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Dienstag Magazin: BMW iX2 xDrive 30 im Elchtest – besser als der Diesel? Ladeinfrastruktur in den USA stagniert. NGOs kämpfen gegen Bundesstrasse und Autobahnen.

km77.com: BMW iX2 xDrive30 im Elchtest

Der BMW iX2. Das Auto ist stellvertretend für die kantige und zerknitterte Designlinie der Münchner. Als Allrad kostet der iX2 mindestens 56.000 Euro. Nicht gerade wenig Geld für einen „2er“. Bis einschließlich Mai 2024 wurden 437 Einheiten in Deutschland zugelassen, die Weltpremiere war im Oktober letzten Jahres. Den iX2 könnte man als die Coupéversion des iX1 betrachten, BMW nennt das „SAC“ – Sports Utility Coupé. Zum Vergleich: der iX1 xDrive30 startet bei 55.000 Euro.

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BMW iX2 xDrive 30 im Elchtest bei km77.com. Wie schlägt sich da Premium-SUV-Coupé?

km7.com und der Elchtest

Wie der Name schon sagt, sehen die spanischen Autotester 77 km/h als Referenzgeschwindigkeit in der Ausweichgasse an. Ein Auto sollte nach Möglichkeit mit dieser Einfahrgeschwindigkeit keine „Hütchen“ touchieren. In der Praxis sind die Fahrzeuge, die diese Kriterien erfüllen eher seltener. Das Gros tummelt sich unterhalb der Marke. Dabei sollte darauf hingewiesen werden, dass es nicht darum geht, möglichst schnell den Parkours zu meistern. Der „Elchtest“ sollte vor allem für einen ungeübten Fahrer einfach und ohne kritisches und gefährliches Fahrverhalten des Autos vonstatten gehen. Aber es schadet auch nicht, wenn die Einfahrgeschwindigkeit weit höher liegt. Zudem sagt der Elchtest wenig über die dynamischen Kurvenfähigkeiten aus – wie man im mit verlinkten Wedeltest eindrucksvoll sehen kann.

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Der BMW iX2 xDrive 30 im Vergleich zum direkten Wettbewerber aus Ingolstadt und mit dem beliebten Model Y Long Range. Klick aufs Bild öffnet PDF.

Vergleich zum X2 Diesel

Spannend wird die Sache allerdings, wenn man die Ergebnisse mit dem zuvor getesteten Diesel, dem X2 18d vergleicht (—> Link). Der wiegt mit 1.675 kg etwa 400 kg weniger als das Elektro-Pendant. Zudem verfügt der kleine Diesel nur über einen Frontantrieb. Auch die Leistung des Motors liegt mit „nur“ 150 PS weit unter der des Stromers mit 313 PS. Und beim Einstiegspreis darf man getrost 10.000 Euro abziehen. Würde man die gesparten 10.000 Euro in Dieselkraftstoff investieren käme man mit dem Verbrenner bei den derzeitigen Dieselpreisen fast 100.000 Kilometer weit, wenn man einen Verbrauch von 6 Litern zugrundelegt. Freilich mit den schädlichen Emissionen von 133 – 145 g/km. Macht dann mehr als 13,3 Tonnen CO2.

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Der Arbeitsplatz des BMW ist typisch für die Marke. Zerklüftet und kantig – aber das liebt die Kundschaft.

Schneidet der leichtere X2 besser ab?

Nein. Der schaffte eine Einfahrgeschwindigkeit von 73 km/h und eine Ausfahrgeschwindigkeit von 45 km/h. Das machte der Stromer durch die Bank besser. Er schnitt auch im Wedeltest besser ab. Der niedrigere Schwerpunkt kompensiert das höhere Gewicht also bestens. Außerdem verwendet der iX2 XDrive 30 ein aktives Fahrwerk, das die Dämpfer je nach Fahrbahnbeschaffenheit anpasst.

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Mit 75 km/h Einfahrgeschwindigkeit war der Stromer sogar schneller als der 400 kg leichtere Diesel. Klick aufs Bild öffnet pdf.

e-engine meint: Der iX2 xDrive 30 ist kein Schnäppchen, reiht sich aber im Vergleich zum Wettbewerber Audi Q4 Sportback e-tron 45 in die gleiche Preisklasse ein. Für fast 57.000 Euro wird eine Reichweite von 330 Kilometern geboten, die Ladeleistung ist eher unterdurchschnittlich. Das können viele Wettbewerber besser. Apropos Preise: vergleicht man den iX2 mit einem Tesla Model Y LR wird klar, dass das Angebot der Münchner als äußerst sportiv zu werten ist. Der größere Tesla bietet in beinahe jeder Disziplin mehr als der BMW und ist momentan, nimmt man ein Fahrzeug, das auf Halde steht, sogar noch 6.000 Euro günstiger – dank Tesla „Umweltbonus“. Mithin wäre ein recht voll ausgestattetes Model Y also für knapp über 50.000 Euro zu haben.

km77.com | BMW iX2 2024 in der Ausweichgasse und im Wedeltest

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Die Öffnung desmTesla Supercharger-Netzwerk in USA und Kanada für andere Autohersteller ist für die Infrastruktur ein Segen. Staatliche und bundesstaatliche Bemühungen versagen regelmäßig.

Ladeinfrastruktur: auch in den USA gibt’s Probleme mit der Bürokratie

Die Bundesregierung hat Milliarden von Dollar für ein Programm bereitgestellt, das den Bundesstaaten helfen sollte, ein Netz von Ladestationen in Abständen von 50 Meilen entlang der Autobahnen aufzubauen. Mehr als zwei Jahre später sind erst acht (!) Stationen in Betrieb. Das berichtet das US-Portal Automotive News.

Nur sechs Staaten, obwohl das Programm landesweit angelegt ist.

Wie Automotive News weiter berichtet, dokumentierten die einstelligen Zahlen einen erschreckend langsamen Fortschritt für das Nationale Infrastrukturprogramm für Elektrofahrzeuge, für das 5 Milliarden Dollar über fünf Jahre bereitgestellt werden.

Zwar handele es sich um ein Bundesprogramm, aber die Bundesstaaten entscheiden letztlich über die Verteilung der Mittel. Hindernis ist unter anderem die Fragmentierung der Fördermittel, weil die Regulierungsbehörden der einzelnen Bundesstaaten und die Energieversorgungsunternehmen eigene Vorschriften haben.

e-engine meint: Man sieht also, dass auch in den USA die Reglementierungen einem schnelleren Hochlauf der Infrastruktur deutlich im Weg stehen. Und der Spruch: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“ gilt auch für das Land der „unbegrenzten“ Möglichkeiten. Hier zeigt sich einmal mehr, dass private Initiativen, wie Teslas Supercharger, zielführender sind. Der ganze Artikel ist hier zu finden.

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Der tägliche Stau auf der A99, bzw. A8 Richtung Salzburg rund um München. Die gemeinsame Studie von Greenpeace und Transport&Environment bezweifelt unter anderem den Nutzen durch Erweiterung der Autobahn auf 8 Spuren. Man fürchtet sogar eine Zunahme durch „induzierten Verkehr“.

NGOs: „Zwei Drittel aller geplanten Autobahnen und Bundesstraßen sind unwirtschaftlich“

Wenn Greenpeace und Transport&Environment zusammen Studien erstellen, ist in aller Regel Vorsicht geboten. Solchermaßen ideologisch beeinflusste Studien widersprechen häufig jeglichem gesunden Menschverstand. Aber der Reihe nach.

Gestiegene Baukosten, ein aktualisierter Preis für CO2-Schäden und die Folgen zusätzlichen Verkehrs machen 64 Prozent der vom Bund geplanten Autobahnen und Bundesstraßen unwirtschaftlich. Dies sollen am 6. Juni 2024 veröffentlichte Berechnungen von Transport & Environment (T&E) und Greenpeace zeigen. Dafür wurden die Kosten für alle 1.045 bewerteten Straßenprojekte aus dem bis 2030 geltenden Bundesverkehrswegeplan neu berechnet. Das Ergebnis: Bei 665 der 1045 Projekte übersteigen die heute zu erwartenden Kosten ihren gesellschaftlichen Nutzen, sie sind unwirtschaftlich und dürften nicht umgesetzt werden. “Überall soll gespart werden, der Klimaschutz im Verkehr kommt nicht voran, aber der Verkehrsminister will mit zig Milliarden weitere, unwirtschaftliche Autobahnen bauen – das ist nicht zu vermitteln“, sagt Lena Donat, Greenpeace-Mobilitätsexpertin. „Die Asphaltträume des Verkehrsministers gehören gestoppt. Alle geplanten Straßen müssen überprüft und unwirtschaftliche konsequent aussortiert werden.“

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Kosten-Nutzen-Analyse im Bundesverkehrswegeplan: Man redet vom „induzierten“ Verkehr, der die CO2-Emissionen negativ beeinflusst.

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Wie kriegt man möglichst viele unrentable Porjekte? Indem man die Anpassung der CO2-Kosten einrechnet und den „induzierten“ Verkehr.

Küstenautobahn A20 oder Ausbau der A8 bei München: Kosten übersteigen Nutzen

Neben veralteten Daten leide die Nutzen-Kosten-Analyse des Verkehrsministeriums auch an methodischen Schwächen. Umweltauswirkungen durch den Bau neuer Straßen werden zu wenig oder gar nicht berücksichtigt, der angenommene Gewinn an Reisezeit wird systematisch überbewertet. Obwohl die Analyse von Greenpeace und T&E diese Mängel nicht berücksichtigt, weisen schon die aktualisierten Baukosten, CO2-Sätze und die erwartete Verkehrssteigerung umstrittene Großprojekte als gesamtgesellschaftliches Verlustgeschäft aus. Drei prominente Beispiele für milliardenschwere unwirtschaftliche Autobahnprojekte sind der Weiterbau der A20 durch Moor- und Naturschutzgebiete, die geplante A39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg sowie der achtspurige Ausbau der A8 bei München.

e-engine meint: Soweit der gemeinsame Bericht der NGOs, der übrigens hier heruntergeladen werden kann. Zumindest im Falle der A8 sind ernsthafte Zweifel an der Studie anzumelden. Wer den A99-Ring und die A8 Richtung Salzburg kennt, der weiß, dass hier täglich stundenlange Staus programmiert sind. Die A8 Richtung Salzburg ist überdies nicht nur in der Ferienzeit permanent überlastet. Tatsächlich geht es den NGOs nicht um die Einsparungen von Finanzmitteln für dringend erforderliche Infrastrukturprojekte. Es geht um ideologische Einschätzungen, in denen das Automobil immer weniger Rolle spielen soll. Das gilt im Übrigen dann auch für die Elektromobilität. So gesehen nichts neues, denn auch in den Metropolen wird das Pferd weiterhin von hinten aufgezäumt. Man verdickflüssigt den Verkehrsfluss künstlich unter dem Deckmäntelchen der Ökologie bietet aber keine Alternativen im öffentlichen Nahverkehr an. München ist auch hier ein Paradebeispiel, denn stehender Verkehr verursacht definitiv mehr  CO2-Emissionen, als fließender Verkehr.

Apropos Infrastruktur: die Bahn wäre eine hervorragende Alternative für die Langstrecke. Die funktioniert aber immer schlechter und unpünktlicher. Vom desolaten Zustand der Abteile mal ganz zu schweigen. Wer setzt sich schon gerne in einen Müllhaufen, bei dem zudem die Toiletten komplett verdreckt sind und die Klimatisierung regelmäßig versagt? Weshalb auch immer mehr ehemalige Bahnfahrer den Weg zurück zum eigenen Automobil gefunden haben. Dass es anders gehen könnte, zeigen Länder wie Japan, Frankreich und sogar Italien.

Fotos: km77.com (Youtube Stills), BMW, Audi, Tesla, istock, Transport&Environment, Ford

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