- Das Problem am Audi 80 ist schnell gefunden
- Flaircheck: Der Audi 80 ist fad, aber gut
- Wie viel Fahrspaß bietet der Audi 80?
- Welche Handicaps plagen den braven Audi?
Auftakt 1000-Euro-Challenge Audi 80
Das Problem am Audi 80 ist schnell gefunden
Zum Glück ist Expertise mit am Start: Kollege Lars Busemann findet auf einer kurzen Probefahrt heraus, dass vorn falsche Domlager eingebaut sind, deshalb haben die Federbeine etwas Spiel. Vorm Start der Challenge war der Wagen in einer Werkstatt, die sich in mehrfacher Hinsicht als Fehlgriff herausgestellt hatte. Und nun auch noch das. Kein Fehler des Autos, sondern einer des fremden Mechanikers. Immerhin: Die Lager klackern zwar, können aber nicht weg, deshalb ist die Fahrt ungefährlich.Bleibt ein leidlich spannender Punkt: Wie viel wird der Wagen wohl verbrauchen? Der Hersteller gab damals 7,4 Liter im Drittelmix an, und der Volksmund folgerte: “Egal wie man ihn fährt, er verbraucht eigentlich immer um die acht Liter.”
Audi 80
Flaircheck: Der Audi 80 ist fad, aber gut
Dabeisein ist (fast) alles: Der Audi wird im Quartett als der Wagen mit dem geringsten Flair identifiziert. Um ein Oldie zu sein, fühlt er sich einfach zu alltäglich, bisweilen ein bisschen langweilig an. Doch Kollege Frank B. Meyer hatte auf jeden Fall Spaß in seinem Audi. Mit guter Musik, Hörbüchern, lustigen Podcasts und den richtigen Mitfahrern, wie er sagt.
Wie viel Fahrspaß bietet der Audi 80?
Kommen wir zum Fahrspaß: Der Auto-Tester taxiert die Dutzendware Audi B3: Mit dem straffen Fahrwerk, der Ergonomie und der tadellosen Schaltung hat diese Audi-Baureihe gute Anlagen dafür. So ein Audi 90 oder Coupé oder Cabriolet mit Fünfzylinder und Handschaltung bietet schon einigen Fahrspaß. Aber all diese Modellvarianten gibt’s auch nicht für .
Vordergründig spannend fährt sich dagegen der Challenge-Audi nicht. Er funktioniert mit der unaufregenden Effizienz und Schlichtheit gut konstruierter 80er-Jahre-Autos. Wenn er nicht so modern aussähe, wüsste man das mehr zu schätzen. In Kurzform: Er ist fad, aber gut.
Welche Handicaps plagen den braven Audi?
Der treue, alte Audi hat, was das angeht, zwei Handicaps: den Motor und die Lenkung. Der 1,8-Liter-Drosselmotor mit nur 75 PS hat viele Qualitäten; Drehfreude und Sound gehören allerdings nicht dazu. Brav brummt er vor sich hin, rückt seine 140 Nm Drehmoment schon bei 2500/min heraus und erreicht seine 75 PS bei 4500 Umdrehungen – ein Diesel, gefangen im Körper eines Benziners. Eingetragene Spitze ist 174 km/h – am Ende eines langen Gefälles stand die Nadel 1998 einmal auf 210. Dass die Gesamtübersetzung die gleiche ist wie beim Dieselmodell: kein Zufall. Und dann die Lenkung: Dem armen Audi-Händler in Mölln (Schleswig-Holstein) haben sie 1988 diesen Wagen ohne Servolenkung auf den Hof gestellt. Das strengt nicht nur beim Rangieren an, die Lenkübersetzung ist auch indirekter als beim Servo-Modell. Nicht dramatisch, aber um auf den kurvigen Sträßchen Südtirols um die Scheitelpunkte zu wedeln, würde sich Meyer zukünftig ein anderes Auto aussuchen. Eigentlich wollten die 1000-Euro-Challenger mit ihren vier Wettbewerbsteilnehmern noch ein paar Serpentinen fahren. Dass das nicht geklappt hat: für Audi-Meyer dieses Mal völlig okay.