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VW braucht Hilfe: Politiker nimmt Bürger in die Pflicht

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Damit VW wieder in neuem Licht erstrahlt sind auch die Verbraucher gefragt.

VW-Chef Oliver Blume erklärte vor Kurzem in einer Tagung, dass Standortschließungen „ohne ein schnelles Gegensteuern“ derzeit nicht mehr ausgeschlossen seien. Als Grund dafür nennt er auch die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland. Ein Blick auf die Zulassungszahlen zeigt, dass vor allem die E-Autos derzeit auf Talfahrt sind. Im Vergleich zum Vorjahresmonat brachen die Verkäufe im August um ganze 68,8 Prozent ein. Das Tochterunternehmen Audi kündigte daher bereits an, das Werk in Brüssel, in dem der Audi Q8 e-tron gefertigt wird, wahrscheinlich schließen zu müssen.

Im Gespräch mit der Onlineausgabe der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) erklärte der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil, der zugleich im Aufsichtsrat von VW sitzt, nun, dass die Politik und am Ende auch die Bürger selbst gefragt seien, um dem Konzern aus der Patsche zu helfen.

E-Auto-Förderung könnte den Markt wieder beleben

Am 18. Dezember 2023 endete die Förderung für E-Autos abrupt. Weil kritisiert diesen Schritt scharf. Denn seitdem sind die Neuzulassungen von E-Autos im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen. Das wiederum führt bei großen Autobauern wie VW zu Problemen. Da das Land Niedersachsen 20 Prozent der Stimmrechte im VW-Konzern hält, sitzt Weil nicht nur im Aufsichtsrat, sondern das Bundesland bildet gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern auch die Mehrheit und hat damit ein Veto-Recht. Dazu kommen noch die Arbeitsplätze, die durch Standortschließungen entfallen würden.

Bevor es zu Werksschließungen kommt, sollten daher alle möglichen Optionen evaluiert werden. Weil sieht hier vor allem Potenzial in einer neuen Förderung für E-Autos. „Wir müssen dabei vor allen Dingen an die privaten Verbraucherinnen und Verbraucher mit kleinerem Geldbeutel denken“, erklärt er im Interview mit der NOZ. Ein Blick in die Nachbarländer zeige zudem, dass der Absatz von E-Autos in den Ländern, die weiterhin eine Förderung bieten, stetig steigt. Dabei müsse man auch berücksichtigen, inwieweit eine Bezuschussung von E-Autos „made in China“ sinnvoll wäre. Schließlich verhängte die EU erst vor wenigen Monaten Strafzölle für deren Import. Abseits dieser Problematik könnte am Ende eine erneute Förderung nach Meinung von Weil also dazu beitragen, dass die Verbraucher wieder mehr E-Autos kaufen und damit den Herstellern möglicherweise einen neuen Absatzschwung bescheren. Damit wären hoffentlich auch die Standortschließungen vom Tisch.

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