiede zwischen dem WLTP-Norm-Verbrauch und dem Praxisverbrauch.

Besonders hoch ist die Abweichung im EFAHRER.com-Langstrecken-Test auf der Autobahn. Dabei fährt das voll aufgeladene E-Auto eine vorgegebene Autobahn-Runde bei konstantem GPS-kalibriertem Tempo vom 130 km/h. Danach laden die Tester den Akku an einer Wechselstrom-Ladesäule wieder voll auf und ermitteln so den realen Stromverbrauch. Um herauszufinden, welche Elektroautos insgesamt den besten Stromverbrauch haben, hat EFAHRER.com den Mischverbrauch aus den Praxistests berechnet. Unter Mischverbrauch versteht sich die gleiche Gewichtung von Stadt-, Land- und Autobahnfahrten.

Wie weit komme ich mit einem Elektroauto? Diese Frage stellen sich viele, die ein Elektroauto kaufen oder leasen möchten. Der EFAHRER.com-Reichweitenrechner zeigt, wie weit Sie mit einem Elektroauto, Hybrid oder Plug-in-Hybrid rein elektrisch fahren können.

Zum Reichweiten-Rechner!

Die sparsamsten Kleinstwagen

1. Renault Twingo Z.E. (12,83 kWh / 100 km)

Der Twingo electric basiert auf derselben Plattform wie der Smart EQ. Renault spendiert ihm eine Batterie von 21,4 kWh – das sind 4 kWh mehr als beim Daimler-Kollegen. Der Motor leistet überschaubare 60 kW / 82 PS und macht bei Tempo 135 Schluss. Das stört aber nicht, denn ein solcher Miniflitzer muss ohnehin nicht schneller fahren können. Was fehlt, ist ein Gleichstrom-Ladeanschluss mittels CCS.

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Mit einem Stromverbrauch von 12,83 Kilowattstunden pro 100 Kilometer im Mischbetrieb gehört der Renault Twingo Z.E. zu den sparsamsten Elektroautos, welche EFAHRER.com getestet hat. Das liegt nicht zuletzt an seiner kompakten, schmalen Bauform. Der geringste Verbrauch ergibt die günstigsten Stromkosten in der EFAHRER.com-Testdatenbank: 6,03 Euro werden beim Durchschnittspreis von 47 Cent pro kWh fällig. Kein Diesel kann diesen Wert unterbieten.

2. Smart EQ Fortwo & Smart ForFour (12,83 kWh / 100 km)

Smarts Fortwo und Forfour sind zwar sehr unterschiedlich groß, die Antriebstechnik ist aber gleich und auch der Luftwiderstand unterscheidet sich kaum. Die beiden Modelle kommen deshalb auf die gleiche WLTP-Reichweite von 153 Kilometern und einen Ideal-Verbrauch von 15,7 kWh pro 100 Kilometer. Mehr ist wegen des kleinen 17,6-kWh-Akkus aber auch nicht zu erwarten: Beide Smarts sind konsequent als Stadtautos ausgelegt – dazu passt vor allem beim Fortwo die Größe und der sensationell kleine Wendekreis.

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Im EFAHRER.com-Test schaffen die Smarts einen sehr niedrigen Stromverbrauch von 12,83 kWh pro 100 Kilometer. Damit übertrifft der Smart sogar die eigene Herstellerangabe und rutscht gemeinsam mit dem Renault Twingo Z.E. auf den ersten Platz.

Die sparsamsten Kleinwagen

1. BMW i3 120 Ah (14,67 kWh / 100 km)

Vom Futuristen zum Oldie: Seit 2013 schnurrt der BMW i3 lautlos auf den Straßen Deutschlands. Mit seiner Carbon-Karosserie ist er leichter als andere E-Autos der Kompaktklasse, fährt sich dank der 170 PS spritzig und beschleunigt in rund sieben Sekunden auf 100 km/h.

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Der i3 wird mittlerweile nicht mehr hergestellt, ist bei Händlern aber immer noch zu finden. Zuletzt wurde er nur noch mit dem großen 42-kWh-Akku (unter der Produktbezeichnung „120 Ah“) ausgeliefert, der laut Hersteller genug Saft für 307 Alltagskilometer liefern soll. EFAHRER.com hat im Praxistest einen Mischverbrauch von 14,67 kWh pro 100 Kilometer berechnet. Genug, um die Liste im Kleinwagen-Segment anzuführen.

2. Fiat 500e (20,33 kWh / 100 km)

Mit dem 500e ersetzt Fiat seinen kultigen Retro-Kleinwagen durch ein Elektro-Modell. Mittlerweile ist der Fiat 500 deutlich bulliger. Tatsächlich ist das Auto in allen Dimensionen größer geworden als die bisher angebotenen Verbrenner. Im Innenraum bleibt er aber seinen Vorgängern im schicken Retro-Design treu. Mit seinen 118 PS schiebt er die gut eineinhalb Tonnen flott voran: Auf 60 km/h ist er nach gut vier Sekunden, für Tempo 100 benötigt er neun Sekunden.

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Trotz des bulligeren Auftretens ist der Fiat 500e das zweitsparsamste Fahrzeug im Bereich der Kleinwagen. Mit einem Mischverbrauch von 20,33 Kilowattstunden pro 100 Kilometer liegt der Stromer zwar deutlich über dem des Twingo und der Smarts, bis zu 193 Kilometer Praxis-Reichweite sind aber dennoch drin. Der große Unterschied zu den Kleinstwagen liegt am hohen Autobahn-Verbrauch. Wer das Auto hauptsächlich in der Stadt und auf Landstraßen bewegt, der erreicht problemlos Werte unter 18 kWh.

Die sparsamsten Fahrzeuge der Kompaktklasse

1. VW ID.7 Pro (14,1 kWh / 100 km)

Der neue ID.7 überrascht und überzeugt. Im Frühsommer 2024 soll der ID.7 auf den Markt rollen, weitere Varianten wie beispielsweise der Tourer, ein Kombi sowie eine GTX-Variante soll schon bald folgen. Die Kritik an den vorherigen VW-Modellen nahmen sich die Wolfsburger zu Herzen: Das Infotainment und die Verarbeitung im Innenraum wirken hochwertig und solide. Auch der neue, sparsamere Antrieb macht das, was er soll: Einsparen. Pro 100 Kilometer kommt man hier auf gerade einmal 14,1 kWh. Der ID.7 macht also einiges besser als die bisherigen elektrischen VW-Modelle.

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Mit einer Akku-Ladung kommt man im ID.7 gut 450 Kilometer weit, bevor wieder geladen werden muss. Auch die guten zwei Tonnen, die der Wolfsburger Neuling auf den Knochen hat, merkt man ihm dank spritziger Fahrleistung nicht an, so kann der ID.7 auf bis zu 180 km/h sprinten – wobei natürlich auch der Verbauch in die Höhe geht.

2. Tesla Model 3 Standard (17,13 kWh / 100 km)

Den Tesla Model 3 gibt es in drei Ausführungen: Standard, Long Range und Performance. Die Standard-Variante hat einen Hinterradantrieb, während die anderen beiden mit einem Allradantrieb mit Dualmotor ausgestattet sind. Außerdem hat diese Variante den besten Stromverbrauch pro 100 Kilometer: 17,13 kWh. Acht Kameras sind serienmäßig verbaut und bilden die Basis für die Autopilot-Funktion des Tesla und für seine Sicherheits-Assistenzsysteme. In der aktuellen Version erreicht Tesla Bestwerte bei den Tests nach dem europäischen EuroNCAP-Standard.

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Je nach Ausführung schafft das Model 3 eine Reichweite zwischen 490 Kilometern (Standard) und 580 Kilometern (Long Range). Der Verbrauch soll sich laut Tesla aber bei allen drei Modellen gleichmäßig bei etwa 14 kWh auf 100 km halten.

Die sparsamsten Klein-SUVs

1. Citroën ë-C4 (18,67 kWh / 100 km)

Der Elektro-SUV verfügt über eine Leistung von 100 kW (136 PS), das maximale Drehmoment liegt bei 260 Nm und die Höchstgeschwindigkeit beträgt 150 Stundenkilometer. Im Sportmodus flitzt der ë-C4 in 9,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Im Inneren sitzt eine 50-kWh-Batterie.

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Der Stromer kann an öffentlichen Schnellladestationen mit bis zu 100 kW geladen werden und benötigt dann 30 Minuten, um die Batterie auf einen Stand von 80 Prozent aufzuladen. Mit dem serienmäßigen dreiphasigen 11-kW-Bordlader ist die Batterie nach rund fünf Stunden vollständig geladen. Der Verbrauch beträgt im Mittel 18,67 Kilowattstunden pro 100 Kilometer. Der ë-C4 unterbietet damit seine Konzern-Geschwister DS3 Crossback und Opel Mokka-e, die auf die gleiche Antriebstechnik setzen, deutlich. Offensichtlich ist sein Luftwiderstand erheblich besser, der Autobahnverbrauch ist deutlich geringer.

2. Hyundai Kona 64 kWh (19,23 kWh / 100 km)

Schon bald kommt ein neuer Hyundai Kona raus, der alte gehört aber noch lange nicht zum alten Eisen. Die Elektro-Variante wird wahlweise mit einem 39 oder 64 kWh großem Akku angeboten und erreicht damit eine Praxis-Reichweite von 290 Kilometern (39 kWh) und bis zu 425 Kilometern (64 kWh). EFAHRER.com hat die große Akku-Variante getestet und einen Mischverbrauch von 19,23 kWh pro 100 Kilometer ermittelt. Nur knapp 0,5 kWh mehr als beim Citroën. Mit seinem großen Akku erreicht er aber eine deutlich größere Reichweite.

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Die Motorleistung der beiden Varianten unterscheidet sich mit 136 PS und 204 PS sehr deutlich – für das Fahrgefühl macht die Leistungsdifferenz kaum einen Unterschied, wohl aber die unterschiedlich großen Akkukapazitäten. Kein Wunder, dass sich die 64-kWh-Variante deutlich besser verkauft.

Die sparsamsten Mittelklasse-SUVs

1. Renault Mégane E-Tech (18,67 kWh / 100 km)

Das Design des neuen Megane ist geprägt von kurzen Überhängen, bulligem Frontdesign und einem sehenswerten Heck mit schmalen LED-Streifen. Der Megane ist proportioniert wie ein SUV, dabei sind die Abmessungen in keiner Dimension größer als bei einem VW Golf.

Das Interieur ist für die Klasse geräumig genug, aber bei weitem nicht so luftig wie in Tesla Model Y oder VW ID.4. Normal gewachsene Erwachsene finden auf allen Plätzen gut Platz.

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Die Elektro-Variante wird wahlweise mit einem 40 oder 60 kWh großem Akku angeboten und erreicht damit eine Reichweite von 300 Kilometern (40 kWh) bis zu 470 Kilometern (60 kWh). Die Motorleistung der beiden Varianten unterscheidet sich mit 131 PS und 218 PS sehr deutlich. Dabei wird der Renault Megane E-Tech allein über die Vorderachse angetrieben. EFAHRER.com hat die große Variante getestet und einen Praxisverbrauch von 18,67 kWh gemessen. Wer auf der Autobahn seinen Gasfuß zügelt und statt 130 nur 110 bis 120 km/h schnell fährt, der kann den Durchschnitts-Verbrauch nochmals reduzieren.

2. Kia EV6 (20 kWh / 100 km)

Der Kia EV6 ist ein beliebtes E-Crossover – mit entsprechend langen Lieferzeiten. Im Autobahntest schafft es der Stromer exakt 300 Kilometer weit. Aber auch der Stromverbrauch braucht sich nicht zu verstecken: In der Mischfahrt schafft es der Südkoreaner auf 20,0 Kilowattstunden pro 100 Kilometer.

Seine besondere Langstreckentauglichkeit erreicht der Kia neben dem günstigen Durchschnittsverbrauch durch seine Ladetechnik: Wie der Konzern-Bruder Ioniq 5 setzt er auf 800 Volt Akku- und Ladespannung, an geeigneten Ladesäulen steigt die Ladeleistung auf bis zu 222 Kilowatt. Bei optimalen Temperaturen lädt der Koreaner in sensationellen 18 Minuten von zehn auf 80 Prozent Ladestand. Bei winterlichen Temperaturen kann das Laden aber auch doppelt so lang dauern.

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Der modern gestaltete Cockpit ist ein Highlight des EV6. Das Infotainment auf dem großen Touchscreen macht Spaß, aber leider ist die Ladeplanung für lange Strecken vollkommen unzureichend.

Der sparsamste große SUV

VW ID.5 GTX (22,16 kWh / 100 km)

Der ID.5 wird mit den gleichen Antrieben ausgestattet wie der ID.4, schließlich ist er auch die Coupé-Variante dessen: Es gibt ihn als heckgetriebene Pro (128 kW, 174 PS), als Pro Performance (150 kW, 204 PS) und als allradgetriebenes Spitzenmodell GTX mit 220 kW (300 PS). Die Hecktriebler werden bei 160 km/h eingebremst, der GTX darf 20 km/h schneller fahren. Aus den 77 kWh Netto-Akkukapazität machen die Pros 520 Kilometer Normreichweite, der GTX soll 490 km schaffen.

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Der Mischverbrauch liegt bei 22,16 Kilowattstunden pro 100 Kilometer – kein Spitzenwert und fast doppelt so viel wie beim Renault Twingo Z.E., aber der ID.5 ist auch fast doppelt so schwer. In der Fahrzeugkategorie der großen SUVs muss sich dieser Wert ebenfalls nicht verstecken. Der Ford Mach-e GT mit 25,23 kWh pro 100 km auf dem zweiten Platz bietet mit fast 500 PS Leistung aber auch ganz andere Fahrleistungen.

Die Stromkosten für den ID.5 GTX belaufen sich auf 10,42 Euro pro 100 km. Beim aktuellen Diesel-Preis von rund 1,62 Euro entspricht das den Verbrauchskosten von 6,4 Litern pro 100 km, ein Wert, der in der SUV-Klasse kaum erreichbar ist.

Das sparsamste Elektroauto aus der Luxusklasse

Mercedes EQS 450+ (21,1 kWh / 100 km)

Der EQS 450+ ist gemeinsam mit der Variante 350 die kleine Motorisierung der Luxuslimousine. Der EQS ist komfortabel und stark wie eine S-Klasse, als 450+ fährt er weiter als jedes andere E-Auto in Deutschland. Das Ziel, das Model S von Tesla zu entthronen, ist damit erreicht. Perfekt ist der EQS deshalb aber nicht, finden unsere Tester: Mit einer effizienten Wärmepumpe könnte er im Winter noch größere Reichweiten erzielen, das verspielte Digital-Licht muss entweder noch viel intelligenter oder aber zurückhaltender werden.

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Mit dem großen 108-kWh-Akku und 245 kW (333 PS) Leistung und Hinterradantrieb ist der 450+ das echte Long-Range-Modell. Nach WLTP-Norm verspricht Mercedes-Benz eine Reichweite von 700 Kilometern – im Sommer erreicht der EQS ohne Probleme 680 Kilometer. Das liegt nicht zuletzt auch an dem relativ guten Stromverbrauch von 21,1 kWh pro 100 Kilometer im Mittel. Und auch das zweitbeste Luxus-E-Auto unter Beachtung des Mischverbrauchs ist ein EQS, allerdings der EQS 580 mit 22,57 kWh Verbrauch pro 100 Kilometer.

Wie wir testen

EFAHRER.com testet Wasserstoff-Autos, Plug-In-Hybride und Elektroautos selbst. Die Testverfahren orientieren sich daran, was den Fahrer wirklich interessiert: Wie weit fährt ein Elektroauto? Wie lange dauert das Laden? Wie gut fährt das Auto? Welche Ausstattung ist heute zeitgemäß? Löst die Industrie ihre Werbeversprechen auch wirklich ein?

In jeder Fahrzeugklasse gibt es verschiedene Elektroauto-Modelle, diverse Ausführungen, Leistungsstufen, Größen und Nutzungsszenarien. Da die Übersicht zu behalten, ist nicht so einfach. Um alle Autos nicht über einen Kamm scheren zu müssen, teilt EFAHRER.com E-Autos in verschiedene Kategorien ein: Kleinstwagen wie den VW e-Up!, Kleinwagen wie die Renault Zoe, Kompaktstromer wie das Tesla Model 3, kompakte SUV wie das Tesla Model Y, größere Elektro-SUV wie den Audi e-tron, Familienautos wie den Nissan Evalia E-NV200 und teure Elektrosportwagen wie der Porsche Taycan.

Während günstige Elektro-Kleinwagen wie der VW e-Up! Besonders günstige Alltagsautos für Stadt und Umland sind, will man für häufige Langstreckenfahrten aus mit großen Akkus mit viel Strom für hohe Reichweiten und mit schnellen Ladeleistungen – die dann entsprechend teurer sind.

Die EFAHRER-Messungen basieren wo möglich auf anerkannten Prüfmethoden oder ISO-Normen – und sind so genau, wie sie sein müssen, um eine wirklich praxisgerechte Aussage treffen zu können. So lesen die EFAHRER-Tester zum Beispiel den Verbrauch von Elektroautos und Hybriden nicht nur an der Bordanzeige ab, sondern messen den Real-Verbrauch an der geeichten 22-kW-Wallbox oder der Zapfsäule.

Für neue Autokategorien entwerfen Ingenieure und Experten in wochenlanger Arbeit maßgeschneiderte Tests und stimmen die Bewertungskriterien eng mit den EFAHRER-Redakteuren ab – schließlich sind die Testergebnisse die Grundlage für die gesamte redaktionelle Berichterstattung im Bereich Test und Kaufberatung. Auch etablierte Testverfahren entwickelt EFAHRER konstant weiter und stellen so sicher, dass die Ergebnisse immer den aktuellen Anforderungen der Nutzer entsprechen.

EFAHRER bewertet die sechs wichtigsten Aspekte von Elektroautos: Reichweite, Verbrauch, Laden, Performance, Assistenzsysteme, Platz & Komfort. In jeder dieser Teilwertungen erhält das beste E-Auto jeweils die Note 1,0 – die anderen entsprechend schlechtere Noten. Die verschiedenen Testergebnisse werden anschließend ausgewertet und arithmetisch gewichtet und bilden die Grundlage für das EFAHRER.com-Testurteil in Schulnoten und E-Auto-Ranking.

  • Reichweite: Diese Bestenliste führt die in Deutschland verfügbaren Elektroautos absteigend nach ihrer Norm-Reichweite nach dem WLTP-Zyklus auf. WLTP steht für “Worldwide Harmonised Light-Duty Vehicles Test Procedure” und bezeichnet ein weltweit einheitliches Testverfahren zur Bestimmung des Kraftstoffverbrauchs, der Abgasemissionen und auch der Reichweite von Elektroautos und Hybriden.  In unseren Fahrzeugtests nehmen wir die die Normreichweiten kritisch unter die Lupe. EFAHRER-Testangaben beruhen nicht auf Herstellerangaben, sondern die Tester messen auf Verbrauchsfahrten selbst nach, wie weit E-Autos in der Stadt, auf die Autobahn und auf der Landstraße fahren. 

Beim Elektroauto hängen der praktische Verbrauch und damit die Reichweite nicht nur von Technik, Fahrstil und der Geschwindigkeit ab, sondern auch von der Außentemperatur. Wie weit Sie mit einem Elektroauto unter Alltagsbedingungen fahren können, zeigt der EFAHRER-Reichweitenrechner.

  • Verbrauch: Bei Benzin- oder Dieselautos können die meisten Autofahrer den realistischen Verbrauch einschätzen. Bei Elektroautos ist das noch nicht in der Fall. Genauso wie beim Ottomotor rechnet man beim Elektroauto den Verbrauch pro 100 Kilometer ab – hier aber natürlich in Kilowattstunden Strom und nicht in Litern. Wieviel ein Elektroauto genau verbraucht, hängt von verschiedenen Faktoren ab, vor allem aber vom Fahrzeug und der Effizienz des Motors. Grundsätzlich gilt – wie beim Verbrenner – die Regel: Je größer und schwerer, desto höher der Verbrauch. Wie beim Verbrenner spielt der Verbrauch beim Elektroauto auch eine wichtige Rolle für die Ökobilanz und die laufenden Kosten. Auch Elektroautos der gleichen Klasse unterscheiden sich zum Teil erheblich beim Verbrauch. Die Herstellerangaben liegen oft weit über den von EFAHRER.com ermittelten Realverbräuchen. Beim “Tanken” aller E-Autos kommt es zu Ladeverlusten, das heißt, ein Teil der elektrischen Energie aus dem Ladeanschluss geht als Wärme in Ladeelektronik und Akku verloren. Obwohl die Energie letztlich verlorengeht, muss der Kunde trotzdem dafür zahlen. Um den Realverbrauch von Elektroautos zu ermitteln, misst EFAHRER.com die nutzbare Akkukapazität an einer 22-kW-Wechselstrom-Wallbox und ermittelt bei Verbrauchsfahrten auf festgelegten Strecken in der Stadt, über Land und auf der Autobahn, wie effizient der Antrieb mit der elektrischen Energie umgeht, und welche Reichweite daraus am Ende resultiert. Der höchste Verbrauchswert wird bei E-Autos immer auf der Autobahnrunde ermittelt. Hier fahren wir mit vollgelandenem Akku auf einer vorgegebenen, über 180 Kilometer langen Autobahnrunde ohne Verkehrseinflüsse (also spätabends oder sonntags) mit GPS-kalibrierten 130 km/h. Zur Messung des Verbrauchs laden wir den Akku im Anschluss an der Wechselstrom-Ladesäule wieder auf 100 Prozent auf.

    Die Ladeverluste sind, genau wie beim WLTP-Messverfahren, also in allen unseren Verbrauchs-Angaben enthalten.

  • Laden: Wer ein E-Auto hat, braucht nie wieder Sprit. Doch Elektroautos brauchen Strom. Das “Tanken” von Strom geht allerdings völlig anders als Sprit-Tanken: Elektroautos können an den heimischen Steckdosen, an verschiedenen Wechselstrom-Wallboxen und an Gleichstrom-Schnell-Ladern geladen werden. EFAHRER.com ermittelt die maximalen Praxis-Ladeleistungen von E-Autos an 16- und 32-Ampere-Wallboxen (entsprechend maximal 11 kW und 22 kW Ladeleistung). Verfügt das E-Auto über Gleichstrom-Anschlüsse, ermittelt EFAHRER die maximale Ladeleistung und checkt, wie lange ein Auto diese Ladeleistung aufrechterhalten kann. Am Ende sind besonders zwei Fragen interessant: Wie lang braucht ein E-Auto, um Strom für 100 Kilometer an der Wallbox oder an der Gleichstrom-Schnellladestation aufzuladen?
  • Performance: Jeder, der schon einmal Autoscooter oder Slot-Car gefahren ist, weiß: Elektroautos bieten jede Menge Fahrspaß. Eine ganze Reihe technischer Besonderheiten machen E-Autos  zu echten Fahrdynamik-Garanten. Zum Erlebnis des elektrischen Fahrens gehört etwa sattes Drehmoment vom Stand an und verzögerungsfreie Beschleunigung beim Tritt aufs Fahrpedal. EFAHRER.com überprüft die Leistungsangaben der Hersteller in der Praxis und checkt, ob die oft hohen theoretischen Leistungswerte einen realen Vorteil im Alltag bringen: Dazu gehören Leistung, Drehmoment, Beschleunigung von 0 auf 60 und auf 100 km/h sowie die Höchstgeschwindigkeit. Um die hohe Leistung von E-Autos auf die Straße zu bringen und die oft relativ schweren E-Fahrzeuge auch bei höheren Geschwindigkeiten sicher aus der Kurve oder über nassen Straßenbelag zu bringen, haben viele Elektroautos Allradantrieb. Für gute Traktion gibt’s Pluspunkte. Auch sinnvolle Fahrmodi wie ein besonders sparsamer Ökomodus, besonders intelligenter Automatikmodus oder dynamischer Sportmodus wirken sich positiv auf die Performance-Wertung aus.
  • Assistenzsysteme: Viele Elektroautos sind nicht nur in Sachen Antrieb fortschrittlich. Sie wollen auch in Sachen Assistenzsysteme ganz vorne mitspielen: Einige versprechen sogar autonomes Fahren oder Autopiloten. Die EFAHRER-Experten stellen die Hersteller-Versprechen auf die Probe und überprüfen, wie intelligent sich Tempomaten in verschiedenen Situationen verhalten, zum Beispiel wie sicher die Übernahme von Tempolimits arbeitet, ob das Auto andere rechts überholt, wie sicher Spur-, Fußgänger- und Notbremsassistenten funktionieren, ob Ampeln erkannt werden und werfen einen Blick auf die Querverkehrswarner.
  • Platz und Komfort: Viele Elektroautos werden von Grund auf als Elektroauto entwickelt. Das ermöglicht völlig neue Raum- und Fahrzeug-Konzepte: Der Getriebetunnel entfällt und wo bei Verbrennern der Motorraum ist, haben manche E-Autos zusätzlichen Stauraum. Andere Hersteller rüsten ihre Verbrenner-Modelle einfach auf Elektroantrieb um. Im besten Fall ist in der Elektroversion dann genauso viel Platz wie im Verbrenner, weil die E-Technik im Unterboden und Motorraum Platz findet. Im schlimmsten Fall leidet das Platzangebot für Passagiere und Gepäck. EFAHRER.com checkt das Raumangebot für Passagiere und Gepäck, prüft die ISOfix-Anschlüsse für Kindersitze, wirft einen Blick auf die Größe und Nutzbarkeit des Kofferraums und des Staufachs für Ladekabel. Auch auf gute Rundumsicht achten sie. Für hohe Zuladung und Anhängelast gibt es weitere Pluspunkte. Zusammen mit den Elektronik-Experten von CHIP checken die EFAHRER.com-Tester auch das Infotainment-System. Sie überprüfen das Head-Up-Display, die Integration Apple-Car-Play und Android Auto, testen das integrierte Navi und die Konnektivität des Autos im Hinblick auf Laden und Klima.

Welche Reichweite haben Elektroautos?

Die Reichweite von Elektroautos ist sehr unterschiedlich. Sie liegt je nach Fahrzeug zwischen rund 100 und 600 Kilometern. Die Reichweite von Elektroautos hängt technisch größtenteils von ihrer Akku-Kapazität und von ihrem Strom-Verbrauch ab.

Die Kapazität von Akkus wird in Kilowattstunden, kurz kWh, angegeben. Kleine Elektroautos mit City-Reichweiten wie der Citroen C-Zero haben Akkus mit einer Kapazität von etwa 15 Kilowattstunden. Elektroautos für die Langstrecke haben große, schwere, teure Akkus mit Kapazitäten von bis zu 100 Kilowattstunden. Diese Riesenakkus liefern Saft für lange Strecken, lassen sich ultra-schnell laden und können auch sehr schnell sehr viel Strom abgeben. So ermöglichen sie hohe Fahrleistungen und schnellste Beschleunigungen.

Auch der Verbrauch spielt eine Rolle: Effiziente Elektroautos wie Hyundai Kona oder der BMW i3 lassen sich im Alltag mit rund 15 kWh Strom auf 100 Kilometer bewegen. Größere, effizientere Elektroautos brauchen mit bis zu 25 kWh pro 100 Kilometer wesentlich mehr Strom.

Das Thema Reichweite und Elektroauto sorgt regelmäßig für hitzige Diskussionen. Aber wie viel Reichweite braucht ein E-Auto denn nun wirklich? Ist die Reichweite der meisten Elektroautos tatsächlich zu gering für den Alltag?

Letztendlich ist das natürlich individuell verschieden, aber es gibt durchaus einige Studien, die interessante Rückschlüsse zulassen. Beispielsweise stellten die Wissenschaftler des Wuppertaler Instituts für Klima, Umwelt und Energie in Zusammenarbeit mit dem Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg Ifeu fest, dass deutsche Pendler an vier von fünf Tagen Strecken von maximal 40 Kilometer zurücklegen.

Im Untersuchungszeitraum von einem Jahr fuhren rund die Hälfte der Fahrzeuge an keinem Tag mehr als 250 Kilometer. Unter Annahme einer durchschnittlichen Reichweite von 250 Kilometer mit einer Batterieladung bedeutet dies, dass fast die Hälfte der Fahrzeuge, wenn sie Elektroautos wären, nie untertags an die Schnell-Ladesäule gemusst hätten. Sogar rund ein Fünftel aller Autos legten an keinem Tag mehr als 150 Kilometer zurück.

Die verbleibenden 53 Prozent der Autos fuhren an mindestens einem Tag im untersuchten Zeitraum weiter als 250 Kilometer. Diese Fahrten machten aber gerade einmal ein Prozent aller im Untersuchungszeitraum zurückgelegten Strecken aus.

Wie teuer sind 100 Kilometer mit dem Elektroauto?

Die Kilometerkosten von Elektroautos hängen hauptsächlich von ihrem Verbrauch ab. Effiziente Elektroautos wie der Hyundai Kona oder der BMW i3 lassen sich im Alltag mit rund 15 kWh Strom auf 100 Kilometer bewegen. Eine Kilowattstunde Strom kostet in Deutschland durchschnittlich rund 36 Cent. 100 Kilometer kosten mit einem effizienten Elektroauto kosten also knapp 5,50 Euro. Ein durchschnittlicher Verbrenner, der acht Liter Benzin auf 100 Kilometer verbraucht, kommt beim durchschnittlichen Benzinpreis von 1,80 Euro pro Liter auf Verbrauchs-Kosten von gut 14 Euro auf 100 Kilometer.

Bei Benzin- oder Dieselautos können die meisten Autofahrer den realistischen Verbrauch einschätzen. Bei Elektroautos ist das noch nicht in der Fall. Genauso wie beim Ottomotor rechnet man beim Elektroauto den Verbrauch pro 100 Kilometer ab – hier aber natürlich in Kilowattstunden Strom und nicht in Litern. Wieviel ein Elektroauto genau verbraucht, hängt von verschiedenen Faktoren ab, vor allem aber vom Fahrzeug und der Effizienz des Motors.

Grundsätzlich gilt – wie beim Verbrenner – die Regel: Je größer und schwerer, desto höher der Verbrauch. Wie beim Verbrenner spielt der Verbrauch beim Elektroauto auch eine wichtige Rolle für die Ökobilanz und die laufenden Kosten eines Autos. Elektroautos der gleichen Klasse unterscheiden sich zum Teil erheblich beim Verbrauch. Auch die Herstellerangaben liegen oft weit über den von EFAHRER.com ermittelten Realverbräuchen.

Beim “Tanken” mancher E-Autos kommt es zu Ladeverlusten, das heißt, ein Teil der elektrischen Energie aus dem Ladeanschluss geht in der Ladeelektronik und im Akku als Wärme verloren. Obwohl die elektrische Energie letztlich also verlorengeht, muss der Kunde trotzdem dafür zahlen. Um den Realverbrauch von Elektroautos zu ermitteln, misst EFAHRER.com die nutzbare Akkukapazität an einer 22-kW-Wechselstrom-Wallbox und ermittelt bei Verbrauchsfahrten auf festgelegten Strecken in der Stadt, über Land und auf der Autobahn, wie effizient der Antrieb mit der elektrischen Energie umgeht, und welche Reichweite daraus am Ende resultiert.

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