Bild: Mercedes (Symbolbild)
Das Unternehmen rücke von dem Plan ab, die Luxuslimousine in Europa ab dem Jahr 2030 nur noch als Elektroauto anzubieten, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Die Schwaben wollen demnach künftig zwei Versionen des Flaggschiffs entwickeln. Es soll weiterhin eine mit Verbrennungsmotor und eine mit E-Antrieb geben, sagte Vorstandschef Ola Källenius der Zeitung.
Mit dem Entschluss reagiere Mercedes-Benz auf die sinkende Nachfrage nach Elektroautos, insbesondere auch nach der elektrischen S-Klasse, für die es seit wenigen Jahren unter der Bezeichnung EQS ein vollelektrisches Pendant der Marke im Programm gibt. Unklar ist, ob das bedeutet, dass der EQS eingestellt und die S-Klasse in Zukunft auch als reiner Stromer angeboten werden soll. MIt Plug-in-Hybrid-Antrieb gibt es die Luxuslimousine schon.
Aus heutiger Sicht bleibe das batterieelektrische Auto „der Hauptweg“, sagte der Manager. Mercedes-Benz werde nunmehr aber „bis weit in die Dreißigerjahre“ hinein Verbrennungsmotoren bauen. Dafür sollen nicht nur die Benziner, sondern auch die Vier- und Sechszylinder-Dieselmotoren fit gemacht werden.
Mercedes-Benz stehe zu dem Ziel, bis zum Jahr 2039 das Geschäft bilanziell CO2-neutral zu stellen, betonte Källenius. Das schließe alle Emissionen aus der Produktion, auch der von Zulieferteilen, und aus der Nutzungsphase der Autos ein. Als Zwischenziel hatte der Konzern definiert, dass er bis 2030 so weit sein wolle, 100 Prozent der Kunden mit Elektrofahrzeugen beliefern zu können, wo dies der Markt erlaubt. „Nun sehen wir aber, dass die Hochlaufkurve im Markt für Elektrofahrzeuge nicht so steil verläuft, wie die meisten vor drei, vier Jahren gedacht haben“, so der CEO.
Der Markt für Elektrofahrzeuge sei derzeit noch nicht so groß, wie es die meisten – auch Mercedes-Benz – erwartet haben. Zu einer möglichen Revision des geplanten praktischen Verbots von Verbrennern in der Europäischen Union äußerte sich Källenius indirekt: „Dafür muss man sich Zahlen, Daten, Fakten objektiv und nüchtern anschauen, etwa, wie es mit dem Aufbau der Ladeinfrastruktur läuft, wie schnell sich der Markt für Elektroautos entwickelt und ob der dafür benötigte grüne Strom zur Verfügung steht.“