Zahlreiche Neuwagen des Modells Dolphin vom Autohersteller BYD stehen im BLG Auto Terminal Bremerhaven.
Habeck lädt zum Autogipfel
Aufgrund der schwierigen Lage hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nun am kommenden Montag zum Autogipfel nach Berlin geladen. Neben dem Branchenverband VDA und der Gewerkschaft IG Metall nehmen die größten Automobilhersteller und -zulieferer teil. Zu den Details des Treffens gibt es bislang noch keine offiziellen Informationen. In Aussicht gestellt hat Habeck aber bereits neue Fördermaßnahmen für Elektroautos. Jüngst hatte die Bundesregierung bereits steuerliche Anreize für E-Autos als Dienstwagen auf den Weg gebracht. Vom Kölner Autobauer Ford, der künftig ausschließlich auf E-Mobilität in Europa setzt, heißt es dazu: „. Wir würden jede sinnvolle Maßnahme begrüßen, die den Verkauf von Elektrofahrzeugen unterstützt“, so eine Sprecherin gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Nach Ansicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) haben die deutschen Automobilhersteller für die Zukunft weiterhin „alle Möglichkeiten und Fähigkeiten, sich im globalen Wettbewerb zu behaupten“.
Ford rangiert auf Platz fünf
„Die deutschen Hersteller haben hier einen Vertrauensvorschuss“, sagt CAM-Experte Stefan Bratzel, der die Studie zusammen mit dem Netzwerk-Ausrüster Cisco Systems erstellt hat. Bei der Frage, ob sie dem Hersteller zutrauen, dass ihre Daten dort sicher sind, belegen Mercedes, BMW und VW die ersten Plätze: 39 Prozent haben hier bei Mercedes „hohes“ oder „sehr hohes“ Vertrauen, 37 Prozent bei BMW und 32 Prozent bei Volkswagen. Ford und Opel landen mit jeweils 26 Prozent auf den Plätzen fünf und sechs, direkt hinter Toyota (29 Prozent). Die VW-Töchter Audi und Porsche wurden nicht einzeln abgefragt.
Auf den letzten Plätzen der 19 untersuchten Marken landen dagegen die chinesischen Herausforderer MG, BYD und Nio: Nur 16 bis 17 Prozent der Befragten vertrauen ihnen beim Datenschutz. Die Diskussion um den Ausschluss von Huawei beim Ausbau des 5G-Mobilfunknetzes färbe hier offenbar auf die Autobauer ab. „Das könnte für sie zum Problem werden“, sagt Bratzel.
Vertrauen nicht verspielen
Voraussetzung sei aber, dass die Konzerne nun das Thema mit Nachdruck angehen. Denn, so Korff: „Im Augenblick ist das ein Vertrauensvorschuss. Das muss eben noch bewiesen werden.“ Dafür müssten die Hersteller in entsprechende Sicherheits-Architekturen für vernetze Fahrzeuge investieren. „Ein einziger Vorfall kann ausreichen, um dieses Vertrauen zu verspielen. Das ist eine ganz sensible Thematik.“