Eine neue Studie nimmt Umweltfolgen sogenannter Agrokraftstoffe genauer in den Blick. Die Umwelthilfe fordert die Politik zum Handeln auf – und möchte Biosprit teurer machen.
Die Deutsche Umwelthilfe fordert einen CO2-Preis für Biosprit – das würde diesen verteuern. Der Bundesgeschäftsführer der Umwelthilfe Sascha Müller-Kraenner sagte, Deutschland habe sich mit der Förderung von HVO100, E10 und anderen „Agrokraftstoffen“ in Scheinlösungen verrannt, die der Umwelt schadeten. Die Nutzung von Agrokraftstoffen finde unter dem „massiven Einsatz“ von fossilen Rohstoffen, Düngemitteln und Pestiziden statt und gehe dadurch mit einer enormen Belastung für Biodiversität und Klima einher.
Umwelthilfe will CO2-Preis für neuen HVO100-Diesel
Um die Umweltauswirkungen zu bemessen, betrachtete die Studie vor allem den Einsatz von Pestiziden, Düngemitteln und fossilen Rohstoffen. Basis der Berechnungen seien Evaluations- und Erfahrungsberichte der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung für das Referenzjahr 2022. Laut Umwelthilfe könnte der jährliche Einsatz von giftigen Pestiziden für den deutschen Konsum um 24 Prozent verringert werden, wenn hierzulande kein Agrosprit mehr getankt würde.
HVO100-Diesel darf seit dem Frühjahr an den Tankstellen in Deutschland verkauft werden. Das Bundesverkehrsministerium nennt HVO100 eine Alternative zu fossilem Diesel. Bei der Produktion könnten mehr als 90 Prozent an Treibhausgas-Emissionen eingespart werden.
mmo/dpa