Apple

Apple Car

Dienstag Magazin: eFuels aus Chile – 688 US-Dollar für eine Tankfüllung. Fastned & Apple CarPlay. Kurioses zu Musk & Tempolimit. eCitaro mit FuelCell-Extender.

eFuels aus Chile: Porsches Proof-of-Concept

Der Unterschied von amerikanischen Youtubern zu deutschen Youtuben könnte nicht besser illustriert werden, als durch den nachfolgenden Filmbericht. Während die Deutschen bierernst erklären und sich in den sozialen Medien bis aufs Messer bekriegen, andere Meinungen oder Innovationen als die Elektromobilität in Bausch und Bogen verdammen, schauen sich US-Petrolheads die Sache erst mal an und kommen dann zum Ergebnis. Das wiederum unterscheidet sich grundsätzlich nicht vom Ergebnis, das die eFuels-Gegner als Bestätigung ansehen. Grundsätzlich. Wie der US-Youtuber „Donut“ dahin kommt, das finden wir allerdings weit angenehmer. Niemand mag Besserwisser.

Donut – Nomen est Omen

Der Kanal heißt nicht umsonst Donut. Damit ist natürlich nicht die Grundnahrung für US-Polizisten gemeint, sondern die Unart von Petrolheads, Donuts auf den Asphalt zu stempeln. Schwamm drüber. Über e-Fules wurde schon so viel geschrieben und gesagt. Sie wären eine phantastische Möglichkeit, die gesamte weltweite Fahrzeugflotte auf einen Schlag CO2-neutral zu machen. Wäre da nicht das klitzekleine Problem mit den Kosten, die wiederum maßgeblich durch den Energieaufwand entstehen. Da wird viel über Effizienz geredet.

dienstag magazin: efuels aus chile – 688 us-dollar für eine tankfüllung. fastned & apple carplay. kurioses zu musk & tempolimit. ecitaro mit fuelcell-extender.

Das Haru Oni-Projekt von Siemens energy und Porsche. Grüner Wasserstoff aus Patagonien.

Apropos Effizienz

Windkraftwerke sind nicht so effizient in unseren Breiten wie in Chile, es sei denn, sie stehen an exponierter Stelle, etwa Offshore. 8.750 Stunden hat das Jahr und Windräder laufen davon zwischen 1.400 und 5.000 Stunden auf Volllast. Das hängt direkt davon ab, wie der Wind eben weht. Und in Bayern beispielsweise läuft die WKA durchschnittlich weniger als 2.000 Volllaststunden, weshalb da auch recht wenig WKAs entstehen. Die rentieren sich schlicht und ergreifend nicht so dolle in den 20 Jahren, die sie laufen (könnten). In Patagonien, also dem Süden von Chile, ist das anders. Da kommen schon mal 6.000 Volllaststunden zusammen, mithin ist die Effizienz ein Vielfaches als in Bayern.

dienstag magazin: efuels aus chile – 688 us-dollar für eine tankfüllung. fastned & apple carplay. kurioses zu musk & tempolimit. ecitaro mit fuelcell-extender.

Das berühmte Chart, das in den sozialen Medien die Runde macht. Wir haben uns die Mühe gemacht, die wirklichen Stromverbräuche etwas transparenter zu gestalten. Das Ergebnis: die eFuels schneiden wegen des hohen Srtromverbrauchs noch schlechter ab.

Porsches Forschungsstation

eFuels verhalten sich genau so wie normale Kraftstoffe. Sie sind jedoch reiner, was durch die Herstellung kein Wunder ist. Vereinfacht gesagt wird aus Wasser und dem CO2 der Luft über verschiedene äußerst energieaufwändige Prozesse künstlicher Sprit hergestellt. Der Vorteil: da kein CO2 aus fossilen Brennstoffen emittiert wird, sind die Fahrzeuge, die mit den eFuels betrieben werden CO2-Neutral. Ebenso CO2-Neutral wie beispielsweise die Energieherstellung aus nachwachsenden Brennstoffen wie beispielsweise Pellets, worüber man trefflich streiten könnte.

dienstag magazin: efuels aus chile – 688 us-dollar für eine tankfüllung. fastned & apple carplay. kurioses zu musk & tempolimit. ecitaro mit fuelcell-extender.

Porsche Macan: der 65-Liter-Tank würde bei einmal Volltanken (65 Liter) schlappe 688 US-Dollar kosten …

Elektroautos sind nach wie vor die bessere Wahl

Natürlich sind sind reine Elektroautos die bessere Wahl, weil sie den erzeugten Strom effizienter Nutzen. eFuels benötigen eben ein Vielfaches der Energie, um ein Auto 100 Kilometer weit fahren zu lassen. Darum gehts auch gar nicht – eigentlich. Die Überlegung der eFuels-Verfechter ist, dass die bestehende Verbrennerflotte dadurch ökologischer unterwegs sein könnte. Das wäre tatsächlich der Fall, wenn saubere Energie unglaublich billig wäre und zudem schier unendlich zur Verfügung stünde. Dummerweise ist der Herstellungsprozess derzeit so aufwändig, dass die Tankfüllung eines Porsche SUVs mit dem in Chile hergestellten eFuels recht teuer werden würde, die Gallone kostet dort nämlich derzeit 40 US-Dollar – vorausgesetzt, man würde direkt in Patagonien in der Forschungseinrichtung tanken. Ein Porsche Macan hat einen Tankinhalt von bis zu 65 Litern. Das wären dann schlappe 17,2 Gallonen oder 688 US-Dollar. Ups.

e-engine meint: der Youtuber macht einen tollen Job, denn er erklärt einesteils wie eFuels hergestellt werden, nimmt sich der Kosten an (verschätzt sich allerdings beim Tankinhalt des Macan), und ist sich der Tatsache bewußt, dass ein reines Elektroauto weit effizienter mit der Energie umgeht, als ein Verbrenner, der auf eFuels läuft. Und er zeigt auch auf, dass die eFuels-Produktion, die Porsche für das Jahr 2030 anvisiert nicht einmal einem Bruchteil des Tagesverbrauchs der Vereinigten Staaten entspricht. Was die benötigten Dimensionen recht gut illustriert. Prädikat: sehenswert, unterhaltsam und kurzweilig.

eFuels – hat der Kraftstoff eine Zukunft? | Donut

dienstag magazin: efuels aus chile – 688 us-dollar für eine tankfüllung. fastned & apple carplay. kurioses zu musk & tempolimit. ecitaro mit fuelcell-extender.

Fastned-Ladestationen blitzschnell finden. Zudem zeigt die App auch an, wie viele Ladepunkte frei sind.

Fastned-App für Apple CarPlay

Apple CarPlay ermöglicht es iPhone-Nutzern, die Benutzeroberfläche ihres Smartphones auf dem Infotainmentsystem des Fahrzeugs anzuzeigen. Aufgrund der steigenden Kundennachfrage hat Fastned eine App für Apple CarPlay entwickelt, die ab sofort auf iOS-Geräten und kompatiblen Elektrofahrzeugen zur Verfügung steht.

„Der Launch der Fastned-Apple-CarPlay-App ist ein wichtiger Meilenstein für Fastned. Wir freuen uns, zu einem sichereren und komfortableren elektrischen Fahren beizutragen, indem wir nur eine Berührung des Infotainmentbildschirms von den Bedürfnissen der Fahrer entfernt sind“, sagte Robin Wouters, Director of Product and Engineering bei Fastned. „Die App wurde in der geschlossenen Softwarearchitektur von Apple entwickelt, in Übereinstimmung mit Apples geltenden Anforderungen. Unser Team berücksichtigt weiterhin das Feedback der Nutzer, um das Benutzererlebnis weiter zu verbessern.“

Fastned konzentriert sich zunächst auf Apple CarPlay, weil die meisten Kunden iOS-Nutzer sind. Eine Android-Umsetzung ist aber bereits in Planung.

e-engine meint: Begrüßenswert. Andererseits ist die App nur für Fastned-Stationen gedacht, was wir für nur wenig zielführend halten. Wenn jeder dazu übergeht nur seine eigenen Stationen zu zeigen, wären bald unzählige Apps nötig. Unter diesen Umständen empfehlen sich dann Apps, die alle Stationen anzeigen.

dienstag magazin: efuels aus chile – 688 us-dollar für eine tankfüllung. fastned & apple carplay. kurioses zu musk & tempolimit. ecitaro mit fuelcell-extender.

Faszinosum: Bericht über spezielle Twitter-Toilette für Elon Musk. Kuriosum: Schweizer „Verkehrsexperte“ fordert 60 km/h auf Autobahnen.

Zwei kuriose Meldungen zu Elon Musk und dem Tempolimit

Der Irrsinn feiert derzeit aller Orten fröhliche Urständ. Da ist beispielsweise die irre Meldung des BusinessInsider (sic!), die sich mit Elon Musks Toilettenwunsch bei Twitter beschäftigt. Wenn es einen eindeutigeren Beweis für die Bankrotterklärung mancher journalistischer Arbeit gebraucht hätte, hier ist er zu finden. Aber gut. Der derzeitigen Tendenz der Medien, Musk als Idioten hinzustellen, wird auch hier wieder Folge geleistet.

Bringt uns zum nächsten Kandidaten, einem „Mobilitätsexperten“ Marke „Autokorrektur“. Vincent Kaufmann, seines Zeichens Buchwissenschaftler, Soziologe und Romanist, fühlt sich berufen seine (professionelle) Meinung zum Tempolimit kund zu tun. Das ist an sich nichts verwerfliches, aber 60 km/h zu fordern – auf Autobahnen wohlgemerkt – grenzt schon an den ganz normalen Wahnsinn, den niemand mehr ernst nimmt. Kaufmann beschäftige sich seit Jahren mit solche Themen, so berichtet bluenews.ch. Vor allem, dass seit dem Pariser Klimaabkommen nichts passiert sei, mache ihn wütend. Well.

dienstag magazin: efuels aus chile – 688 us-dollar für eine tankfüllung. fastned & apple carplay. kurioses zu musk & tempolimit. ecitaro mit fuelcell-extender.

Daimlers eCitaro Gelenkbus: Große Batterie mit 392 kWh und zusätzlich mit Brennstoffzellen-Range-Extender für größtmögliche Reichweite.

Daimler Buses: Ist das die Lösung für mehr Reichweite?

Daimler Buses präsentiert auf dem Global Public Transprot Summit 2023 in Barcelona den ersten serienmäßigen Elektrobus mit Brennstoffzelle. Das an sich wäre keine Meldung wert, denn ein Brennstoffzellenfahrzeug ist grundsätzlich ein elektrisches Fahrzeug und Brennstoffzellenbusse gibts schon länger. Anstatt der Batterie, wird eben Wasserstoff als Energiespeicher benutzt. Daimler stellt hier aber was Neues vor, das man bisher nur eine Nummer kleiner, beispielsweise von Opel, kennt. Die Brennstoffstelle dient hier als Range Extender.

Mercedes-Benz eCitaro fuel cell: wirtschaftliche Lösung für lange Umläufe

Die Basis des eCitaro fuel cell bildet ein batterieelektrischer Antrieb mit NMC 3-High-Performance-Batterien, die Brennstoffzelle mit einer Leistung von 60 kW als Stromerzeuger aus Wasserstoff dient zur Verlängerung der Reichweite. Diese Kombination ermöglicht einen besonders wirtschaftlichen Betrieb, weil Strom aus dem Netz günstiger erhältlich ist als grüner Wasserstoff, und die ausgefeilte elektronische Steuerung den Mix aus Batteriestrom und Brennstoffzellenbetrieb bestmöglich regelt. Darüber hinaus ist der eCitaro fuel cell – im Unterschied zu einem reinen Wasserstofffahrzeug mit kleiner Pufferbatterie – deutlich besser in der Lage, die beim Bremsen über die Rekuperation zurückgewonnene Energie vollständig und nutzbringend in den großen Batterien zu speichern. Nicht zuletzt ermöglicht die große Batteriekapazität von maximal 392 kWh beim Gelenkbus zudem den Abruf hoher Antriebs­leistungen über längere Strecken – etwa an Steigungen im Bergland – ohne dass die Brennstoffzelle im oberen, ineffizienten Leistungsbereich arbeiten muss. Wegen der günstigen Gewichtsverteilung von Batterien und Brennstoffzelle ermöglicht diese Technologie eine hohe Fahrgastkapazität. Aufgrund der hohen Reichweite ist eine Zwischenladung auf der Strecke nicht vorgesehen, geladen wird durchweg per Stecker im Depot.

e-engine meint: Hört sich zunächst mal ganz vernünftig an, würde aber voraussetzen, dass die Betreiber neben einem Schnelllader auch noch eine Wasserstofftankstelle vorhalten müssten. Ob das tatsächlich so eine gute Idee ist, wird sich weisen.

Fotos: Donut (Youtube Stills), Porsche, Siemens, e-engine, Daimler Buses, istock, Twitter, Fastned

TOP STORIES

Top List in the World