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Der Sonne hinterher nach Südspanien - Mit dem Wohnmobil in Andalusien überwintern

der sonne hinterher nach südspanien - mit dem wohnmobil in andalusien überwintern

Überwintern in Andalusien. Beispielsweise in Almeria: Die maurische Festung Alcazaba überragt weithin sichtbar die Altstadt.

Es ist grau, nass und bitterkalt, als wir unsere Tour starten. Der Winter hält Deutschland fest im Griff. Nur der Blick auf die Wetterprognose für Malaga hebt die Stimmung im Reisemobil: acht Stunden Sonne, 21 Grad.

Im Süden Europas überwintern

Ziemlich genau 2.400 Kilometer weiter erfüllt sich die Erwartung: Sanft wiegen sich die Palmen im gleißenden Sonnenlicht, der Himmel und das Meer halten ihr schönstes Postkartenblau bereit, und die Temperatur fühlt sich sogar noch viel wärmer an.

Unterwegs, auf den Autobahnen in Frankreich und Spanien, treffen wir viele Verbündete. Zahlreiche Reisemobile sind unterwegs in freundlichere Gefilde. “Viele Reisende kommen Ende Oktober, manche auch erst nach Weihnachten”, sagt Wolfgang Lettner, der gemeinsam mit seiner Frau den Oasis-Camperpark in Vera betreibt. “Spätestes bis zum 6. Januar ist hier alles voll, und das bleibt so bis Ende März.”

Andalusien: Das Kalifornien Europas

Im “Kalifornien Europas”, wo vor allem riesige Plantagen unter Plastikfolien die Küstenlandschaft prägen und im Sommer die Reiseveranstalter auf die Masse setzen, ist ein neuer Wirtschaftszweig entstanden: der Überwinterungstourismus. Dabei sind vor allem Camperinnen und Camper im Reisemobil eine treibende Kraft.

Jedes Jahr kommen mehr. Und deshalb ist die Stellplatzszene mächtig in Bewegung. Es gibt zahlreiche Trends: Zum einen sind da einige Leuchtturmprojekte – meist privat geführte Stellplätze –, eher größer dimensioniert, gut ausgestattet und entsprechend gut ausgelastet, etwa in Vera, Nijar oder Torre de Benagalbón (alle Stellplätze siehe unten). Sie dienen vielfach als Referenz für neue Angebote.

Zum anderen bieten auch viele Kommunen, zum Beispiel in Yachthäfen (Caleta de Vélez, Almerimar) und an Sportanlagen (Antequera, Archidona) vermehrt Stellplätze an.

Auch Reisemobilhändler, (Almayate, Malaga) und Campingplätze (Balerma) haben die Zeichen der Zeit erkannt. “Bisher diente unser Stellplatz vor der Schanke vor allem als Reserve für Campinggäste”, sagt Direktor José Gastalver vom Camping Mar Azul, “aber vielleicht entwickeln wir daraus auch ein eigenständiges Angebot.”

Darüber hinaus gibt es zahllose Stellplätze auf öffentlichen Parkplätzen, wie in Almeria, Fuengirola, Mijas, Torre del Mar, wo Reisemobile im Winter geduldet werden. Manchmal liegen die Plätze direkt am Strand und sind nicht immer offiziell als Stellplatz ausgewiesen.

Und dann gibt es noch viele Campingplätze, die sich zum Überwintern anbieten.

Tapas essen und Sonnen in Spanien

Was macht man zwei, drei und mehr Monate in Andalusien? “Uns tut die Sonne und Wärme einfach gut”, meint Hellmut Wagner aus Landshut. “Hier ist es viel angenehmer als bei uns im Winter.”

Seine Frau Andrea schätzt vor allem die Sehenswürdigkeiten der Region: “Es gibt in Andalusien ganz viele alte Städte, kulturelle Schätze und wunderbare Natur. Das schafft man gar nicht in einem Winter!”

Nicht immer ist die Parkplatzsuche in den Topspots einfach, deshalb mieten sich viele Reisemobilisten – so sie ihn nicht in der Garage an Bord haben – gelegentlich einen Pkw. Hellmut Wagner: “Das ist völlig unkompliziert und gar nicht teuer.”

Weniger Tourismus, mehr Ruhe

Tatsächlich schüttet Andalusien gerade im Winter für Touristen ein Füllhorn aus, denn zu dieser Zeit lassen sich viele Attraktionen mit Muße erkunden, die spätestens ab Mai völlig überlaufen sind. Die maurischen Vermächtnisse in Malaga, Granada, Cordoba und Almeria gehören dazu, aber auch die Tropfsteinhöhlen in Nerja, die Naturparadiese El Torcal und das Cabo de Gata.

Zurück in Deutschland ist alles wie vor Antritt der Fahrt. Es ist grau, nass und bitterkalt. Ein letzter Blick auf die Wetterprognose für Malaga: zwölf Stunden Sonne, 30 Grad!

Wer dort geblieben ist, hat alles richtig gemacht.

Stellplatz-Tipps in Andalusien

promobil zeigt, wo Sie mit dem Reisemobile in Südspanien überwintern können.

Der Stellplatz am Ortsrand von Almayate 30 Kilometer östlich von Málaga wird von einem Reisemobil-Händler betrieben. Es handelt sich um einen Schotterplatz mit Stromanschlüssen. In nur 200 Metern erreicht man von hier aus den Strand. Einige Bewertungen im Stellplatz-Radar sprechen davon, dass der Preis für die Übernachtung zu hoch sei, andere schätzen, dass ihnen ein “netter Empfang” bereitet wurde.

Antequera ist eine Stadt im Hinterland, die bekannt ist für ihre Vielzahl an Kirchen. Sie ist der perfekte Ausgangspunkt für das Naturschutzgebiet El Torcal. Bei der Anfahrt, sollte man aufpassen, das Campingfahrzeug richtig zu platzieren: “Man darf nicht beim Visiter Center parken. Nur den unten am Parkplatz.”

Der Stellplatz in Archidona liegt etwa auf halber Strecke im Inland zwischen Málaga und Granada: “Für eine Übernachtung in der Nähe der Autobahn gut geeignet.”

Der Stellplatz liegt direkt im Hafen von Caleta de Vélez. Hier findet täglich eine Fischversteigerung statt. In 300 Metern Fußweg erreicht man den Stadtstrand. Eine der jüngsten Bewertungen im Stellplatz-Radar zeigt sich sehr zufrieden: “Wir haben uns hier wohlgefühlt. Die Sanitäranlagen wurden täglich gereinigt. “

Im Örtchen El Hornillo kann man drei Dinge tun: Windsurfing, Obst- und Gemüse anbauen und mit dem Reisemobil übernachten. In 4 Kilometern Entfernung liegt das touristisch etwas besser erschlossene und pittoreske Torre del Mar. “Sauber Platz, großzügige Parzellen, freundlicher Besitzer, direkter Zugang zum Strand, für Zwischenstopps sehr gut geeignet.”

Der Platz in Fuengirola liegt auf einem öffentlichen Parkplatz.

Wer bei einem fast obligatorischen Besuch der Stadt Granada gerne direkt in der Stadt stehen möchte, für den eignet sich dieser Platz. Dafür muss man allerdings auch ein paar Euro mehr hinblättern. Kleiner Trost: “Die Alhambra ist nur 15 Min entfernt, man steht ruhig und spart den Campingplatz + Taxe / Bus”

Dieser Stellplatz in Málaga liegt direkt an der Sonnenküste, der Costa del Sol. Mit dem Bus erreicht man das Stadtzentrum in etwa 10 Minuten. “Von Reihe 1 und 2 sieht man das Meer und es führt ein Radweg direkt nach Málaga. In direkter Umgebung des Platzes gibts ein Lebensmittelgeschäft und frische Brötchen. Die Straße störte uns nicht im Geringsten, das Meeresrauschen überdeckte wohl Verkehrsgeräusche. “

Der Stellplatz im Küstenstädtchen Torre de Benagalbón liegt 550 Meter vom Jachthafen entfernt und 1,5 km vom Playa de Chicles. Der Sand der Stadt ist dunkel, da er vulkanischen Ursprungs ist. Auf dem Stellplatz wartet auf Gäste ein “sehr netter, englischsprechender und hilfsbereiter Betreiber.” Die Stadt Vera in der Provinz Almería lockt Gäste mit mehreren kilometerlangen Stränden, unter denen sich auch ein FKK-Strand befindet. Die Bewertungen des Platzes sind fast durchweg positiv: “Ein wirklich super Platz, etwas abseits vom Strand. Darum sollte man Fahrrad oder sonstiges dabei haben, dann ist alles schnell zu erreichen. Sehr schön in der Natur.”

Dieser zweite ganzjährig geöffnete Stellplatz in Vera hat ebenfalls sehr viele gute Bewertungen: “Toller Stellplatz mit sehr freundlichen Betreibern. In mehrere Bereiche gestalterisch nett aufgeteilt. Ausreichend große und parzellierte Plätze. Gute V+E und saubere Duschen und Toiletten. Stadt und EK-Möglichkeiten fußläufig erreichbar.”

Ein weiterer Stellplatz in Vera befindet sich auf dem Gelände des Camping- und Mietunterkunft-Parks Resort Indalo mit Pool und Campinglatz-Ausstattung. Hier ist man auf Langzeit-Gäste eingestellt.

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