22.10.2024 15:38 Uhr | Lesezeit: 3 min
Noch mit Tarnfolie unterwegs: Der neue Mercedes CLA soll 2025 starten. © Foto: Thibaut Grevet for Mercedes-Benz
von Holger Holzer, SP-X
Mehr Klasse als Masse, höhere Margen, besseres Image. Die Luxus-Strategie, die Vorstandschef Ola Källenius Mercedes vor zwei Jahren auferlegt hat, dürfte ihre größten Spuren im Einstiegssegment der Marke hinterlassen. Dort wird das bisherige Angebot rigoros zusammengestrichen. Es trifft Modelle wie die A-Klasse als Steilheck (Hatchback) und als Limousine (inklusive Langversion für China) sowie die B-Klasse. Zwar werden die Baureihen noch bis 2026 produziert, sie erhalten aber keine direkten Nachfolger mehr – ursprünglich sollte schon dieses Jahr Schluss sein.
Mercedes-Benz Concept CLA Class
Aggregate von Geely aus China
Die elektrische Variante des nächsten CLA wird aller Voraussicht nach nicht EQA Limousine, sondern „CLA mit EQ Technologie“ heißen, wie man es bereits beim G 580 praktiziert. Zum Einsatz kommen ein 800-Volt-System, eine neue Zellchemie, ein “inhouse” entwickelter Elektromotor und eine sehr flache Batterie mit bis zu 90 kWh Kapazität, die in nur 15 Minuten Energie für 400 neue Kilometer aufnehmen soll. Ladeleistung: bis zu 300 kW. Möglich sein wird bidirektionales Laden. Beim Stromverbrauch werden zwölf kWh/100 km angestrebt. Mercedes spricht bei der Limousine selbstbewusst vom “Einliter-Auto des Elektrozeitalters”. Reichweiten von rund 750 Kilometer wären damit nicht unrealistisch.
Mercedes-Benz G 580 EQ
Kommt ein CLA Crossover?
2025 dürfte auf den CLA die sportliche Kombivariante Shooting Brake folgen – mit technisch identischem Package. Im Jahr darauf wären dann die neuen Generationen von GLA und GLB an der Reihe. Hier lösen die elektrischen Versionen mit dem Beinamen EQ-Technologie die Vorgänger EQA und EQB ab. Beide SUV-Modelle dürften auch mit Allradantrieb erhältlich sein. Zu hören ist allerdings, dass Mercedes an Stelle des GLB alternativ ein CLA Crossover ins Rennen schicken könnte, um gegen den Elektro-Bestseller Tesla Model Y etwas im Köcher zu haben. Zudem würde sich der GLB in Bezug auf Größe und Platzangebot ziemlich dicht an der Nummer fünf der MMA-Familie befinden, dem kleinen G-Modell. Der kantige Geselle im Offroad-Look kommt voraussichtlich 2027 auf den Markt und spielt technisch gesehen eine Sonderrolle. Denn die Entwickler bedienen sich bei ihm aus Teilen des MMA und des MB.EA-M. Letztere Plattform ist unter anderem für die nächste C-Klasse und den GLC vorgesehen.
Bei der Batterie will Mercedes, wo immer es geht, auf die kostengünstigere LFP-Technologie (Lithium-Eisenphosphat) setzen. In den stärkeren Varianten hingegen soll ein Nickel-Mangan-Cobalt-Akku stecken und Reichweiten von rund 800 Kilometer ermöglichen.
Mercedes-Benz EQS (2024)