Alfa Romeo

Der Junior: Alfa Romeo zeigt seinen ersten Stromer

Eigentlich sollte er ja Milano heißen, doch wegen ministerieller Kritik aus der rechtsgerichteten italienischen Regierung am Produktionsstandort in Polen ging Alfa Romeo allen weiteren Diskussionen aus dem Weg und taufte sein neues kleines SUV kurzerhand in Junior aus. Womit man tief in die Firmengeschichte eintaucht. Denn diesen Namen verwendete Alfa Romeo bereits im Jahr 1966, als eine Variante des Coupés Alfa Romeo Giulia Sprint GT diesen Beinamen erhielt. Dem Alfa GT 1300 Junior folgte später der Alfa Romeo Spider 1300 Junior.

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Wenn ein neues Modell aus dem Hause Alfa Romeo gezeigt wird, dann darf man sich mit einer gewissen Vorfreude immer sicher sein: Das wird ein außergewöhnliches Auto sein. Denn im besten Sinne normal waren Produkte aus der Stadt, in der die Marke vor mittlerweile 114 Jahren als A.L.F.A. („Anonima Lombarda Fabbrica Automobili“) gegründet wurde, noch nie. Aus der mondänen norditalienischen Modemetropole kamen schon immer Autos, die mit jede Menge Glamour und Glitzer ihren Weg in eine Welt voller Sportlichkeit und High Society antraten.

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Weshalb ein neuer Alfa Romeo mehr als jedes andere Auto immer über seine Haute Couture kommt. Und da haben sich die italienischen Blechkleid-Schneider auch beim Junior mal wieder mächtig ins Zeug gelegt. Auf der CMP-Plattform von Stellantis ist ein hinreißend schönes kleines SUV mit eigener Note wie der nach hinten ansteigenden Gürtellinie entstanden: „Coda tronca“ nennt Alfa dieses Heck wie schon beim früheren Spider. Was zudem ins Auge fällt, ist der vom „Centro Stile Alfa Romeo“ neu interpretierte Scudetto. In der Front prangen nämlich die legendären Alfa-Insignien Schlange und Kreuz als Reminiszenz an das Wappen der Stadt Mailand, gefräst aus schwarzem Metall, vor dem eigentlichen Kühlergrill.

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Doch der 4,17 Meter lange, 1,78 Meter breite und 1,50 Meter hohe Junior hat bei einem Radstand von 2,56 Metern nicht nur optische, sondern auch durchaus praktische Vorzüge. So wie das Kofferraum-Volumen von 400 Litern. Im Interieur wird man von gewohntem Alfa-Feeling empfangen. So ist der 10,25 Zoll große Tacho-Bildschirm in ein Armaturenbrett mit den bekannten zwei Kreisen eingebunden. Das Centro Stile Alfa Romeo bezeichnet diese Herangehensweise als „Cannocchiale“ (Fernglas-Design). Die gleiche Größe weist der Bildschirm für das Infotainment in der dem Fahrersitz zugewandten Mittelkonsole auf. Erstmals ist auch die KI ChatGPT als Sprachassistent in einem Alfa Romeo integriert. Der hört auf „Hey Alfa.“.

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Aus technischer Sicht durfte sich Alfa Romeo beim Junior in dem gutausgestatteten Stellantis-Regal bedienen. Der elektrische Antriebsstrang mit einer 54 kWh fassenden Batterie und einem 156 PS starken Elektromotor ist auch „Geschwistern“ wie dem Fiat 600e, dem Jeep Avenger oder dem DS 3 E-Tense zu eigen. Der kann angeblich für eine Reichweite von 410 Kilometern sorgen. Der Junior Elettrica benötigt laut Hersteller 15,0 kWh pro 100 Kilometer. An geeigneten Ladesäulen soll er seine Batterie mit bis zu 100 kW in 30 Minuten von zehn auf 80 Prozent wieder befüllen können. Wem das an Power nicht reicht, der darf sich auf die bereits angekündigte Topversion Junior Elettrica Veloce mit 280 PS freuen. Womit der stärkste Junior zu den Veloce-Versionen von Giulia, Stelvio und Tonale mit Benzinmotor bzw. Hybridantrieb aufsteigen wird.

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Und wer sich dann doch (noch) nicht auf die reine Stromer-Version einlassen möchte, für den hat Alfa Romeo den Junior Ibrida („Hybrid“) im Angebot. Dessen 136 PS starker Benziner mit 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe wird mit einem 21 kW starken 48-Volt-Mild-Hybrid-System für den Antrieb über die Vorderachse kombiniert.

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Die Preisliste für den Alfa Romeo Junior Mild-Hybrid mit 1,2-Liter-Benziner beginnt bei 29.500 Euro. Den vollelektrisch angetriebenen Alfa Romeo Elettrica bekommt man ab 39.500 Euro.  Zur Serienausstattung gehören Leichtmetallfelgen im 17-Zoll-Format beim Ibrida, bzw. mit 18 Zoll Durchmesser beim Elettrica. Scheinwerfer und Heckleuchten haben LED-Technik. Radkästen, Stoßfänger und Seitenschweller weisen schwarze Akzente auf.

Text und Fotos. Charlys Autos

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