Alfa Romeo

Alfa Romeo Stelvio

Tests

Alfa Romeo Stelvio Veloce 2,2 AT8 Q4 im Test

In einem heiß umkämpften Segment ist der sportliche Stelvio jetzt frisch geliftet unterwegs. Ob er gegen die modernere Konkurrenz noch eine Chance hat, verraten wir im Test.

alfa romeo stelvio veloce 2,2 at8 q4 im test

Alfa Romeo Stelvio Veloce 2,2 AT8 Q4 (c) Stefan Gruber

Alfa Romeo hat im Jahr 2017 mit dem Stelvio seinen ersten SUV in der Markengeschichte vorgestellt, Ende 2023 ist er mit frischer Optik und technisch verfeinert ins neue Modelljahr gegangen.

Das Facelift hat ihm vor allem eine neue Frontpartie beschert, die jetzt mit modernen Full LED Matrix Scheinwerfern aufwarten kann.

Geblieben ist der äußerst sportive Look, auch nach sieben Jahren am Markt hat der Stelvio noch nichts von seiner Anziehungskraft verloren, ganz im Gegenteil. Sein zeitloses Design lässt so manch neueres Modell der Konkurrenz schon alt aussehen.

Für unseren Test haben wir die sportliche Veloce-Version mit dem kräftigen Dieselmotor und Allradantrieb kombiniert. Im Listenpreis von 72.500,- Euro ist schon eine sehr gute Basisausstattung inkludiert.

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Unter anderem gibt es neben den adaptiven Full LED Matrix Scheinwerfern auch noch einen adaptiven Tempomat, 20“-Alufelgen, Sport-Ledersitze mit Sitzheizung vorne, Lenkradheizung, einen 12,3“-Digitaltacho ein 8,8“-Touchscreen mit Navi und noch vieles mehr.

Optional erfreute unser Testfahrzeug noch mit dem Technologie-Paket, dem Premium Interieur und Sound-Paket, einer elektrischen Anhängekupplung, einem Glasschiebedach und der wunderschönen Blue Misano-Lackierung.

Der Gesamtpreis summiert sich damit auf 81.278,- Euro, was den Premium-Anspruch des SUV unterstreicht.

Sportliches Cockpit im Alfa Romeo Stelvio

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Ein Blick in den Innenraum zeigt, dass er diesem Anspruch auch gerecht wird. Das Interieur wirkt extrem nobel, ist top verarbeitet und kann mit einem sehr gelungenen Materialmix aufwarten.

Alles wirkt wirklich solide, und die großzügigen Dekoreinlagen im Alu-Look versprühen einen sehr sportiven Touch.

Auch das griffige Dreispeichen-Lederlenkrad liegt perfekt in der Hand, und die Sport-Ledersitze sehen nicht nur gut aus, sie bieten auch perfekten Halt und sind sehr bequem.

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Eine Wohltat ist auch das Cockpit, welches im Zuge des Facelifts einen 12,3“-Digitaltacho erhalten hat, der über eine sehr schöne Darstellung verfügt.

Geblieben ist der 8,8“-Touchscreen, der auch noch via Dreh/Drück-Regler auf der Konsole zwischen Fahrer und Beifahrer gesteuert werden kann. Ein Feature, auf welches immer mehr Hersteller verzichten, das aber überaus praktisch ist.

Das 8,8“-Display kann mit einer sehr schönen Darstellung aufwarten und lässt sich intuitiv bedienen, die Klimasteuerung ist zudem noch klassisch via getrennt positionierter Drehregler steuerbar.

Geräumiger Innenraum

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So hat man im Stelvio noch das Gefühl in einem echten Auto zu sitzen, und nicht hinter dem Kommandoplatz der Notrufzentrale, so wie die Display-Flut bei manchem Konkurrenten jetzt wirkt.

Einziges Manko am Cockpit sind die zwischen dem Lenkrad und den Hebeln positionierten Schaltwippen, die nach wie vor gar groß geraten sind. Die Knöchel unserer Finger waren schon froh, als wir den Stelvio wieder abgegeben haben, da sie unweigerlich bei jeder Fahrt unfreiwilligen und schmerzhaften Kontakt mit den Wippen hatten.

Überzeugen kann der Stelvio beim Platzangebot, auch wenn der sportive Touch ein bisschen Kopf- und Kniefreiheit im Fond kostet.

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Das Kofferraumvolumen ist mit 525 bis 1.600 Litern ebenfalls großzügig bemessen. Ein Hit ist auch die elektrische Anhängekupplung, die per Knopfdruck aus- und auch eingefahren werden kann.

Bei Alfa Romeo ist aber natürlich auch immer der Motor ein entscheidender Faktor für den Kauf, und auch hier soll der Italiener das Herz der Käufer höher schlagen lassen.

Ein 2,2-Liter-4-Zylinder-Dieselmotor mit einer Leistung von 210 PS (154 kW) liefert bei 1.750 U/Min ein maximales Drehmoment von 470 Nm. Geschaltet wird über eine fein schaltende 8-Gang-Automatik.

Mehr Fahrspaß als man vermuten würde

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Alfa Romeo Stelvio Veloce 2,2 AT8 Q4 (c) Dr. Marianne Skarics-Gruber

Am Papier lesen sich 210 PS für einen rund 470 cm langen SUV ja nicht berauschend, Alfa Romeo hat es aber geschafft, dass der Motor deutlich stärker wirkt.

Egal ob beim Sprint von 0 auf 100 km/h, den der Stelvio in flotten 6,6 Sekunden absolviert, oder beim Zwischensprint, man hat immer viel Kraft zur Verfügung, die man auch spürt.

Seine Höchstgeschwindigkeit erreicht der Stelvio bei 215 km/h, wobei es bei normaler Autobahngeschwindigkeit im Innenraum sehr leise bleibt. Die Geräuschdämmung ist nämlich ebenfalls Premium-Klasse.

Das ist sogar etwas schade, denn der Sound des Dieselmotors stört nicht mit sonst bei diesen Aggregaten üblichem Dieselnagel, sondern hört sich überraschend angenehm an. Es werden hier eher Erinnerungen an klassische Boxer-Motoren geweckt.

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Der Allradantrieb sorgt stets für eine perfekte Kraftverteilung, und auch wenn der Stelvio förmlich auf der Straße klebt, so bleibt er noch immer recht komfortabel ausgelegt. Bodenunebenheiten werden gut weggefiltert.

Dank der direkten Lenkung fühlt sich der Stelvio auch extrem wendig an, was zur sportlichen Ausrichtung wunderbar passt.

Über das bei Alfa Romeo schon lange bekannte „DNA“-Drehrad kann man auch verschiedene Fahrmodi wählen. Im Dynamic-Modus ist der Stelvio dabei natürlich am knackigsten zu bewegen.

Für den täglichen Bedarf empfiehlt sich der normale Modus, der mit einem gelungenen Mix aus Spritzigkeit, Komfort und Effizienz aufwarten kann.

Verbrauch geht in Ordnung

alfa romeo stelvio veloce 2,2 at8 q4 im test

Bewegt man seinen Stelvio im Eco-Modus, kann man dafür sicher die vom Werk angegebenen 6,0 bis 6,5 Liter Verbrauch pro 100 Kilometern erreichen.

Wir waren den sportlichen Genen entsprechend eher flotter unterwegs und sind auf immer noch sehr vertretbare 7,4 Liter Durchschnittsverbrauch gekommen.

Bei der Sicherheitsausstattung zeigt sich der Stelvio am Puls der Zeit, er bietet alle Annehmlichkeiten, ohne dabei mit störenden Fehlmeldungen zu nerven.

Lediglich eine einfachere Deaktivierung der von der EU verordneten und extrem nervigen Warnsysteme wäre schön. Dafür sind im Stelvio einfach zu viele Schritte notwendig, was unnötig vom Fahren ablenkt.

Das Facelift hat dem Alfa Romeo Stelvio aber auf jeden Fall sehr gut getan, er hat jetzt jene modernen Systeme erhalten, die ihm bislang gefehlt haben, ohne dabei auf bekannte Vorzüge verzichten zu müssen.

Der Stelvio sticht in vielen Belangen manch moderne Konkurrenz locker aus und bietet neben seinem sportiven Touch auch eine exzellente Verarbeitung und luxuriöse Ausstattung.

Was uns gefällt:

Das sportliche Design, die Power, die Straßenlage, der Fahrkomfort, die Ausstattung, das Cockpit

Was uns nicht gefällt:

Die Deaktivierung der EU-Warnsysteme dauert zu lange, die überdimensionalen Schaltwippen

Testzeugnis:

Sicherheit: 1-

Ausstattung Komfort: 1

Verbrauch: 2-

Fahrleistung: 1

Fahrverhalten: 1

Verarbeitung: 1

Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1

Platzangebot Rückbank: 2

Kofferraum: 1-

Bedienbarkeit: 3

Ablagen: 2-

Übersichtlichkeit: 2-

Technische Daten Alfa Romeo Stelvio Veloce 2,2 TD Q4 AT

Preis in Euro
Testwagenpreis ohne Extras 72.500,00
Testwagenpreis mit Extras: 81.278,00
davon Steuern 20.166,72
Technische Daten
Zylinder 4
Hubraum in ccm 2.143
Leistung PS/KW 210/154
Max. Drehmoment Nm/bei U/min 470/1.750
Getriebe 8 Gang Automatik
Antriebsart Allradantrieb
Fahrleistung und Verbrauch
0 – 100 km/h in sek. 6,6
Höchstgeschwindigkeit in km/h 215
Durchschnittsverbrauch in Liter 6,0 – 6,5
CO2 Ausstoß pro km in Gramm 160 – 169
Abmessungen und Gewichte
Länge in cm 468,7
Breite in cm 190,3
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) 163,2
Radstand in cm 281,8
Kofferraumvolumen in Liter 525 – 1.600
Tankinhalt in Liter 58
Leergewicht in kg 1.745
Zulässiges Gesamtgewicht in kg 2.410
Max. Zuladung in kg 665

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