Rolls-Royce zeigt seinen Mikro-Atomreaktor für den Mond
Laut Rolls-Royce habe man gemeinsam mit mehreren Partnern verschiedene Aspekte eines möglichen Reaktormodells erarbeitet. Dabei habe man sich auf 3 Hauptmerkmale konzentriert: den Brennstoff, die Methode der Wärmeübertragung und die Technologie zur Umwandlung der Wärme in Elektrizität.
Unabhängige Stromversorgung
Ziel ist es, eine sichere Stromversorgung zu garantieren, unabhängig von Standort, Sonnenlicht und anderen Umweltbedingungen. Angedacht ist aber bereits jetzt, dass der Mikroreaktor in ferner Zukunft auch auf der Erde genutzt werden soll, etwa im Verteidigungssektor oder in der Industrie an abgelegenen Orten.
Bei dem nun gezeigten Modell handelt es sich nicht um das fertige Design, sondern lediglich um ein Konzept, wie der Reaktor aussehen könnte. Zum Mond schicken will man die Technologie bis 2030, wie es heißt. Zu den Partnern, mit denen Rolls-Royce den Reaktor entwickelt, zählen unter anderem die University of Oxford, die Bangor University und die Loughborough University.
Rolls-Royce arbeitet auch an kleinen modularen Reaktoren
Rolls-Royce hat außerdem einen kleinen modularen Reaktor (Small Modular Reactor – SMR) in der Entwicklung, der deutlich kleiner als herkömmliche Kernkraftwerkreaktoren ist. Durch die kompakte Größe soll er zumindest teilweise in einer Fabrik vorproduziert werden können und an verschiedene Standorte gebracht werden, was die Kosten deutlich verringern soll. Der Reaktor soll über eine Dauer von 60 Jahren eine elektrische Leistung von 470 Megawatt erbringen. Moderne, “große” Reaktoren leisten das 3- bis 4-Fache.
Der Mikro-Reaktor für den Mond dürfte allerdings noch einmal deutlich kleiner sein. Laut der Internationalen Atomenergie-Organisation sind sie “ausgelegt für die Erzeugung von elektrischer Energie mit einer Leistung von typischerweise bis zu 10 Megawatt”. Durch ihre geringe Größe sollen sie aber in neuen Bereichen eingesetzt werden können, wie etwa der Raumfahrt.