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Chevrolet Silverado EV (2023) Elektro-Pickup: Günstiges Einstiegsmodell wird gestrichen

Auch Chevrolet baut einen elektrischen Pick-up. Mit bis zu 764 PS fährt der Elektro-Truck vor. Das ursprünglich angekündigte Basismodell für 40.000 Dollar wird es aber nicht geben.

chevrolet silverado ev (2023) elektro-pickup: günstiges einstiegsmodell wird gestrichen

© General Motors

Platz 2: In den USA wurden 2020 586.675 Chevrolet Silverado verkauft.

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Mit dem Diesel erhält die Pickup-Baureihe aus dem General Motors-Konzern erstmals seit 1997 wieder einen Selbstzünder als Antriebsquelle. Eine elektrische Variante gab es noch nie.

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Wie die Umweltbehörde EPA bestätigte, verbraucht das Diesel-Modell nur gut 7,1 Liter pro 100 Kilometer (33 Meilen pro Gallone mpg) und ist damit aktuell der sparsamste Pickup auf dem US-Markt. Die Latte für einen Elektro-Pickup liegt also hoch.

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Allerdings ist das nur ein auf dem Prüfstand ermittelter Normwert und gilt nur für das hinterradgetriebene Modell im Highway-Zyklus. Ob der Elektro-Pickup tatsächlich als Silverado kommt, ist unbekannt.

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Der Dieselmotor stammt aus der Duramax-Familie.

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Der Selbstzünder arbeitet mit sechs in Reihe angeordneten Zylindern und drei Litern Hubraum.

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Mit 281 PS ist er zwar leistungsschwächer als der kleinste Benziner (2,7-Liter-Turbo-R4 mit 314 PS), bietet aber genauso viel maximales Drehmoment wie der dickste V8 mit 6,2 Litern Hubraum, nämlich 624 Newtonmeter.

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Typisches, eher vertikal ausgerichtetes Pickup-Cockpit im neuen Chevrolet Silverado.

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Herzstück der Abgasreinigung ist ein SCR-Katalysator, der eine Harnstofflösung in den Abgasstrom einspritzt. Die hierzulande als Adblue bekannte Flüssigkeit heißt in Amerika “Diesel Exhaust Fluid” oder kurz DEF.

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Der Pickup in neuem Gewand: Der vollelektrische Chevrolet Silverado 2024 wird vorgestellt.

Teslas Elektro-Pick-up Cybertruck erlangte mit einem Schlag weltweite Bekanntheit, weil er extrovertiert gezeichnet und technisch interessant ist. Ford hält mit der rein elektrisch angetriebenen Version seines legendären F-150 – Beiname “Lightning” – massiv dagegen. Hinzu kommen viele Start-ups, die auch etwas vom Zukunftsmarkt für elektrische Pick-ups abhaben wollen. Chevrolet hielt sich auf diesem Feld zunächst zurück. Dann deutete der Hersteller erstmals in seinem Nachhaltigkeitsbericht 2019 einen E-Pickup an. Im Frühjahr 2021 folgte die offizielle Ankündigung, dass das Modell tatsächlich kommt.

Auf der Messe CES in Las Vegas 2022 wurde das Serienmodell in drei Varianten vorgestellt: Als schicker RST mit Luxus-Ausstattung, als Arbeitstier Silverado WT und als Offroad-Variante Trailboss. Gefertigt wird er im Montagewerk Factory Zero in Hamtramck, in dem auch der elektrische Hummer vom Band läuft. Mit dem teilt sich der Silverado auch die Ultium-Plattform. Viele technische Daten nennt Chevrolet noch nicht, kündigt aber eine maximale Reichweite von 400 Meilen – umgerechnet rund 640 Kilometer – an. Das Basismodell WT leistet 510 PS und 834 Nm, für den RST nennt Chevrolet eine Maximalleistung von 764 PS und 1.064 Nm Drehmoment. Geladen wird per Schnelllader mit bis zu 350 kW. Externe Verbraucher speist der Silverado EV mit einer Leistung von bis zu 10,2 kW.

Chevy hinkt Ford ein Jahr hinterher

Wer sich nach dem CES-Debüt einen baldigen Produktionsstart des Silverado EV erhofft hatte, wurde von Chevrolet allerdings enttäuscht. Statt im Jahresverlauf 2022 lief die Fertigung des Elektro-Pickups erst zum Jahresbeginn 2023 an. Zunächst startete der WT mit der Long Range Batterie, erst im Herbst 2023 debütiert dann der Silverado EV RST. Das ist vor allem in Hinblick auf den großen Rivalen Ford F-150 Lightning ärgerlich, dessen Großserien-Fertigung bereits 2022 anlief und der sich damit einen Vorsprung von gut einem Jahr erarbeitet haben wird.

Der Silverado EV wird aber nicht nur von der Plattform, sondern auch von der Fahrwerks-Technik des Hummer profitieren, der bereits mit seinem “Crab Walk”-System auf sich aufmerksam machte. Ob sich beim Chevrolet auch die vorderen und hinteren Räder diagonal stellen lassen, um praktisch auf der Stelle wenden zu können, verraten die Amerikaner noch nicht. Bisher ist von einer optionalen Allrad-Lenkung die Rede, welche die Agilität ebenso verbessern soll wie die Wendigkeit und die Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten und im Hängerbetrieb. Diese wird im RST-Modell verfügbar sein.

Interieur mit großen Displays

Der Silverado EV setzt auf eine eher konservative Optik, ohne große Ausflüge ins futuristische. Markant sind die sehr niedrigen LED-Leuchten direkt an der Motorhaubenkante, die sich je nach Modellvariante über eine durchgehende LED-Leiste miteinander verbinden. Die Frontmaske weist unten noch Grillöffnungen auf, ist aber größtenteils geschlossen und je nach Variante in Wagenfarbe lackiert oder mit schwarzem Kunststoff ausgeführt.

Innen gibt es zwei Display-Varianten für den Silverado EV. Die einfacheren WT-Modelle für den kommerziellen Einsatz haben zwei getrennte großflächige Farbbildschirme für Instrumente und Infotainment. Bei den teureren RST gehen die Anzeigen ineinander über. Chevrolet wird den Silverado EV ausschließlich als Doppelkabiner mit Rücksitzbank anbieten. Unter der vorderen Haube befindet sich ein großer Stauraum, den Chevrolet als “eTrunk” bezeichnet, hier können außerdem Zubehöroptionen wie ein ausziehbares Schubladensystem integriert werden.

Ein Highlight des RST ist seine erweiterbare Ladefläche: Fahrerseitig lässt sich nach umlegen des Rücksitzens eine Durchreiche in der Kabinenrückwand aufklappen, um Ladung von bis zu 2,5 Meter Länge verstauen zu können. Als zweite Option lässt sich die Kabinenrückwand komplett aufklappen, um auch größere Transportstücke bewegen zu können. Außerdem bekommt der RST ein festes Glasdach, das sich über die gesamte Kabinenfläche spannt.

Preise ab 40.000 Dollar ist Geschichte

Chevrolet wird im Frühjahr 2023 zunächst mit dem Silverado EV WT, der Nutzfahrzeugvariante, beginnen. Das Premierenmodell bekommt die größte verfügbare Traktionsbatterie, die laut Chevrolet über 640 Kilometer Reichweite bieten soll. Im Herbst 2023 folgt dann das Topmodell RST in Vollausstattung, hier hat Chevrolet auch schon ein Preisschild angeklebt: 105.000 Dollar vor Steuern und Gebühren. Erst später, also ab 2024, sollte dann die komplette Palette an Silverado EV ausgerollt werden, auch die WT Einstiegsversion mit einer kleineren Batterie (Daten noch nicht bekannt). Hier sollte dann der Einstiegspreis bei 39.900 Dollar plus Steuern liegen.

“Sollte” deshalb, weil Chevrolet die einigermaßen erschwingliche Variante des Elektro-Pick-up wieder von der Agenda genommen hat. Die auf der US-Webseite bislang verfügbare Reservierungsmöglichkeit für das Basismodell wurde entfernt und kommt laut Chevrolet-Verantwortlichen auch nicht wieder. Los geht es aktuell bei 79.800 US-Dollar für den bereits in Produktion befindlichen Silverado EV 4WT. Das allerdings ist eine Nutzfahrzeugvariante, die nicht an Privatkunden verkauft wird. Neuer angekündigter Basispreis für ein kommendes Einstiegsmodell: 50.000 Dollar, irgendwann einmal.

Damit reiht sich Chevrolet in den Reigen der Wettbewerber ein, die ihre Versprechen von bezahlbaren E-Pick-ups bereits zurücknehmen mussten. Der nach wie vor nicht lieferbare Cybertruck von Tesla sollte ursprünglich für 39.900 Dollar kommen, Ford hatte den F-150 Lightning ursprünglich für 41.669 Dollar angeboten. Nach mehreren Preisrunden kostet nun der günstigste F-150 Lightning 61.869 Dollar.

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