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BMW M2 Coupé: Selbstdisziplin und Charakterstärke schwer gefragt

bmw m2 coupé: selbstdisziplin und charakterstärke schwer gefragt

BMW M2 Coupé: Selbstdisziplin und Charakterstärke schwer gefragt

Viele von seiner Gattung wird es nicht mehr geben. Angesichts des schnurgerade in die allgemeine Elektrifizierung führenden Weges der Autoindustrie in Europa, kommt einem Auto wie dem neuen BMW M2 Coupé ein Sonderstatus zu.

460 PS von einem Dreiliter-Reihensechszylinder ausschließlich auf die Hinterachse geliefert, dazu auf Wunsch sogar noch mit 6-Gang-Handschaltung zu haben. Solche Eckdaten sind kaum mehr wo zu finden im aktuellen Auto-Angebot.

Wer so etwas sucht und es sich leisten kann (dazu später mehr) bekommt mit dem M2 Coupé eine Fahrmaschine mit entsprechend sportlicher (vulgo harter) Abstimmung, präziser Lenkung und einem fulminanten Antriebsstrang. Der sorgt durch seine überbordende Leistung dafür, dass sich die jeweils Fahrenden die meiste Nutzungszeit über starke Selbstbeschränkung auferlegen müssen, um nicht ständig jenseits von Recht und Gesetz unterwegs zu sein.

Was in der täglichen Fahrpraxis eine der größeren Herausforderungen im Umgang mit dem M2 Coupé ist.

Sollen dessen wahre Qualitäten ausgelotet werden, empfiehlt sich nämlich eine Rennstrecke als Fahrunterlage. Oder ein abgesperrter großer Parkplatz, falls es ums Driften geht.

Auf der Straße ist wie gesagt Selbstdisziplin und Charakterstärke gefragt. Und das selbst mit Komfortmodus und im Automatikbetrieb, falls doch die Steptronic gewählt wurde. Hilfe zur Selbstbeschränkung bietet dabei das sehr gut ablesbare Head-up-Display, in dem die Tempoanzeige immer wieder überraschend schnell dreistellig aufleuchtet.

Trotz aller bestimmungsgemäßen Zugespitztheit lassen sich mit dem M2 aber auch die Verbindungsetappen zwischen den jeweiligen Spaß-Anwendungen halbwegs zivil abspulen. Dank der 8-Gang-Automatik schlurft der drehmomentstarke (550 Nm) Sechszylinder aus Steyr unterfordert und dementsprechend akustisch zurückhaltend über die Langstrecke.

Sofern diese abseits der deutschen Autobahn abgespult und der Kraftprotz limitgetreu bewegt wird.

Die Nerven strapaziert in den Fall nur die in Kürze vorgeschriebene (aber schon jetzt scharf gestellte) Tempolimitwarnung. Die ist zwar abschaltbar, aber nur über mehrere Kommunikationsschritte mit dem Bordcomputer. Die bei jedem Neustart wiederholt werden müssen, will man sich das Gepiepse ersparen.

Ansonsten überwiegt in der Einschätzung des M2 Coupé aber bei Weitem die Freude über den elastischen, enorm potenten Motor „Made in Austria“ und das sehr solide Fahrwerk, das mit der vom Sechszylinder zur Verfügung gestellten Leistung jederzeit souverän zurechtkommt.

Eine Souveränität, die auch alle an den Tag legen sollten, die es bis hinters Steuer des 4,5 Meter langen Kraftwagens (im besten Sinne) schaffen.

Die Latte der Einstiegshürde dafür liegt aber ohnehin bei gut 60.000 € netto. Und wird durch die heimische Steuergesetzgebung auf zumindest rund 90.000 € weiter angehoben. Mit ein paar Kleinigkeiten aus dem Aussttattungskatalog wird da (wie beim konkreten Testwagen) schnell die 100.000-Euro-Grenze durchstoßen.

Was das tatsächliche Aufkommen an M2 Coupés auf den heimischen Straßen wohl in sehr überschaubaren Grenzen halten dürfte. 

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