Das Kraftfahrt-Bundesamt hat im Januar 18.136 Neuzulassungen von Elektroautos verzeichnet. Damit war der Jahresstart weit vom Dezember-Rekord entfernt, der Einbruch war aber weniger stark als teilweise erwartet.
Die 18.136 neuen Batterie-Elektroautos kommen somit nicht ganz überraschend. Der große Krater wie in Norwegen, wo im Januar die Neuzulassungen komplett eingebrochen sind, blieb in Deutschland aber aus. Dennoch bleibt festzuhalten: Weniger als 20.000 neue Elektroautos in einem Monat gab es in Deutschland zuletzt im Februar 2021 – vor fast zwei Jahren. Gegenüber den 20.892 E-Autos im Januar 2022 (seinerzeit der schwächste Monat des ganzen Jahres) entspricht der Jahresauftakt 2023 einem Rückgang um 13,2 Prozent. Gegenüber dem Dezember 2022 sind es jedoch über 82 Prozent weniger.
Der Gesamtmarkt über alle Antriebsarten hinweg ist laut den KBA-Zahlen im Jahresvergleich um 2,6 Prozent auf 179.247 Einheiten zurückgegangen. Im Dezember waren es noch 314.319 neue Pkw. Der Elektro-Anteil an allen Pkw-Zulassungen lag im Januar somit bei 10,1 Prozent. Im Rekord-Dezember waren es noch 33,2 Prozent, im Januar 2022 lag der E-Anteil bei 11,3 Prozent. So gesehen entspricht der Januar 2023 einem Rücksturz leicht unter das vor dem Jahresendspurt übliche Maß.
Mit einem Minus von 53,2 Prozent bei den Plug-in-Hybriden auf noch 8.853 Neuzulassungen hat sich zumindest bei den Teilzeit-Stromern der erwartete Effekt eingestellt – ohne Umweltbonus werden es diese Antriebe wohl schwer haben. Aber: Wie viele der 8.853 neuen PHEV noch verschobene Auslieferungen waren, die im Jahresendspurt aus diversen Gründen nicht mehr zugelassen werden konnten, und wie sich die Nachfrage ohne Umweltbonus hier tatsächlich entwickelt, werden erst die kommenden Monate zeigen – aufgrund der langen Lieferfristen wurden die nun zugelassenen Fahrzeuge bereits vor langer Zeit bestellt.
Die Brennstoffzellen-Fahrzeuge weist das KBA in der aktuellen Veröffentlichung nicht speziell aus. Zieht man aber von den Gesamt-Neuzulassungen alle genannten Antriebsarten bis hin zu Erdgas und Flüssiggas ab, bleiben 22 Fahrzeuge ohne spezifizierte Antriebsart. Die Neuzulassungen von 69.922 Pkw mit Benzinmotoren nahmen hingegen um 3,5 Prozent zu, ihr Anteil betrug 39,0 Prozent. 39.230 Pkw waren mit einem Diesel ausgestattet (-1,2 Prozent; Anteil 21,9 Prozent).
Das KBA erwähnt hier vor allem Tesla, das auf einen Neuzulassungsanteil von 2,4 Prozent kam – mit 4.241 Fahrzeugen. Im Vergleich zum Januar 2022 entspricht das einem prozentualen Wachstum von satten 912,2 Prozent. Dieser Wert kann aber einfach erklärt werden: 2022 war Tesla noch eine reine Importmarke und hat seine Auslieferungen in Europa vor allem zum Quartalsende konzentriert – der Januar war also außergewöhnlich schwach. Inzwischen hat Tesla aber auf eine konstantere Liefer-Logistik umgestellt und vor allem seine Giga Berlin in Grünheide in Betrieb, womit auch im Januar vermutlich zahlreiche Model Y in Deutschland zugelassen wurden.
Die anderen reinen E-Marken blieben deutlich unter dem Ergebnis von Tesla. Für MG wurden 483 Neuwagen registriert, Polestar kam auf immerhin 154 Neuzulassungen, BYD auf deren 50, Great Wall auf zwei, Lucid auf zwei und Nio auf eine Neuzulassung – die drei letztgenannten Marken sind damit seltener als ein Rolls-Royce (11 Neuzulassungen). Sobald die Zahlen veröffentlicht sind, werden wir diesen Artikel aktualisieren.
kba.de