Honda hat seine Zukunftsstrategie für den Einsatz von Brennstoffzellen zum Eigengebrauch und zur Vermarktung veröffentlicht. Kernbotschaft ist, dass Honda das mit General Motors kreierte BZ-System ab Mitte der 2020er Jahre auch an Dritte verkaufen und außerdem noch einmal eigenständig verbessern will.
Durch diesen Entwicklungsaufwand will Honda sich im Wasserstoff-Geschäft in mehreren Kernbereichen etablieren. Konkret hat der Hersteller für die Nutzung der Brennstoffzellen-Technologie vier Säulen identifiziert: Pkw, Nutzfahrzeuge, Baumaschinen und stationäre Anwendungen. Im Pkw-Bereich hatte Honda erst kürzlich den Einbau des GM-Honda-Brennstoffzellensystems in der neuesten Generation seines Kompakt-SUV CR-V angekündigt. Das Fahrzeug soll 2024 in einer Kleinserie auf den Markt kommen.
Bei den Nutzfahrzeugen plant Honda, vor Ende des kommenden Geschäftsjahres – das am 31. März 2024 endet – mit Demonstrationstests auf öffentlichen Straßen Japans zu beginnen. Im Fokus steht dabei der Prototyp eines H2-Schwerlasters, der gemeinsam mit Isuzu entwickelt wird. Parallel dazu hat Honda zusammen mit Dongfeng im Januar 2023 auch Lkw-Tests in der chinesischen Provinz Hubei eingeläutet. Auch diese sind mit dem GM-Honda-Brennstoffzellensystem ausgestattet.
Als Motivation für die Drittvermarktung seiner Technologie nennt Honda, dass man die „möglichst weit verbreitete Nutzung von Brennstoffzellensystemen“ erreichen wolle. Vor diesem Hintergrund strebt der Hersteller auch Bündnisse und Kooperationen an. In Japan ist Honda etwa in der Japan Hydrogen Station Network Joint Company engagiert und arbeitet mit der Marubeni Corporation und der Iwatani Corporation zusammen. In Nordamerika kooperiert das Unternehmen mit Shell und FirstElement Fuel. In Europa plant Honda nach eigenen Angaben „Demonstrationstests für ein Energie-Ökosystem, das erneuerbare Energien und Wasserstoff kombiniert“.
Konkret soll 2024 in Japan ein elektrisches Mini-Nutzfahrzeug eingeführt werden, das auf einer neuen kleinen EV-Plattform aufgebaut ist. 2026 dürfte in Nordamerika dann ein Elektromodell auf Basis einer neuen „großen“ Plattform folgen. Technische Daten zu Antrieben oder Batterien nennt Honda bis dato noch nicht. Klar ist aber, dass die beiden bislang bestätigten Modelle keine Einzelgänger bleiben sollen: Beide Plattformen werden später auch für andere Modelle verwendet.
Hinzu kommt die im April 2022 angekündigte neue globale Plattform zusammen mit General Motors – diese ist für erschwingliche Elektrofahrzeuge gedacht. Diese Plattform soll bekanntlich 2027 debütieren. In einem ersten Schritt baut GM ab 2024 bekanntlich zwei Elektro-SUV für Honda in Nordamerika, die auf der GM-Plattform Ultium basieren. Diese beiden Honda-Modelle sind in den drei E-Plattformen der Japaner nicht eingerechnet, da die Rechte an der Ultium-Plattform General Motors gehören.
Laut früheren Berichten strebt Honda im Jahr 2030 die Produktion von jeweils rund 750.000 bis 800.000 Elektrofahrzeugen in Nordamerika und China an. Weitere 400.000 bis 500.000 E-Fahrzeuge sollen in Japan und anderen Märkten gebaut werden. Damit würde Honda recht genau jene zwei Millionen BEV erzielen, die ebenfalls im April als Marke für das Jahr 2030 genannt wurden.
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