Bild: Polestar
„In Schweden und Norwegen wurde Anfang des Monats auf das unechte Agentursystem umgestellt. Weitere wichtige Märkte sollen in der zweiten Jahreshälfte folgen, hierzu gehört auch Deutschland“, sagte eine Polestar-Sprecherin auf Anfrage der Automobilwoche. Damit folgt das Unternehmen dem Beispiel von VW, das beim Vertrieb seiner Stromern ebenfalls mit der unechten Agentur arbeitet.
Bei der echten Agentur vermittelt der Vertriebspartner die Fahrzeuge im Namen des Herstellers, der alle Risiken und Kosten übernimmt, erklärt die Automobilwoche. „Dadurch hat der Hersteller das Recht, die Preise vorzuschreiben. Dagegen trägt er beim unechten Agenturmodell weniger Risiken und Kosten, darf aber die Preise auch nicht festsetzen.“
Bei Polestar läuft es noch nicht wie erhofft, insbesondere auch in Deutschland. Laut Kraftfahrt-Bundesamt kamen im August weniger als 200 Fahrzeuge der Marke (-75 %) neu auf die Straße. Seit Jahresbeginn sind es 2200 Einheiten, was einem Rückgang von mehr als 50 Prozent entspricht.
Polestar wil wachsen
Um den Absatz weiter anzukurbeln, will Polestar sein Netz ausbauen. Derzeit gibt es acht Vertriebsstandorte (Spaces) und acht Standorte (Test Drive Hubs), an denen Kunden Probefahrten machen können. „Hinzukommen weitere temporäre Eventstandorte, sodass wir Deutschland bereits gut abdecken“, sagte die Sprecherin. „Basierend auf unseren Wachstumsplänen werden wir unser Netzwerk natürlich stetig weiter ausbauen.“ Der Wandel zum unechten Agenturmodell sei hierfür ein wichtiger erster Schritt.
Mit dem großen SUV Polestar 4 hat Polestar in diesem Jahr ihre Produktpalette auf drei Fahrzeuge erweitert. Es wird neben der Mittelklasselimousine Polestar 2 und dem neuen SUV-Coupé Polestar 3 verkauft. Bis 2026 sollen die Sportlimousine Polestar 5 und der Sportwagen Polestar 6 das Portfolio ergänzen.