- Der Alfa Romeo Stradale 33 – Der Unerreichbare
- Samstag: Tracktime für Privatfahrzeuge und Vintage-Gruppe
- Sonntag – Trackday im Alfa Romeo Giulia GT 1600
- Das Rahmenprogramm auf der Alfa Romeo Pista & Piloti 2024
- Fazit – Ein Familien-Event, welches kaum Wünsche offen lässt
Zum siebten Mal jährt sich die Veranstaltung Alfa Romeo Pista & Piloti auf dem Auto-Testgelände in Pferdsfeld in Rheinland-Pfalz. Was wird dabei geboten?
Ein Startfeld mit über 300 teilnehmenden Autos; von der rassig-sportlichen Alpha Romeo Giulia bis zum Vorkriegsfahrzeug-Rennen inklusive klassischem Le-Mans-Start wird stilgerecht alles auf den Racetrack gejagt, was vier Räder hat. NewCarz war vor Ort dabei – ein Eventbericht.
Dazu gibt es den Sound aufkreischender Motoren, quietschender Reifen und viel weißen Qualm. Weitere Highlights: Die Präsentation des neuen Alfa Romeo Stradale 33, der zum Bestaunen und Reinsetzen einlud – nebst historischem Original und der neue Alfa Romeo Junior, der ebenfalls begutachtet werden konnte. Beeindruckend waren auch die wunderschönen Giuliettas, die aufgereiht zum Bestaunen bereitstanden und ebenbürtig mittels Parade auf dem Track den 70. Geburtstag feierten – unter den Blicken der Fans nahe des Tracks.
Unser persönliches Highlight: Die Mitfahrt bei Marc Montwe im Romeo Giulia GT 1600 am Sonntag. Klingt nach einem fantastischen Wochenende für Racetrack-Fans und Freunde der italienischen Autokultur? Das fanden wir auch und fassen unsere Eindrücke hier zusammen.
Der Alfa Romeo Stradale 33 – Der Unerreichbare
In der Alfa Romeo Drivers Lounge steht sie da, die faszinierende Neuauflage des Alfa Romeo 33 Stradale – eines der Höhepunkte des diesjährigen Alfa Romeo Pista & Piloti, denn es gibt das Fahrzeug 33 mal und alle Exemplare sind bereits verkauft.
Nur 33 Exemplare gibt es von dieser absoluten Schönheit…
…dem stets in Handarbeit gefertigten Alfa Romeo Stradale 33…
…der in jedem Fall das Highlight schlechthin auf der Pista & Piloti 2024 war…
…und permanent als ein Publikumsmagnet wirken konnte.
Zu Recht ist das handgefertigte Meisterwerk als Symbiose aus Rennsport und Design ein Publikumsmagnet für die Besucher der Lounge. Was steckt unter den fließenden Linien des Designerstücks made in Italy? Ein 3.0-Liter V6 Biturbo mit 620 PS, der den Alfa Romeo Stradale 33 auf 333 km/h peitscht. Drei Sekunden vergehen von null bis Tempo 100. Diese Zahlen zeigen unmissverständlich, dass der Design-Platzhirsch der Alfas in jeder seiner (Carbon-)-Fasern durchdacht ist.
Warum ist er nun als unerreichbar betitelt? Nun, alle 33 Exemplare, die in Zusammenarbeit mit den Kunden des Fahrzeugs gefertigt wurden, sind bereits verkauft, zu einem nicht näher benannten Preis. Interessante Details werden uns auch genannt: Beispielweise lieben die Kunden noch die klassischen Knöpfe und Tasten und genießen den Digital Detox im Interieur. Der zentrale Screen lässt sich auf Wunsch ausfahren, sodass er das Design nicht dominiert – um nur eines der Besonderheiten zu nennen.
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Samstag: Tracktime für Privatfahrzeuge und Vintage-Gruppe
Der Samstag ist geprägt von quietschenden Reifen und weißem Rauch – Willkommen bei der Driving Experience, bei der die Fahrer von Instruktoren im Training unterstützt werden, um das Beste aus ihren Alfa Romeos herauszuholen. Danach werden die Alfas von der Leine gelassen, um den Track zu bespielen.
Um eine Platzierung und Siege geht es in keinem der Settings während der Tracktime – dieses Event hat das gesellige Beisammensein und die Liebe zur italienischen Autokultur und -tradition im Fokus. Ein Highlight am Abend ist der Alfa Romeo Pista & Piloti Nightrun für die Vorkriegs-Rennfahrzeuge mit ihren stets stilgerecht gekleideten Fahrern.
Absolutes Highlight am Samstag des Event-Wochenendes…
…waren die Track Times für die Event-Besucher, um ihr Schmuckstück…
…einmal auf einer echten Rennstrecke zu bewegen.
Auch wenn die italienische Flagge den Start immer symbolisch eröffnete…
…ging es nicht um Sieg oder Rundenzeit, sondern um das Gefühl und das Dabeisein.
Diese stellen ihre Oldtimer artgerecht in einer langen Formation nahe der Zuschauer auf und starten in einem Le-Mans-Start, bei dem die Fahrer außerhalb des Fahrzeugs aufs Startsignal warten um dann zum Auto zu sprinten, zu starten und sich im Feld zu platzieren. Ein einmaliges Erlebnis für die vielen Zuschauer – etwas, das man in dieser Machart selten zu Gesicht bekommt.
Ein weiterer Höhepunkt war die Vintage Gruppe mit ihren Oldtimern…
…die einen klassischen Le-Mans-Start hinlegten…
…um dann ein Showrennen zu absolvieren…
…welches für viel Jubel unter den Zuschauern sorgte.
Das Besondere? Da das Event größentechnisch so überschaubar ist, sind die Tribüne und die Zuschauerabsperrungen sehr nah am Track, sodass man den Zielbereich und ein gutes Viertel der Rennstrecke gut überblicken kann – so hautnah dabei ist man selten und das macht den Charme dieses familiären Events aus.
Sonntag – Trackday im Alfa Romeo Giulia GT 1600
Gedankt sei an dieser Stelle Marc Montwe, der uns am Sonntag als Beifahrer in seinem Alfa Romeo Giulia GT 1600 mit einem 1,6-Liter-Motor und ca. 140 PS auf den Racetrack mitnahm. Was das bedeutet? Sturmhaube auf, Helm auf, rein in die Rennschale, angeschnallt und festgezurrt, denn die auch als Alfa Bertone und Kantenhaube bezeichnete Giulia steht schon aufheulend in der Schlange, um unter der schwingenden Italienflagge auf den Track zu rasen.
Am Sonntag ging es mit diesem legendären Boliden aus den 1960er auf die Rennstrecke.
…der erfolgreichen Alfa Romeo Giulia GT 1600.
Dort fühlt sich die Giulia GT Baujahr 1966 spürbar wohl, wurde sie doch ursprünglich auf Rundstreckenkursen und in Bergrennen eingesetzt, so die Besitzer Tom und Marc, die seit 2019 als gemeinsames Hobby an dem Auto schrauben und es bei diversen Veranstaltungen präsentieren.
Wie sich 30 Minuten Tracktime im umgebauten Oldtimer anfühlen? Sehr heiß, voller Benzinduft und unvergesslich, denn das Fahren ist hier hautnah fühlbar, das Kreischen des Motors und der Reifen unüberhörbar, alle Schaltvorgänge spürbar – hier ist man noch Eins mit der Maschine.
Nach diesem einprägenden Erlebnis folgt zur Mittagszeit die Präsentationsfahrt “40 Jahre Alfaclub” und die Jubiläumsparade “70 Jahre Giulietta”, welche ganz klar zu den Publikumsmagneten zählen, denn die wunderschönen Fahrzeuge so in Kolonne unter der geschwungenen italienischen Flagge auf den Track fahren zu sehen, ist definitiv ein Gänsehauterlebnis – und das nicht nur für Alfisti. Nach der zweiten Tracktime der Oldtimer endete die Veranstaltung am Sonntagabend gegen 17.30 Uhr.
Das Rahmenprogramm auf der Alfa Romeo Pista & Piloti 2024
Im sogenannten Fahrerlager ging es sehr entspannt zu: Besucher flanieren und schauen sich die Alfa Romeo-Modelle und die Teilnehmer anderer Marken an, die hier auf die Tracktime warten – nebenher kommt man mit den Fahrern ins Gespräch, die meist im Wohnmobil und unter Zelten die Zeit zwischen Präsentationsfahrten und Tracktimes verbringen. Dort sind auch die Clubs beheimatet und die technische Abnahme der Fahrzeuge erfolgt vor Ort.
Viel zu sehen gab es rundum die Pista & Piloti 2024…
…denn neben älteren Modellen von Alfa & Co….
Es war definitiv für jeden etwas dabei…
…der nur ansatzweise Spuren von Benzin im Blut vorweisen konnte.
Die Gruppe “Vintage” mit Fahrzeugen aus der Vorkriegszeit hat ihr schattiges, rund angelegtes Lager fast schon romantisch unter großen Tannen aufgeschlagen. Die Fahrzeuge werden in einer Art Rondellsetting präsentiert und die Fahrerinnen und Fahrer sind stets stilecht gekleidet – moderne Modetrends sucht man hier vergeblich.
Die Szenerie wird musikalisch passend untermalt, denn immer wieder schallen Melodien aus der Zeit über das Gelände und begleiten die Besucher, während diese zwischen den Stationen Drivers Lounge mit Goodies, Snacks, dem Alfa Romeo Stradale 33 und der Piazza sowie dem Racetrack hindurch flanieren.
Das Gelände ist klein und überschaubar, man sieht viele Handshakes, viele herzliche Begrüßungen, angeregte Gespräche – man kennt sich und die Gemeinschaft der Alfisti ist eingeschworen. Es herrscht eine ungezwungene, sehr entspannte Atmosphäre. Stilecht ist die Piazza auch kulinarisch stilecht italienisch geprägt und die Preise sind sehr angemessen. Viele verbrachten somit bei Zigarre, Wein, handgemachtem Kaffee und Pasta eine genussvolle, sehr angenehme Zeit.
Fazit – Ein Familien-Event, welches kaum Wünsche offen lässt
Unser Resümee? Wer sich für eine Kombination aus Oldtimern, Rennstrecke, Alfa Romeo und italienischen Lifestyle begeistert, wird das Pista & Piloti-Wochenende in Pferdsfeld mit Sicherheit in jedem Detail genießen. Die facettenreiche Ausrichtung und die durchgängig sympathische Atmosphäre machen dieses Event auch absolut familientauglich.
Die beiden Highlights des Events schlechthin: der Stradale 33 und die Giulia GT 1600 hier im Showroom.
Es ist darüber hinaus größentechnisch überschaubar, stilecht und sehr liebevoll geführt, sodass es nicht verwundern sollte, wenn mit den nächsten Jahren das Startfeld und die Besucherzahl immer weiter anwachsen. Denn Qualität spricht sich herum und das zu Recht. Daher gern bis zum nächsten Jahr in Pferdfeld.
So manches Exemplar reiste auf dem Anhänger zur Pista & Piloti 2024…
…um nicht zu viele Kilometerchen auf die ohnehin betagte Uhr zu fahren.
Andere wiederum ließen es sich nicht nehmen, aus eigener Motorkraft anzureisen.
Text & Fotos: NewCarz