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VW und BMW: Quartalsgewinne überraschen die Experten

Die Kunden kaufen wieder Autos: Nach Chipkrise und Materialengpässen läuft die Produktion mittlerweile rund. Volkswagen und BMW profitieren.

vw und bmw: quartalsgewinne überraschen die experten

VW und BMW: Quartalsgewinne überraschen die Experten

Die Absatzerholung in Europa und den USA hat den Gewinn von Volkswagen zu Jahresbeginn kräftig steigen lassen. Das bereinigte Betriebsergebnis kletterte im ersten Quartal um 35 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro, wie Europas größter Autokonzern am Donnerstag mitteilte. Rechnet man die Sondereffekte aus der Absicherung gegen den Anstieg der Rohstoffpreise heraus, brach das Ergebnis jedoch um 31 Prozent ein. Analysten hatten allerdings mit einem noch höheren Rückgang gerechnet.

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Im Vorjahr hatte Volkswagen durch die Bewertung von Sicherungsinstrumenten einen Buchgewinn von 3,5 Milliarden Euro verbucht. 2023 kehrte sich der Effekt wegen sinkender Rohstoffpreise um und Volkswagen verbuchte einen negativen Effekt von 1,3 Milliarden Euro. Den Ausblick für das laufende Jahr bekräftigte der Vorstand um Konzernchef Oliver Blume dennoch.

Jahresziele bestätigt

Der Konzernumsatz legte um mehr als ein Fünftel auf 76 Milliarden Euro zu und stieg damit deutlich stärker als die Auslieferungen, die um 7,5 Prozent wuchsen. Dabei machte der Autokonzern einen Absatzrückgang in China, dem größten Einzelmarkt der Wolfsburger, durch eine kräftige Steigerung in Westeuropa und Nordamerika wett.

Mit einer Rendite vor Bewertungseffekten von 9,3 Prozent sieht sich der Konzern auf Kurs zu seinen Jahreszielen. »Mit dieser soliden Performance und einem Auftragsbestand von 1,8 Millionen Fahrzeugen zum Ende des ersten Quartals bestätigen wir unseren Ausblick für das Geschäftsjahr 2023«, erklärte Finanzchef Arno Antlitz, der auch das operative Geschäft des Konzerns leitet.

Audi schwach, Porsche in eigener Welt

Bei den Marken stach besonders die früher schwächelnde Volumengruppe mit VW, Skoda, Seat und der Transportersparte hervor. Ihr Ergebnis verdoppelte sich auf gut 1,7 Milliarden Euro. Bei der Markengruppe Premium mit Audi halbierte sich das operative Ergebnis dagegen wegen der Rohstoffabsicherungsgeschäfte. Die renditestarke Sportwagentochter Porsche zog mit einem operativen Gewinnplus von mehr als 25 Prozent eigene Kreise. Die Softwaresparte Cariad, in der die Software für die neuen Elektroautos entwickelt wird, verbuchte wegen hoher Anlaufkosten einen Verlust von 429 (Vorjahresminus 416) Millionen Euro.

Für 2023 peilt Volkswagen unverändert ein Umsatzplus zwischen zehn und 15 Prozent und eine operative Rendite zwischen 7,5 und 8,5 Prozent an. Damit käme der Autokonzern auf einen Konzernumsatz zwischen 307 und 320 Milliarden Euro. Die Auslieferungen sollen angesichts der besser laufenden Teileversorgung und der vollen Auftragsbücher um 15 Prozent auf 9,5 Millionen Fahrzeuge steigen – vorausgesetzt, die Konjunktur spielt mit.

BMW wieder sehr profitabel

BMW hat im ersten Quartal im Kerngeschäft mit Autos ebenfalls überraschend viel Gewinn gemacht. In der Sparte stieg der Gewinn vor Zinsen und Steuern um fast 60 Prozent auf 3,78 Milliarden Euro, wie das der Konzern am Donnerstag in München mitteilte. Das entsprach einer operativen Marge von 12,1 Prozent und fiel damit deutlich höher aus als von Experten erwartet. Ohne Belastungen aus der Einbeziehung der chinesischen Gemeinschaftsunternehmen aus dem vergangenen Jahr wäre die Profitabilität noch höher ausgefallen.

Die Münchner steigerten ihren Umsatz auch dank der Übernahme in China vor gut einem Jahr um gut 18 Prozent auf 36,85 Milliarden Euro. Auf Konzernebene stieg das Ergebnis vor Zinsen und Steuern um 58,5 Prozent auf 5,38 Milliarden Euro. Unter dem Strich allerdings gab es einen Gewinnrückgang von fast zwei Dritteln auf 3,66 Milliarden Euro – vor einem Jahr hatte BMW sich dank der Übernahme einen Bewertungseffekt für die bereits gehaltenen Anteile in Milliardenhöhe gutschreiben können.

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