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BMW R 68 Six Days in Auktion: Six Days-Geländeboxer aus den Golden Fifties

Ende Januar 2023 wird in Las Vegas eine seltene BMW R 68, Baujahr 1952, versteigert. Mit hochgelegtem Auspuff im Stil der legendären Geländefahrten Six Days und mit nur 388 Kilometern am Tacho.

bmw r 68 six days in auktion: six days-geländeboxer aus den golden fifties

BMW R 68 (1952) ISDT Six Days Mecum Auctions Las Vegas (01/2023)

Anfang der 1950er-Jahre trumpfte BMW mit einem für damalige Verhältnisse besonders sportlichen und begehrenswerten neuen Modell auf: mit der R 68. Auf der IFMA 1951 wurde sie vorgestellt, mit hochgelegter Zwei-in-eins-Abgasanlage im Stil der Werks-Rennmaschinen für die Internationale Sechstage-Geländefahrt. So war die BMW R 68 eine Vorgängerin der Scrambler und Enduros. Scrambler kamen erst gute 10 Jahre später als Honda CL-Reihe. Enduros wurden Mitte der 1970er mit der Yamaha XT modern.

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Hochgelegter Auspuff als Originalzubehör

In den Handel kam die BMW R 68 1952. Zwar mit normaler, unten verlaufender Zwei-in-zwei-Abgasanlage, doch den prestigeträchtigen Gelände-Auspuff gab’s immerhin als Originalzubehör. Als Sportmotorrad wurde die R 68 zudem mit ihrem Leistungspotenzial positioniert. Ihr Zweizylinder-Boxermotor mit 594 Kubik, 26er-Vergasern von Bing sowie knapp 8:1 Verdichtung brachte es bei 7.000/min auf 35 PS. Sowohl diese Drehzahl als auch diese Leistung waren damals “super”. Ebenso die damit erreichbaren echten 160 km/h, was der international bedeutenden 100-mph-Marke entsprach. Zumindest, laut Betriebsanleitung, “solo liegend, mit eng anliegender Kleidung” und im höchsten, also vierten Gang. Geschaltet werden konnte per Fußhebel oder wer im Gelände steckte, mit dem langen seitlichen Handschalthebel.

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Hinteres Sitzkissen für 160 km/h

Den sportlichen Anspruch und Charakter der BMW R 68 unterstrichen Details wie das schmale Vorderradschutzblech oder das optional erhältliche hintere Sitzkissen. Wobei: Dieses vermeintliche Soziuspolster war eigentlich für den Fahrer gedacht, um die liegende Sitzposition einnehmen zu können, mit den Stiefeln an den hinteren Fußrasten. Bei höheren Geschwindigkeiten oder erst recht im Gelände erwies sich die Geradewegfederung am Hinterrad als unzureichend. Mit der von BMW eingeführten Telegabel samt Duplex-Trommelbremse war die Vorderradaufhängung dafür umso besser aufgestellt. Mit gut 190 Kilogramm Gesamtgewicht war die R 68 damals nicht nur eine sportliche, sondern auch eine schwere Maschine.

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Nur 1.452 BMW R 68

So eine begehrte BMW R 68 zu besitzen und zu fahren, war damals ein ziemlich exklusives Vergnügen. Sie kostete 3.950 Mark und galt somit nicht nur als Sportmotorrad, sondern auch als Luxusmotorrad. Lediglich 1.452 Exemplare produzierte BMW von 1952 bis 1954. Umso seltener sind gut erhaltene R 68 heute, rund 70 Jahre später. Erst recht jene im Sechstage-Trimm, mit dem hochgelegten Auspuff. Ein solches Prachtexemplar wird versteigert, von Mecum Auctions in den USA. Online läuft die Auktion bereits, das Finale findet Ende Januar 2023 in Las Vegas statt.

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BMW R 68 ISDT bei Mecum Auctions

Die zu versteigernde BMW R 68, Baujahr 1952, ist mit dem Zusatzkürzel ISDT für International Six Days Trial gekennzeichnet und nicht nur mit dem hochgelegten Auspuff bestückt, sondern zudem grobstollig bereift. Sie hat nur 388 Kilometer am Tacho und ist offenbar in top Zustand. Angeblich ist sie von einem “BMW-Experten und Rennfahrer” nahezu perfekt restauriert worden. Fahrgestellnummer und Motornummer stimmen überein: 650220. MOTORRAD beobachtet gespannt, wieviel für diesen raren, historischen Geländeboxer geboten wird. Und von wem. Womöglich kommt das Sammlerstück wieder über den Atlantik zurück nach Deutschland.

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