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Nationales Automuseum The Loh Collection: Loh macht froh

Wir waren zu Besuch in Dietzhölztal-Ewersbach ...

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Deutschland ist bekannt für seine Automuseen. Möglich machen es Hersteller wie BMW, Porsche oder Mercedes, um nur einige zu nennen. Aber während man dort meist das hauseigene Portfolio zu sehen bekommt, lohnt sich eine Fahrt in die Provinz. Denn dort gibt gibt es wirklich unglaubliche Sammlungen zu sehen, die fast die gesante Automobilgeschichte breitgefächert zeigen.

Ein Beispiel dafür ist der PS.Speicher im niedersächsischen Einbeck mit fast 2.000 Fahrzeugen in der Sammlung. Oder seit einem guten Jahr das “Nationale Automuseum The Loh Collection” im mittelhessischen Dietzhölztal-Ewersbach nahe Wetzlar, Gießen und Siegen.

Bildergalerie: Nationales Automuseum The Loh Collection

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Motor1.com

Seitdem konnte das Museum (trotz Schließung während des Winters) bereits mehr als 85.000 Besucher aus aller Welt begrüßen – ein Beleg dafür, welch ungebrochene Faszination das Thema Automobil auf Menschen jeden Alters ausübt. Auch als beliebter Startpunkt, Zwischenstopp oder Zielpunkt für Oldtimer-Rallyes, Orientierungsfahrten sowie Clubtreffen hat sich das Museum als feste Größe etabliert.

150 Fahrzeuge zum Anschauen

Als eine der spannendsten Autosammlungen der Welt zeigt das Nationale Automuseum The Loh Collection über rund 150 spektakuläre Fahrzeuge von 1886 bis heute. (Die Sammlung selbst ist noch etwas größer …)  Die seit Juli 2023 für jedermann zugängliche Ausstellung erstreckt sich über 7.500 Quadratmeter in einem Verbund aus elf Hallen und Museumsräumen an einem ehemaligen Industriestandort.

Sie zeigt zahlreiche Einzelstücke, Prototypen und Highlights der Automobilgeschichte aus der Sammlung von Museumsgründer Prof. Dr. Friedhelm Loh. Ziel ist es, die geschichtliche, technische und wirtschaftliche Entwicklung des Automobils zu dokumentieren und die Faszination dafür zu wecken.

Neu: Opel-Jubiläumsausstellung mit 15 Fahrzeugen

Das zweite Jahr seines Bestehens läutet das Museum mit einer Ausstellung zum Jubiläum 125 Jahre Automobilbau bei Opel ein. Die in die Dauerausstellung integrierte Sonderschau zeigt vom 1. August bis 17. November insgesamt 15 Fahrzeug-Highlights aus der bewegten Geschichte der Rüsselsheimer Marke, darunter mit dem Patentmotorwagen von 1899 das erste Opel-Automobil. Weitere Schätze aus der Klassik-Abteilung sind der 4/12 PS “Laubfrosch” von 1924, mit dem Opel die Fließbandfertigung im deutschen Automobilbau einleitete, der luxuriöse Opel Admiral von 1939 und der Commodore GS/E, mit dem Opel 1970 an der 200-km/h-Schallmauer kratzte.

Die Motorsporthistorie der Marke dokumentieren unter anderem der 12-PS-Rennwagen von 1903, der Safari-Rallye-Ascona von 1983 und der legendäre Cliff-Calibra, der 1996 die International Touring Car Championship (ITC) gewann. Spacig wird es mit dem Corsa Moon von 1997; die jüngste Zeit repräsentieren die Studien GT Concept von 2016 und Corsa-e Rally Concept von 2019.

Die große Sonderausstellung “Ferrari – Meisterstücke für Rennstrecke und Straße” läuft parallel und bleibt noch bis Frühjahr 2025 geöffnet. Wir konnten uns alle Ausstellungen in Ruhe ansehen: Eine tolle Auswahl von teils sehr seltenen Fahrzeugen, meist mit spezieller Historie. Hinzu kommt ein guter Mix aus Oldtimern und Motorsport-Legenden, zudem ein schönes Ambiente mit etwa einem Kino und mehr. Manch einer wird vielleicht ein paar volkstümliche Modelle oder Kleinwagen vermissen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. 

Höchste Auszeichnung der automobilen Klassik-Szene

Nicht nur die reinen Besucherzahlen, sondern auch das Feedback der Gäste zeigt, dass das Gesamtkonzept aus Museum, Gastronomie, Entertainment und Shop gut ankommt. Ebenso sorgte das Nationale Automuseum in der Fachwelt für Aufsehen. Den internationalen Stellenwert der rund 150 ausgesuchte Fahrzeuge umfassenden Kollektion mit Exponaten von 1885 bis heute zeigt die Ehrung mit dem FIA Founding Members’ Club Heritage Cup im Dezember 2023. In der automobilen Klassik-Szene ist dies die international höchste Auszeichnung, die ein Museum erhalten kann.

Spektakuläres Ferrari-Portfolio

Nicht nur die beeindruckende Dauerausstellung des Museums sorgte für großes Publikumsinteresse. Maßgeblichen Anteil daran hatten auch die beiden in ihrer Qualität weltweit einmaligen Sonderausstellungen seit der Eröffnung. Den Anfang machte “100 Jahre 24h von Le Mans – der Mythos, die Helden, die Autos” mit 21 originalen Le-Mans-Rennwagen von 1928 bis in die Gegenwart.

The Loh Collection

Im März 2024 öffnete die Nachfolgeausstellung “Ferrari – Meisterstücke für Rennstrecke und Straße”. Sie präsentiert hochklassige Fahrzeuge der italienischen Traumwagenmarke aus acht Jahrzehnten, darunter zwei Formel-1-Weltmeisterautos von Michael Schumacher sowie das heute als “Ferrari Big Five” bezeichnete Hypercar-Quintett von 288 GTO, F40, F50, Enzo und LaFerrari. Daneben sind einzigartige Siegerfahrzeuge der historischen Straßenrennen wie Targa Florio, Mille Miglia und der Carrera Panamericana zu sehen.

Das Museum als Hochschulcampus

Einmalig in Deutschland: Seit dem Wintersemester 2023 fungiert das Nationale Automuseum auch als Hochschulcampus der Fakultät für Wirtschaft und Recht an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU). Prof. Dr. Jochen Buck, Professor für forensisches Sachverständigenwesen an der HfWU, konnte während der Winterpause die ersten Studenten in Dietzhölztal-Ewersbach begrüßen. In einem einsemestrigen Zertifikatskurs erfolgt die Ausbildung zum Certified Expert for Historic Cars (CEHC), also zum Gutachter für klassische Fahrzeuge.

Ebenfalls im November 2023 startete der Kurs zum “Certified Expert for Car Design” (CECD) unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Wolfgang Henseler von der Fakultät für Gestaltung an der Hochschule Pforzheim. Er richtet sich an alle Interessierten, die sich schon immer einmal intensiver mit dem Thema Automobildesign auseinandersetzen wollten.

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