Rolls-Royce

Rolls-Royce Phantom II von 1929 ist zum Elektroauto mutiert

Der Umbau der Firma Electrogenic gehört Hollywood-Star Jason Momoa

rolls-royce phantom ii von 1929 ist zum elektroauto mutiert

Zum Umbau von klassischen Fahrzeugen scheiden sich die Geister. Allerdings bleiben diese Projekte eher die Ausnahme, da sie eine Menge Geld kosten. Für Hollywood-Star Jason Momoa indes kein Problem. Er hat sich einen fast 100 Jahre alten Rolls-Royce umrüsten lassen.

Das britische Unternehmen Electrogenic hat bekannt gegeben, dass der atemberaubende Rolls-Royce Phantom II aus dem Jahr 1929, den man kürzlich auf Elektro umgerüstet hat, für einen ganz besonderen Kunden fertiggestellt wurde: Jason Momoa – Star aus Game of Thrones, Aquaman und Dune.

Bildergalerie: Electrogenic 1929 Rolls-Royce Phantom II mit Jason Momoa

rolls-royce phantom ii von 1929 ist zum elektroauto mutiert rolls-royce phantom ii von 1929 ist zum elektroauto mutiert rolls-royce phantom ii von 1929 ist zum elektroauto mutiert rolls-royce phantom ii von 1929 ist zum elektroauto mutiert rolls-royce phantom ii von 1929 ist zum elektroauto mutiert rolls-royce phantom ii von 1929 ist zum elektroauto mutiert rolls-royce phantom ii von 1929 ist zum elektroauto mutiert

Der Wagen wurde ursprünglich von einem gigantischen 7,7-Liter-Reihensechszylinder-Motor mit Stößeln angetrieben, der zwischen 40 und 50 PS leistete und direkt an ein nicht synchronisiertes Viergang-Schaltgetriebe angeschlossen war. In der Standardkonfiguration gab Rolls-Royce eine Höchstgeschwindigkeit von “weit über 80 mph” (ca. 130 km/h) an. Jetzt wurden der Benzinmotor und das Getriebe sorgfältig entfernt und durch 93-kWh-Batterien ersetzt, die präzise in die bestehende Struktur des Fahrzeugs integriert wurden.

Die Batterien speisen einen zwischen den Fahrgestellschienen montierten Elektromotor, der über ein spezielles Ein-Gang-Direktantriebsgetriebe 150 kW und 310 Nm Drehmoment auf ein festes Untersetzungsgetriebe überträgt, das wiederum 1.000 Nm an die Kardanwelle liefert. Die Systeme sind alle nahtlos miteinander verbunden und werden von einer maßgeschneiderten Software gesteuert, die von den Electrogenic-Ingenieuren selbst entwickelt wurde.

rolls-royce phantom ii von 1929 ist zum elektroauto mutiert

Wie bei jedem Electrogenic-Umbau wurde die Batteriekonfiguration speziell auf das betreffende Modell zugeschnitten; sie ist in der ursprünglichen Architektur des Fahrzeugs untergebracht, ohne dass Änderungen an der Struktur selbst vorgenommen werden.

Im Fall des Phantom II hat Electrogenic den beträchtlichen Raum, der durch den Motor und das Getriebe frei geworden ist, genutzt und die Batterien unter der Motorhaube und zwischen den Streben des Leiterrahmens eingebaut.

Die Batterien selbst sind unter einer glänzenden, handgeformten und handgenieteten Aluminiumhaube untergebracht – ein skulpturales Designelement, das jedes Mal begeistert, wenn die zentral aufklappbare Motorhaube des Phantom geöffnet wird.

rolls-royce phantom ii von 1929 ist zum elektroauto mutiert

Electrogenic 1929 Rolls-Royce Phantom II mit Jason Momoa

Eine der größten Herausforderungen bestand darin, einen Weg zu finden, das zentrale, rein mechanische Durchfluss-Schmiersystem des Phantom zu erhalten und zu aktualisieren. Dieses System wurde entwickelt, um Öl zu den zahlreichen Phosphorbronzebuchsen der Brems- und Aufhängungsgestänge sowie zu anderen mechanischen Steuersystemen zu leiten, die für den für Rolls-Royce typischen seidenweichen Lauf entscheidend sind.

Nun wurde das komplexe System durch den Wegfall des Sechszylinder-Reihenmotors gestört, doch Electrogenic ergänzte seine Konstruktion, um sicherzustellen, dass es weiterhin wie vorgesehen funktioniert.

Eine weitere Herausforderung bestand darin, das ursprüngliche kabelgesteuerte Bremssystem so umzugestalten, dass es nahtlos mit der aktualisierten EV-Architektur zusammenarbeitet. Das ursprüngliche Bremspedal und die Bremshebel befanden sich unter der Trennwand in einem Bereich, der nun von der großen Batterie eingenommen wurde, und das Bremsservo war in dem (nun entfernten) Getriebe untergebracht.

rolls-royce phantom ii von 1929 ist zum elektroauto mutiert

Mit einer neuen Lösung positionierte das Team die ursprünglichen Bremshebel und -kabel neu und behielt sogar die ursprünglichen Übersetzungen des mechanischen Ausgleichssystems bei, allerdings in einer neuen Konfiguration.

Die Bremsen werden über ein neu entwickeltes Pedal betätigt, dessen Bremskraft durch ein neues Hydrauliksystem zwischen dem Pedal und den ursprünglichen Kabelaktuatoren erheblich verstärkt wird. Als letzten Schliff hat das Electrogenic-Team die Bremsen so kalibriert, dass sie mit der Energierückgewinnungsfunktion des Motors zusammenarbeiten, was die Bremsleistung weiter verbessert und gleichzeitig die Effizienz und Reichweite erhöht.

Das Modernisierungsprogramm setzt sich im Innenraum fort, wo Electrogenic sorgfältig darauf geachtet hat, die wunderbaren Originalmerkmale der schönen, mit Leder und Holz ausgekleideten Kabine zu erhalten. Die Original-Bedienelemente wurden wiederverwendet, und die Standard-Anzeigen wurden kreativ umgestaltet.

rolls-royce phantom ii von 1929 ist zum elektroauto mutiert

Die Kraftstoffanzeige, ursprünglich ein vertikales Schauglas, ist jetzt eine LED-Ladezustandsanzeige. Der Amperezähler wurde zu einem Leistungsmesser, der die Leistungsaufnahme beim Beschleunigen und die Energiegewinnung beim Regenerieren anzeigt. Die Öltemperaturanzeige zeigt nun die Temperatur des Ladegeräts an, während die Wassertemperaturanzeige die Temperatur des Elektromotors anzeigt.

Die Modernisierungen für Momoas Auto erstrecken sich auch auf die Audioanlage: Der Innenraum beherbergt nun ein hochmodernes High-End-HiFi-System mit mehreren Lautsprechern, einem integrierten Subwoofer und voller Bluetooth-Konnektivität.

Jetzt lässt sich der elektrifizierte Klassiker mühelos starten, beschleunigt sanft und leise und muss nicht mehr mit Zwischengas gefahren werden – das macht ihn im Straßenverkehr viel brauchbarer. Das aktualisierte Bremssystem bremst den zwei Tonnen schweren Rolls-Royce mühelos ab und gibt dem Fahrer mehr Sicherheit, egal ob er in der Stadt oder auf der Landstraße unterwegs ist.

Trotz des hohen Gewichts und eines Luftwiderstands von nahezu eins bietet der hochmoderne Antriebsstrang mit Rekuperationsfunktion eine Reichweite von etwa 150 Meilen (rund 240 km) im realen Fahrbetrieb. Electrogenic hat auch verschiedene Fahrmodi entwickelt, mit den Einstellungen “Drive” für den Normalbetrieb, “Eco” für die Erhöhung der Reichweite und “Sport” für den Hochleistungsbetrieb. Es gibt auch eine ‘regen doubler’-Einstellung für das regenerative Bremsen, die der Fahrer bei langen, steilen Abfahrten einsetzen kann.

Electrogenic-Chef Steve Drummond sagt:

“Es klingt zwar so, als hätten wir eine Menge Modifikationen vorgenommen – und das haben wir auch -, aber ich bin besonders stolz darauf, dass wie bei allen Electrogenic-Umbauten nichts am Auto gebohrt oder geschnitten wurde. Wir haben einfach einige der Originalteile abmontiert und neue Teile eingeschraubt. Alle Originalteile können wieder zusammengebaut werden, und der Wagen kann bei Bedarf jederzeit in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden.”

TOP STORIES

Top List in the World