Der umstrittene "Turnschuh" wird 25 Jahre alt (Update)
Update vom 6. März 2023: 279.273 Roadster und 17.815 Coupés. So viele BMW Z3 liefen bis Juli 2002 im US-amerikanischen Spartanburg vom Band. Das eigenwillig designte Z3 Coupé, auch “Turnschuh” genant, ist also eine Rarität, insbesondere als M mit bis zu 325 PS. Gut 6.300 Exemplare wurden hiervon gebaut.
Zum 25. Geburtstag des geschlossenen Z3 hat BMW hat das Unternehmen eine Ausfahrt mit diversen werkseigenen Klassikern durch die USA organisiert, darunter ist ein Z3 M Coupé in Estorilblau. Genießen Sie mit uns die Bilder …
Bildergalerie: BMW Z3 M Coupé (neue Bilder)
Man kennt sie. Und irgendwie auch wieder nicht. Die Rede ist nicht von den eigenen Nachbarn, sondern von Autos, die so unauffällig blieben, dass sie heute nur eingefleischte Fans noch kennen.
Solche Modelle müssen nicht zwangsläufig zu Lebzeiten Flops gewesen sein. Aber sie liefen unter dem Radar des gewöhnlichen Autokäufers. In unregelmäßiger Folge wollen wir ab sofort unter dem Titel “Kennen Sie den noch?” Old- und Youngtimer aus dem Nebel des Vergessens holen.
Oder auch halb gehässig, halb liebevoll vom “Turnschuh”. Tatsächlich erinnerte die Mischung aus langer Motorhaube und voluminösem Heck an einen Sneaker. Ansonsten unterschied sich das Z3 Coupé kaum vom Roadster: Sowohl die Länge (4,02 Meter) als auch die Breite (1,74 Meter) stimmten überein, nur in der Höhe gab es einen Zentimeter mehr (1,31 Meter).
BMW selbst sah den Wagen in der Tradition des Triumph GT6. Die britische Marke war im Zuge der Rover-Übernahme zu BMW gekommen, noch heute liegen die Markenrechte in München.
Sagenhaft geräumig war das BMW Z3 Coupé jedenfalls nicht: 210 Liter Kofferraum waren nicht die Welt. Umklappen? Ist nicht. Darüber mokierte sich damals auch der ADAC und ließ einen Designer zu Wort kommen: “Das Heck ist ein eckiger Kasten, der wie nachträglich angeklebt aussieht. Das passt irgendwie nicht zum Rest des Autos. […] Sieht nicht elegant aus – kommt aber unheimlich kraftvoll rüber.”
Der damalige BMW-Designchef Chris Bangle sah die Dinge naturgemäß etwas anders: “Er sieht so aus, weil wir ein Auto wollten, das ohne Umwege direkt auf den Punkt kommt. Auch die eher spartanischen Raumverhältnisse sind Teil des Gesamtkonzepts.” Und Entwicklungsvorstand Wolfgang Reitzle wird folgender Satz über das Z3 Coupé zugeschrieben: “Dieses Auto soll nicht Everybody’s Darling sein.”
Immerhin: Der Aufpreis gegenüber dem Roadster war nicht groß. Exakt 64.000 Mark kostete ein Z3 Coupé 2.8i Ende 1998, nur 700 Mark mehr. Ebenso beim M, der geschlossen bei 95.000 DM notierte. Heutzutage ist das Z3 Coupé ein gesuchter Youngtimer, auch aufgrund seiner Seltenheit. Bis Juli 2002 liefen exakt 17.815 Fahrzeuge im US-Werk Spartanburg vom Band.
Am Konzept hielt BMW trotzdem fest: Von 2006 bis 2008 gab es auch vom Nachfolger Z4 ein Coupé. Es hatte aber nicht mehr den Shooting-Brake-Charakter seines Vorgängers.